Statt einer erfolgreichen Titelverteidigung, gab es für Andy Ruiz Jr. eine Schlappe gegen den Briten Anthony Joshua, der sich nun wieder Weltmeister nennen darf. Ruiz‘ Vater übte nun scharfe Kritik an seinem Sohn.
Ruiz Sr. enttäuscht über Sohn Andy
Am vergangenen Samstag wollte Andy Ruiz Jr. der Boxwelt beweisen, dass er kein „One-Hit-Wonder“ ist und Anthony Joshua im Rematch um die WM-Titel der IBF, WBA, WBO & IBO, wie schon im Hinkampf, in seine Schranken weisen. Der Brite dominierte den Kampf jedoch von der ersten Sekunde an aus der langen Distanz und zog über 12 Runden seinen cleveren Plan durch, der ihm letztendlich den Wiedergewinn „seiner“ Titel mit einem Punktsieg sicherte.
Andy Ruiz Jr. hatte von der ersten bis zur letzten Runde sichtlich Mühe, um Joshua gefährlich zu werden. Seine Leistung aus dem ersten Gefecht der beiden konnte er nicht abrufen, was wohl auch am physischen Zustand des Mexikaners lag, der mit 8 kg mehr als noch im ersten Kampf in den Ring stieg, wohingegen Joshua einiges an Gewicht abnahm. Letzteres war auch die Empfehlung der sportlichen Betreuer des „Destroyers“. Doch dieser genoss seinen Sieg vom 1. Juni in New York, der als „Upset“ in die Geschichtsbücher einging, mit einem dreimonatigen Party-Marathon. Zudem bereitete er sich schlecht auf den Rückkampf vor und offenbarte eine Beratungsresistenz gegenüber seinen Betreuern.
Einige Stunden nach dem Kampf, übte Andy Ruiz Jr.’s Vater scharfe Kritik an der „Leistung“ seines Sohnes. Gegenüber „Boxing Social“, stand Ruiz Sr., der seinen Sohn gern 30 Pfund leichter gesehen hätte, einem Tag nach der Niederlage gegen Anthony Joshua Rede und Antwort und erklärte seine Sicht der Dinge.
Ruiz Sr.: „Habe ihm gesagt, dass es mit dem Gewicht nicht gutgehen wird“
„Andy glaubte, er würde im Kampf gut abschneiden. Ich habe ihm vor einem Monat gesagt, dass es ihm mit dem Gewicht nicht gutgehen wird. Es wird zu schwer, weil er müde und keine Beweglichkeit haben wird. Er wurde übergewichtig, das war das Problem. Es war zu viel Gewicht für seinen Körper. Er wog 283 Pfund. Und nachdem er gegessen hatte, war er irgendwo bei 290. Auf keinen Fall würde er sich damit einen Gefallen tun, jetzt hat er seine Lektion gelernt und jetzt wird er zurückkommen „, so Ruiz Sr. gegenüber Boxing Social auf YouTube.
Und weiter: „In allen Kämpfen, die er in seiner Karriere gemacht hat, war er bei 255, 257, 246 Pfund. Das letzte Mal, als er kämpfte, war er bei 268 und er fühlte sich wohl, aber ich sagte ihm: ‚Du musst abnehmen,‘ aber zu dieser Zeit hatten wir nicht genug Zeit, um Gewicht zu machen. Deshalb kämpfte er mit diesem Gewicht. Er hörte nicht zu, weil er berühmt war. Er war mit seinem Rolls Royce und seinen Freunden unterwegs, er hat Partys veranstaltet und er hörte nicht auf das Team. Er hörte nur auf sich allein. Wir waren in einem Haus in Manhattan Beach, damit er mit uns kommen und im Haus bleiben konnte. Er wollte nicht bei uns bleiben. Er wollte bei seinem Freund bleiben und versuchen, es allein zu machen. Es war das schlimmste Trainingslager, das er machen konnte.“
„Ich denke nicht an AJ. Er ist ein guter Boxer und ein großartiger Mensch. Wir lieben AJ und er hat diesen Abend verdient gewonnen. Aber Andy, er hat nicht die richtigen Dinge getan, deswegen ist es passiert.“, so der Vater weiter.
Wie es für Ruiz nun weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Im Rennen um die WM-Titel in der Königsklasse, muss sich der Ex-Champion nun wieder hinten anstellen und sich erneut nach oben boxen, wenn er allen beweisen will, dass er kein „One-Hit-Wonder“ war.