Am vergangenen Samstag besiegte Anthony Joshua in Saudi-Arabien Andy Ruiz Jr. im Rückkampf um die WM-Titel der IBF, WBA, WBO & IBO. Nun spricht er bereits von einer Titelvereinigung mit WBC-Champ Deontay Wilder.
Joshua vor Pflichtverteidigungen bei IBF und WBO
Es war der „Schocker“ des Boxjahres 2019! Am 1. Juni bezwang Andy Ruiz Jr. als kurzfristig eingesprungener Ersatzgegner Weltmeister Anthony Joshua vorzeitig in Runde 7. Insgesamt schickte der „Destroyer“ den einstigen Klitschko-Bezwinger viermal auf die Bretter, ehe der Referee das Duell abbrach. Im Rückkampf um die WM-Titel der Weltverbände IBF, WBA, WBO und IBO, zeigte der übergewichtige Mexikaner dann allerdings eine desaströse Leistung. Joshua boxte von der ersten bis zur letzten Minute clever und sicherte sich einen verdienten Sieg nach Punkten in einem unspannenden Titelduell.
Sowohl die IBF als auch die WBO haben bereits Pflichtverteidigungen angeordnet, weswegen Joshua, sofern Promoter Eddie Hearn keine Einigung bei den Verbänden erzielen wird, vermutlich einen der beiden Titel aberkannt bekommt. Mit Kubrat Pulev steht bei der IBF schon seit einiger Zeit ein Pflichtherausforderer in den Startlöchern. Und auch bei der World Boxing Organization (WBO) scharrt Ex-Undisputed Cruisergewichts-Champion Oleksandr Usyk, der einen Co-Promotion-Deal mit Hearns Matchroom Boxing hat, bereits kräftig mit den Hufen.
Anthony Joshua wirklich schon bereit für Deontay Wilder?
Eine Möglichkeit, beiden Pflichtverteidigungen aus dem Weg zu gehen, wäre ein -nicht nur für die Boxer, sondern auch für die Verbände- mehr als finanziell lukrativer Titelvereinigungskampf mit WBC-Champion Deontay Wilder! Doch ist Joshua, so knapp nach seiner verheerenden Niederlage gegen Ruiz Jr., trotz letztendlichem Sieg im Rematch, schon bereit für den „Bronze Bomber“ aus den USA? In seinen Augen ist die Antwort klar: ja! Allerdings gibt es eine eine Vielzahl anderer Faktoren, die eine Titelvereinigung begünstigen müssten.
„Ich bin bereit! Ich habe meine Gürtel zurück und bin bereit gegen ihn zu boxen. Aber ich schaue nicht zu weit in die Zukunft, denn es verschließt dir die Augen vor dem, was genau vor dir liegt. Ich gehe Step by Step und, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, machen wir die Vereinigung, ich werde bereit sein. Ich werde sie Stück für Stück niederschlagen. Wenn die großen Jungs bereit sind, werde ich es auch sein und unumstrittener Weltmeister werden. Ich möchte das wirklich möglich machen!“, so Joshua gegenüber Sky Sports.
Doch bevor es dazu kommt, werden beide Boxer ersteinmal andere Wege gehen (müssen). Deontay Wilder wird im Februar des kommenden Jahres einen Rückkampf mit Tyson Fury bestreiten. Für Joshua geht es um den „Erhalt“ seiner Titelsammlung. Ob nun Pulev oder Usyk der nächste Gegner sein wird, bleibt abzuwarten. Am wahrscheinlichsten wird es wohl Ersterer werden.
„Ich fokussiere mich auf meinen kommenden Kampf. Jeder kann sie sich schnappen, das zeigt mein Kampfrekord. Ich bin daran interessiert meinen Pflichtverteidigungen nachzukommen, denn der amtierende WBC Champion wird gegen Tyson Fury boxen. Ich wünsche beiden viel Glück. In der Zwischenzeit werde ich meine Pflichtkämpfe erledigen, denn ich will keinen Gürtel niederlegen müssen. Ich habe hart daran gearbeitet, sie zu bekommen, also will ich sie auch nicht so einfach hergeben.“