Der ukrainische IBF, WBO und WBA Super-Champion Oleksandr Usyk forderte Tyson Fury auf, den Vertrag nun endgültig zu unterzeichnen oder den WBC-Titel niederzulegen
Hat irgendjemand wirklich gedacht, dass es einfach sein würde, einen unbestrittenen Schwergewichts-Weltmeisterschaftskampf, zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk zu abzuschließen, selbst nachdem Usyk am letzten Freitag sehr öffentlich der Aufteilung der Börse im Verhältnis 70:30 zugestimmt hatte?
Nun gibt es schon wieder eine große Unstimmigkeit mit dem neuesten Problem, im Zusammenhang mit der Rückkampfklausel.
Nachdem die erste große Unstimmigkeit am Purse-Split aufgehängt wurde – Usyk bestand auf 50:50 und dann 60:40, wobei der Löwenanteil an den Gewinner gehen sollte – bot Fury Usyk den kleineren Teil eines „Take-it-or-leave-it“ 70:30-Splits und machte dies über ein Social-Media-Video am letzen Freitag öffentlich.
Usyk stimmte mit seinem eigenen Video schnell zu, mit der Bedingung, dass Fury seinerseits zustimmt, 1 Million Dollar aus seinem Börsenanteil zu spenden, um die humanitären Bemühungen in der vom Krieg heimgesuchten Ukraine, Usyks Heimatland, zu unterstützen. Usyk-Promoter Alex Krassyuk stellte später klar, dass die Annahme dieser Bedingungen nur dann möglich sei, wenn der Kampf am 29. April im Wembley-Stadion in London stattfindet, was das Szenario ist, auf das sich beide Seiten seit langem geeinigt haben.
Nachdem die Einigung über die 70:30 Aufteilung vereinbart worden war, teilten Fury-Co-Promoter Frank Warren und Usyk-Manager Krassyuk der WBA mit, dass sie sich vor Ablauf der Frist der WBA, die auf letzten Freitag bis 17:00 Uhr befristet war, dass man sich nun endgültig geeinigt hätte.
Die WBA hatte zuvor gedroht, wenn eine Einigung beider Parteien nicht gemäß ihrer Fristsetzung zustande käme, dass sie dann Usyk verpflichten würden, als nächstes seine Pflichtverteidigung gegen Daniel Dubois durchzuführen, was bedeutet hätte, dass Usyk selbst dann, wenn Fury vs. Usyk abgeschlossen wäre, der WBA-Titel aberkannt worden wäre. Das hätte bedeutet, dass selbst wenn der Kampf stattgefunden hätte, es dann eben nicht um alle vier WM-Titel der vier großen Weltverbände gegangen wäre und dann eben nicht der erste unbestrittene Schwergewichts-Champion seit Lennox Lewis‘ Rückkampfsieg gegen Evander Holyfield hätte gekrönt werden können.
Aber als gerade die größte Hürde – eben die Aufteilung der Börsenanteile – überwunden war, warf Tyson Fury (33-0-1, 24 KO-Siege), am Montag in einem neuen Social-Media-Video, erneut wieder einen großen Stein in den Weg dieses Verfahrens und stellte den Kampf damit erneut in Frage. Weil nun die Rematch-Klausel, die offenbar zuvor vereinbart worden war, was bedeutete, dass jeder, der verliert, das Recht auf einen Rematch hätte, nun auf einmal wieder nicht mehr gelten sollte.
Usyks Promoter, Alexander Krassyuk, hat inzwischen offen seine Zweifel an Furys Bereitschaft geäußert, dass er den Kampf gegen Usy überhaupt machen möchte.
„Die Verhandlungen gehen jetzt auf Instagram live, so dass wir sehen, wie beide Boxer immer wieder Nachrichten austauschen“, sagte Krassyuk gegenüber Sky Sports News. „Wir erwarten eine grundlegende Einigung über die Bedingungen des Vertrages, aber genau diese stehen noch aus.
„Wir verhandeln seit so vielen Monaten. Wir haben all die kleinen Probleme, die größeren Probleme, die großen Probleme, was auch immer, durchgegangen. Es ist also schon alles erledigt. Es wurde tatsächlich vor einigen Wochen gemacht. Aber das einzige, was noch ausstand, war Tysons Zustimmung, die noch aussteht. Obwohl er behauptet, dass er bereit ist und so tut, als würde er trainieren. Es sieht nicht überzeugend aus, aber es ist immer noch der Fall“.
In den letzten Tagen haben beiden Seiten harte Worte über soziale Medien ausgetauscht.
WBC-Schwergewichts-Champion Tyson Fury hat nun geschworen, sich von den sozialen Medien fern zu halten und tief ins Trainingslager für den geplanten Vereinigungskampf mit WBO, IBF, IBO, WBA-Champion Oleksandr Usyk einzusteigen.
Fury ging am Dienstag in die sozialen Medien, um der Öffentlichkeit zu versichern, dass er nun plant, ein ernsthaftes Trainingslager zu beginnen, und die Absicht hat, den Termin am 29. April einzuhalten.
„Hallo Leute, so lustig es in den letzten Tagen auch war, Usyk und sein Team zu terrorisieren, morgen werde ich ins Trainingslager gehen, und ich werde einen Blackout machen, wie ich es immer in den sozialen Medien tue. Nav Salimian wird meinen Instagram-Account führen und euch alle über meinen Trainingsfortschritt auf dem Laufenden halten und wie alles läuft“, sagte Fury.
„Der 29. April ist definitiv der Termin an dem wir uns im Ring gegenüberstehen werden, ich werde euere Instgram-Posts alle in der Nacht lesen. Dies ist das größte Ereignis in der britischen Boxgeschichte, der Kampf des Jahrhunderts. Zwei ungeschlagene Weltmeister im Schwergewicht treten gegeneinander an, um zu sehen, wer die Nr. 1 im Schwergewicht ist: die unbestrittene Weltmeisterschaft im Schwergewicht steht auf dem Spiel. Frieden, gutes Training für Usyk, möge der bessere Mann gewinnen.“
Das sind nach Monate langen Problemen und Beleidigungen an Usyks Adresse, nun aufeinmal ganz neue Töne seitens Fury. Hoffen wir nun, dass er nun auch Wort hält.