Kubrat Pulev gab mit 42 Jahren nach 1,5 jähriger Ringabstinez sein Comeback, blieb jedoch überwiegend hinter den Erwartungen zurück.
Kubrat Pulev (30-3) gilt seit etlichen Jahren als ein führender Mann im Schwergewicht. Er wurde bei Sauerland Events unter Vertrag genommen, trainierte mit Ulli Wegner, wurde Europameister und zweifacher Weltmeisterschafts-Herausforderer. Der ganz große Wurf gelang allerdings nie. Ob sich dies noch mit über 42 Jahren einstellen wird, ist mehr als fraglich, allerdings hat sich der Bulgare nun am Donnerstag erfolgreich in Costa Mesa, USA, zurückgemeldet.
Es folgte ein glanzloser Punktsieg
Pulev traf auf den ehemaligen WM-Herausforderer Andrzej Wawrzyk (34-3), der einst Alexander Povetkin (36-3-1) herausfordern durfte. Im Nachgang stand noch ein Weltmeisterschaftskampf um die WBC gegen Deontay Wilder (43-2-1), doch die Ansetzung musste verworfen werden, weil der Pole einen Dopingtest positiv ablieferte. So wurde es in den letzten Jahren sehr still um Wawrzyk, doch er wollte sich mit einem Sieg über Pulev wieder auf die Schwergewichtslandschaft setzen.
Der Kampf begann durchaus ausgeglichen, weil beide Boxer nur wenig Zählbares landeten. Man merkte Pulev den Ringrost sowie das gestiegene Alter merklich an. Insbesondere in Puncto Explosivität ließ er viel vermissen, was nur wenig an die absolute Weltspitze anmutete. Nach halbwegs soliden ersten Runden wurde der polnische Herausforderer immer passiver und kam nicht aus der Rolle des Reagieren heraus. In der zweiten Hälfte des wenig spektakulären Kampfes wurde Pulev zunehmend dominanter, was auch in zwei Niederschlägen resultierte. In Runde 6 und 8 musste Wawrzyk kurz zu Boden, doch über 10 Runde gesehen entstand niemals der Eindruck, dass dieser Kampf zwingend vorzeitig entschieden würde. So ging der wenig espritvolle Kampf über die Distanz und Kubrat Pulev wurde der überdeutliche Punktsieg zugesprochen, der 2x 100-88 und einmal 99-89 lautete. Damit meldet sich zwar Pulev erfolgreich im Ring zurück, doch die Weltspitze erscheint mit 42 Jahren weiter denn je.
Siege auf der Undercard für renommierte Kämpfer
Auf der Undercard versammelten sich noch so einige renommierte Kämpfer, die gleichzeitig auch Siege einfahren konnten. So verbesserte der Bruder von Kubrat, Tervel Pulev (18-1), seine Bilanz und bezwang Dionardo Minor (7-4-2) nach Punkten. Selbiger Punktsieg gelang auch der PPV-Maincardfighter Luke Santamaria (14-3-1), der mit gelungenen Körpertreffern den erfahrenen Cameron Krael (20-31-3) zusetze. Egidijus Kavaliauskas (24-2-1) und Viktor Slavinskyi (15-2-1) rundeten den erfolgreichen Abend der a-sides dann mit vorzeitigen Siegen ab.
Der Hauptkampf mit Kubrat Pulev ist unten ersichtlich.