Ein klarer Sieg von José Ramirez, der vielleicht von den Punktrichtern doch ein bisschen zu klar gewertet wurde
Der Junior-Weltergewichts-Ex-Champion Jose Ramirez konnte einen frühen Ansturm überstehen, um gegen den ehemaligen zweifachen Weltmeister Rances Barthelemy siegreich aus dem Kampf hervorzugehen.
Von der Eröffnungsglocke an ging Ramirez gegen Barthelemy (30-3-1, 15 KO-Siege) nach vorne und drängte den kubanischen Veteranen gegen die Seile und in die Ringecke und entfesselte eine Reihe von linken Haken und rechten Händen zum Körper. Barthelemy nahm die Schläge und versuchte dann, mit eigenen Haken und harten Linken gegen Ramirez‘ Kopf zu kontern.
Ramirez bedrängte Barthelemy früh in der dritten Runde weiter. Wenige Augenblicke später traf Barthlemey Ramirez aus der Position des Rechtsauslegers mit einer geraden linken Hand zum Kopf. Ramirez ging zu Boden, aber Barthelemy bombardierte Ramirez immer weiter, als Ramirez schon am Boden war. Ringrichter Jack Reiss entschied allerdings, dass Barthelemy Ramirez zu Boden gedrückt hatte und zählte ihn deshalb nicht an. Der Ringrichter ermahnte Barthelemy, während Ramirez sich in der Ringecke von dessen illegalen Schlägen erholte.
Später in der Runde brachte Barthelemy Ramirez mit einer Reihe von Schlägen zum Kopf ins Taumeln. Ramirez stand mit dem Rücken in den Seilen, aber die Glocke läutete, bevor Barthelemy nachfassen konnte.
Barthelemy verblüffte Ramirez wieder früh in der vierten Runde. Ramirez sah unruhig aus, landete aber eine Reihe von Schlägen, die Barthelemy zwangen, sich zurück zu bewegen bis er dann selbst fast hilflos in den Seilen hing.
Ramirez versuchte, Fallen zu errichten, in der Hoffnung, Barthelemy zu ködern, um sich zu öffnen, damit er kontern konnte. Die Taktik funktionierte immer mehr, aber Ramirez war nicht in der Lage, harte Treffer am Kopf zu landen. Barthelemy traf weiterhin mit seiner Führhand und auch mit der linken Schlaghand zu Ramirez‘ Kopf, auch zweimal in der achten Runde.
In der neunten Runde entschied sich Ramirez, mehr rechte Hände zum Kopf und zum Körper des Kubaners zu schlagen. Die Taktik funktionierte, als er einige Öffnungen durch Barthelemys Deckung fand, die dann auch klar und hart trafen.
Barthelemys Leistung ging in den Runden neun und zehn erheblich zurück. Ramirez verfolgte Barthelemy weiter und suchte nach einem definitiven Schlag. In den letzten dreißig Sekunden von Runde 11 landete Ramirez eine Reihe von Schlägen, die Ringrichter Jack Reiss fast dazu veranlassten, einzugreifen und den Kampf abzubrechen, aber die Glocke rettete Barthelemy gerade noch vor dem tKO.
Ramirez ging in den ersten Momenten der Runde 12 auf den Angriff und man sah, dass er den Kampf mit allem Willen beenden wollte, aber Barthelemy fand Erfolg, indem er immer wieder Ramirez mit linken Hände zum Kopf traf. Beide Boxer hatten ihre Momente, bis die letzte Glocke läutete.
Am Ende der 12 Runden stand dann ein vielleicht doch etwas zu klarer Punktsieg von José Ramirez, der auf den Punktzettel von zwei Punktrichtern 11 der 12 Runden gewonnen hatte.
Ramirez kämpfte zuletzt am 25. März letzten Jahres, ebenfalls im „Save Mart Center“, und stoppte Richard Commey in der 11. Runde. Der Sieg über Commey war Ramirez‘ letzter Kampf unter dem Top-Rank-Banner. Ramirez, der von Robert Garcia trainiert wird, hat seine letzten drei Kämpfe gewonnen, seit er im Mai 2021 in einem Vereinigungskampf um die unbestrittene Weltmeisterschaft, bei dem es um alle vier Titel der großen Welverbände ging, gegen den Engländer Josh Taylor verloren hat.
Dem 31-jährigen Ramirez wurde Berichten zufolge Ende letzten Jahres von Top Rank ein Zahltag in Höhe von 2 Millionen Dollar angeboten, um gegen den Junior-Weltergewichts-Champion der WBO Teofimo Lopez anzutreten, doch Ramirez lehnte Berichten zufolge das Top-Rank-Angebot ab.
Anfang dieses Jahres kündigte „Golden Boy Promotions“ offiziell die Unterzeichnung eines Promotervertrages mit Ramirez an.
Rances Barthelemy kommt ursprünglich aus Havanna, Kuba und lebt jetzt in Las Vegas, Nevada, USA. Er hatte seit dem 13. Mai letzten Jahres nicht mehr im Ring gestanden, als er Omar Juarez durch Mehrheitsentscheidung besiegte.