Im Superweltergewicht wurde ein neuer Weltmeister gesucht und der potenzielle Gegner für Abass Baraou in der Zukunft.
Beim großen Riad-PPV-Event erfolgte es auf der Undercard zum Weltmeisterschaftskampf zwischen Israil Madrimov (10-0-1) und Magomed Kurbanov (25-1) im Superweltergewicht. Der Titel wurde bei der WBA frei nach der Inaktivität von Jermell Charlo (35-2-1). Ebenso sein IBF-Titel, der am 6. April im deutschen Falkensee ausgeboxt wird, wo Jack Culcay (33-4) seine große WM-Chance erhalten wird. Zuvor war aber nun ebendieser WBA-Titelkampf dran.
Madrimov gehört zu einer ganzen Reihe von Usbeken, die im Amateurbereich große Erfolge aufwiesen. Wenig verwunderlich reißen sich die großen Promoter im Profiboxen um die Gunst dieser Usbeken. Eddie Hearn’s Matchroom Boxing sicherte sich die Personalie Madrimov und er wurde dort aufgebaut, was überwiegend auf DAZN zu sehen war. Madrimov hingegen ist Russe und verbrachte dort auch seine Karriere. Er bestritt die Kämpfe bei RCC, die überwiegend kostenlos ihre starken Events auf YouTube übertragen, aber naturgemäß stand er zuvor weniger im Spotlight. Nun hatten beide Boxer die Chance Weltmeister zu werden.
Madrimov stoppt einen chancenlosen Kurbanov innerhalb von 5 Runden
Der Kampf, der teilweise auf der Kippe stand wegen medizinischer Befunde von Madrimov, galt im Vorfeld als eng. Das lag auch daran, dass Kurbanov mit einer starken Bilanz von 25-0 in das Gefecht ging. Hierbei muss jedoch erwähnt werden, dass es eine ganze Reihe von fragwürdigen Punktentscheidungen gab, die diese Bilanz in ein anderes Licht rücken ließen. Entsprechend war für die meisten Beobachter schon klar, dass Madrimov durchaus als Favorit galt.
Die Favoritenrolle nahm Madrimov von Beginn an an. Er war der schnellere und beweglichere Mann, der Kurbanov durchweg beschäftigte. Immer wieder wechselte er auch die Ausrichtung, um den Russen kontinuierlich unter Druck zu setzen. In der dritten und vierten Runde wurde Kurbanov jedoch selbst aktiver und konnte auch gute Treffer landen, wodurch der Kampf zunehmend enger erschien. Dennoch behielt Madrimov seine Ruhe und bewies ein technisch erstklassiges Boxen. In Runde 5 sollte es dann zum Ende kommen, wo Madrimov eine Serie von harten Schlägen landete, darunter befand sich auch eine beeindruckende Overhand. Kurbanov wirkte benommen am Seil, schien in die Knie zu sinken und wurde vom Ringrichter stehend aus dem Kampf genommen. Das erschien eventuell etwas verfrüht, man hätte Kurbanov wahrscheinlich auch am Seil noch anzählen können, aber früher oder später wäre die Niederlage für Kurbanov schon eingetreten. Es war eine sehr starke Leistung von Madrimov, der verdientermaßen nun Weltmeister ist.
The moment when Madrimov stopped Kurbanov to achieve his first world title pic.twitter.com/T3pJIFOTAn
— Jalol Akhmedov🇺🇿 (@JalolAkhmedov) March 8, 2024
WM-Kampf gegen Baraou?
Zuletzt machte in der Gewichtsklasse auch der Deutsche Abass Baraou (15-1) Schlagzeilen, als er in England den Krieger Sam Eggington (34-9) nach Punkten bezwang. Mit dem Sieg wurde Baraou nicht nur Europameister, sondern soll auch einen WBA-Eliminator damit gewonnen haben. Rückblickend stellte sich jedoch heraus, dass es kein Final-Eliminator war, wodurch Baraou voraussichtlich noch einen Ausscheidungskampf in der Zukunft bestreiten muss. Das wird er natürlich deshalb tun, um der Pflichtherausforderer von Israil Madrimov in Zukunft zu werden. Wenn es zu dem Kampf kommen sollte, wird das eine enorme Herausforderung für Baraou werden.
Der Kampf galt im Vorfeld keineswegs als „eng“. die Wettquoten lagen irgendwo zwischen 4 zu 1 oder 5 zu 1. Madrimov war haushoher favorit.