Nach der taktischen Meisterleistung und dem damit verbundenen Rückgewinn seiner WBA (Super), WBO, IBF und IBO Titel gegen Andy Ruiz Jr. steht Anthony Joshua nun erneut vor dem Problem einen oder mehrere seiner Titel zu verlieren.
Pflichtverteidigung gegen Oleksandr Usyk?
Direkt nach dem „Clash on the Dunes“ ließ die WBO vermelden, dass Two-Time Champ Joshua nun 180 Tage Zeit hat, um seiner Pflichtverteidigung gegen Oleksandr Usyk nachzukommen. Usyk gilt seit seinem Aufstieg ins Schwergewicht als Pflichtherausforderer für den WBO Titel, da er als WBO Champ im Cruisergewicht durch dessen Regularien automatisch dazu ernannt wurde.
Da Joshua nun ebenfalls eine Pflichtverteidigung gegen IBF Herausforderer Kubrat Pulev zu absolvieren hat, stellt sich die Frage, wie man dem Entzug einer der beiden Gürtel entgegenwirken kann.
Durch das Rotationsprinzip bei vereinigten Titelträgern kann im Normalfall immer nur ein Weltverband seine Pflicht einfordern. Jedoch kam es durch das direkte Rematch zu einer freiwilligen Verteidigung, wodurch nun 2 Weltverbände ihre Ansprüche anmelden.
Eddie Hearn gab seinerseits sofort bekannt, dass er ab Montag Gespräche mit der WBO und der IBF führen will, um einem Titelverlust aus dem Weg zu gehen.
Da Oleksandr Usyk wie Joshua ebenfalls bei Matchroom unter Vertrag steht, kann man davon ausgehen, dass Usyk von seinem Recht zurücktritt und stattdessen gegen Derek Chisora in den Ring steigen wird.
Der einzige Weg der Pflichtverteidigung ohne gleichzeitigen Verlust des Titels zu umgehen wäre eine Titelvereinigung gegen WBC Champ Deontay Wilder, jedoch hat dieser bereits für den 22. Februar sein Rematch gegen Tyson Fury finalisiert.
Somit bleibt Joshua nur die Möglichkeit seine Titel pflichtzuverteidigen und auf die Kulanz der Weltverbände zu hoffen. Der glückliche Umstand, dass es zwischen Povetkin und Hunter keinen Sieger gab, sorgt zumindest dafür, dass es keinen Pflichtherausforderer für den WBA Superchamp Gürtel gibt.
Bei einem erneuten Rematch und einer Trilogie gegen Andy Ruiz Jr., wären beide Titel vakant und nach dem desaströsen Auftritt Ruiz‘ innerhalb und außerhalb des Ringes verdient dieser auch vorerst keine Titelchance.