Glanzloser Sieg im ersten Kampf für seinen neuen Promoter.
Der ungeschlagene, hochrangige Halbschwergewichts-Titelanwärter, Joshua Buatsi (17-0-0, 13 KO-Siege) kämpfte sich, am gestrigen Samstagabend, in der „Resorts World Arena“ in Birmingham, England, nach einem einseitigen Kampf ohne Höhepunkte, nach 10-Runden, zu einem einstimmigen Punktsieg über Pawel Stepien (18-1-1, 12 KO-Siege). Der olympische Bronzemedaillengewinner von 2016 in Rio, boxte den größten Teil des Kampfes im ersten Gang und öffnete sich nur gelegentlich bei einigen Schlagkombinationen, gegenüber dem ebenfalls übervorsichtigen Polen Pawel Stepien. Am Ende der 10 Runden werteten die drei Punktrichter den Kampf 98-92, 97-94 und 100-90 für Buatsi. Beide Boxer kämpften über die volle Distanz allzu vorsichtig und waren in der ersten Linie nur auf ihre geschlossene Deckung bedacht. Zum größten Teil war der 30-jährige Buatsi damit zufrieden, Jabs und einzelne rechte Hände von außen zu bringen, ohne sich zu öffnen und sich nicht anfällig dafür zu machen, von Stepien gekontert zu werden.
Buatsi war seit seinem letzten Kampf gegen Craig Richards im Mai 2022 letzten Jahres, fast ein ganzes Jahr inaktiv und vielleicht war dies der Grund, dass Buatsi die gesamte Rundendistanz dringend brauchte, um den Ringrost zu abzuschütteln.
Joshua Buatsi, der in den Ranglisten der vier großen Box-Weltverbänden (WBA #1, WBO #2, WBC #3, IBF #13), ganz oben gerankt ist, möchte als nächstes den IBF/WBC/WBO-Halbschwergewichts-Champion Artur Beterbiev herausfordern. Er lehnte es allerdings bereits kürzlich ab, gegen den WBA-Champion Dmitry Bivol zu anzutreten, während er noch bei Matchroom Boxing Promoter Eddie Hearn unter Vertrag stand. „Natürlich wollte ich den Polen umhauen. Die Zuschauer kamen, um das zu sehen, aber er war in !9 Kämpfen ungeschlagen und das hat mich dann doch wohl zu vorsichtig gemacht.“
Wenn Buatsi es ernst meint, als nächstes gegen Beterbiev kämpfen zu wollen, macht es Sinn für ihn, so geboxt zu haben, wie er es gestern Abend getan hat, weil er nicht lange gegen den hart schlagenden Champion durchhalten wird, wenn er versucht, mit ihm so zu spielen, wie er es vor einem Jahr im Kampf gegen Craig Richards getan hat. Richards hatte Buatsi in diesem Kampf mehrmals verletzt. Was wir gestern Abend von Buatsi gesehen haben, war vielleicht, aus seiner Sicht, dann doch eher ein Probelauf für einen Titelkampf gegen Beterbiev, aber dieser Stil wird wahrscheinlich nicht funktionieren, es sei denn, der Kampf wird in Großbritannien inszeniert und es geht über die Distanz. Buatsi erschien zwar mit einem neuen Look im Ring, mit frisch gescherten Haaren und ohne seinen wilden Bart, aber der alte Buatsi hätte den Zuschauern sicher besser gefallen.
Pawel Stepien, (IBF #4, WBA #13, WBC #14, WBO #14), erlitt mit diesem Punktverlust gegen Buatsi, die erste Niederlage seiner Karriere. Stepien muss in zukünftigen Kämpfen aggressiver boxen, wenn er wieder auf die Erfolgsspur zurück möchte. So passive und zurückhaltend wie er gestern geboxt hat, wird er keinen der Top-Level-Kämpfer schlagen können.