Michael Conlan trifft morgen in Belfast auf Jordan Gill. Der Ire will sich nach seiner vergangenen Niederlage eindrucksvoll zurückmelden.
Michael Conlan und Jordan Gill im Limit
In der SSE Arena in Belfast will sich morgen Abend der gebürtige Ire Michael Conlan (18-2(2), 9 KOs) mit einem Sieg über Jordan Gill (27-2(2)-1, 8 KOs) zurückmelden. Der ehemalige WBA-Interims-Weltmeister unterlag in seinen letzten vier Kämpfen zweimal und steht ein bisschen am Scheideweg seiner Karriere. Verliert er erneut, bekommt seine Profilaufbahn einen mächtigen Dämpfer. Nach den vorzeitigen Niederlagen gegen Leigh Wood im Kampf um die WBA- sowie zuletzt gegen Luis Alberto Lopez um die IBF-Weltmeisterschaft, muss nun wieder ein Sieg für Conlan her.
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Jordan Gill, selbst ehemaliger Commonwealth- sowie EBU-Champion, ist hierfür ein guter Kandidat, um dieses Ziel zu erfüllen. Der seit mehr als einem Jahr inaktive Brite weist keine hohe KO-Quote auf und hatte mit Kiko Martinez seinen stärksten Gegner vor den Fäusten – gegen jenen gab er dann den EBU-EM-Titel ab. Beim heutigen offiziellen Wiegen gingen beide Kontrahenten mit exakt dem gleichen Gewicht von den Scales: 58,74 kg. Dem Kampf steht somit nichts im Wege und der Druck auf Michael Conlan ist immens, nicht nur zuletzt wegen der gestrigen Pressekonferenz.
O-Töne der gestrigen Pressekonferenz
Bei der letzten Pressekonferenz sagte Eddie Hearn, Vorsitzender von Matchroom Sport: „Wenn Michael Conlan verliert, ist seine Karriere vorbei. Aber wenn er gewinnt und gut gewinnt… Es ist ein lustiges altes Spiel, nicht wahr? Du verlierst: Auf Wiedersehen. Du gewinnst: Wow! Was kommt jetzt – Joe Cordina? Josh Warrington? Es stehen große Kämpfe bevor. Wir waren im Mai in Dublin, und jeder verließ die Arena mit dem Kopf in den Händen, und eine Woche später wurde Michael von Lopez geschlagen, und es sah so aus, als wäre der irische Boxsport am Ende.“
„Jetzt denke ich: ‚Wir kommen nächstes Jahr vielleicht nicht nur nach Belfast und Dublin, sondern auch nach Limerick oder Cork‘. Michael verkauft. Es wird erwartet, dass er Jordan Gill besiegt und er kommt von einer K.o.-Niederlage, aber wir sollten am Samstag 7.000 Zuschauer im Stadion haben, das ist ein großes Publikum. Sie wissen, dass er sich gut verkauft, Sie wissen, dass die Atmosphäre fantastisch sein wird und wir haben eine Menge Typen bei 130 Pfund, gegen die er kämpfen kann.“, so Hearn weiter.
„Wenn er ein Zeichen setzen will, wird er direkt in einen großen Kampf gehen. Wenn Conlan in den City Ground in Nottingham käme (für einen Rückkampf gegen Leigh Wood, Anm. d. Red.), würde er vielleicht 8-9.000 Zuschauer mitbringen. Wenn er nach Cardiff ginge (um gegen IBF-Champion Cordina zu kämpfen, Anm. d. Red.), würde er 5-6.000 Zuschauer mitnehmen, oder Joe könnte für eine große Freiluftveranstaltung um den WM-Titel hierher kommen. Michael hat den Vorteil, dass er überall, wo er hingeht, die Massen anziehen kann, und das wird ihn in einen großen Kampf führen, aber wenn er verliert, ist es vorbei. Er muss gut aussehen, er darf nicht kämpfen und wie ein verblichener Kämpfer aussehen. Es muss eine Leistung sein, bei der jeder sagt: ‚Wow! Wow!‘ Dann werden die anderen Kämpfe sehr einfach zu machen sein.“
Auch Michael Conlan weiß, dass morgen ein wichtiger Tag ist: „Es gibt eine Menge Gründe dafür. Ich weiß, dass ich ihn da rausholen werde. Ihm fehlt etwas, er hat das Aufgeben in sich. Und das war’s. Ich werde nicht zurückgehen und sagen, das ist im Sparring passiert, das ist im Sparring passiert. Sparring ist Sparring. Dinge passieren. Aber wenn Sie aus irgendetwas Zuversicht schöpfen wollen, dann kann ich das definitiv. Und ich habe in dieser Zeit und auch bei seinen Auftritten seither eine ganze Menge Dinge gesehen, bei denen man sagt: ‚Ja, okay, ich verstehe‘. Ich weiß, was ich zu tun habe.“
Conlan weiter: „Ich weiß, was ich zu tun habe. Man kann also am Samstagabend auf das Sparring zurückblicken, so viel man will, und ich bin mir sicher, dass er das auch tut, aber ich konzentriere mich nur auf meine Aufgabe, und die besteht darin, da reinzugehen und am Samstag den Sieg zu holen.“
Conlans morgiger Gegner Jordan Gill: „Ich fühle mich großartig. Auf mir lastet überhaupt kein Druck. So betrachte ich das Ganze. Das ist eine Riesenchance für mich, mich dort zu platzieren, wo ich sein muss. Ich bin einfach nur aufgeregt und bereit, loszulegen. Ich fühle mich stark und ich fühle mich großartig. Ich hätte schon vor 3 oder 4 Jahren aufsteigen sollen. Der Kampf gegen Guerfi hat mir gezeigt, dass ich nicht ganz dicht bin. Ob ich das noch einmal machen muss, werden wir herausfinden. Es wird ein großartiger Kampf werden. Als er gegen Leigh boxte, war das der Kampf des Jahres. Ich erwarte am Samstag einen weiteren Kampf. Ich bin wirklich aufgeregt und bereit, loszulegen. Der ganze Druck lastet auf ihm. Er ist der Star der Show, ich bin nur der Gegner.“
Die Matchroom-Veranstaltung aus Belfast wird auch hierzulande live auf DAZN übertragen.
