Vorschau auf den Hauptkampf des heutigen Abends in Riad, Saudi-Arabien.
Es hört sich eigentlich alles zu schön an um wahr zu sein. Nach langen Jahren des Wartens auf ein Aufeinandertreffen zwischen den beiden Vorzeigeathleten Anthony Joshua und Deontay Wilder scheint der Kampf nun endlich fix zu sein! Sogar ein Datum machte die Tage bereits die Runde. Am 09.03.2024 soll es nun endlich soweit sein! Die logische Voraussetzung hierzu sollte sein, das beide Boxer jeweils siegreich aus ihren heutigen Kämpfen in Riad kommen, doch genau hier liegt der Hund begraben!
Während die Mehrheit der Stimmen Wilder trotz seiner längeren Ringabstinenz einen KO Sieg über Joseph Parker einräumt fällt die Prognose für AJ nicht ganz so einstimmig aus! Grund genug also, die Ansetzung Joshua vs Wallin etwas zu beleuchten! Ist Wallin wirklich so gut wie es seine hohe Platzierung in der unabhängigen Weltrangliste „BoxRec“ vermuten lässt? Hier wird Wallin aktuell nämlich auf Platz 5 geführt! Aber wird er dieser Platzierung auch tatsächlich gerecht? Der Schwede hat noch keinen Kampf durch KO verloren. Allerdings hatte er in seinen 27 Profikämpfen, mit Ausnahme des schlagstarken Murat Gassiev, auch keine wirklichen „Knockouter“ vor den Fäusten. In seinem Kampfrekord verbucht er nur eine Niederlage die paradoxerweise ebenso als die höchste Errungenschaft in seiner bisherigen Karriere gesehen werden kann! Wallin, der nicht gerade für seine Schlagstärke bekannt ist, hatte 2019 Tyson Fury am Rande einer Niederlage. Der Kampf hätte infolge eines heftigen Cuts den sich Fury in der dritten Runde durch Schlagwirkung eingefangen hatte jederzeit abgebrochen werden können und die Sensation wäre perfekt!
Wenn wir uns nun die Situation um Joshua anschauen tun sich etliche Fragezeichen auf! Was sagen die etlichen Trainerwechsel über Joshuas Psyche aus? Sind diese Trainerwechsel wie Wallin behauptet tatsächlich ein Zeichen einer inneren Schwäche und Unsicherheit AJ’s? Schon beim ersten Face Off in London konnte man einen sehr nervösen und gereizten Joshua beobachten. Wallin hingegen war deutlich entspannter. Bei den „Grand Arrivals“ in Riad hingegen stand Joshuas Auftritt hinter einem großen Fragezeichen. Der sonst eher für sein Lächeln und seine lockere Art bekannte Boxer gab sich sehr wortkarg und extrem angespannt. Ob dies nun ein Zeichen einer inneren Angespanntheit oder doch eher Ausdruck einer strikten Fokussierung ist lässt sich kaum auslesen.
Fazit:
Wallin ist ein solider Mann der jedoch keinen Punch besitzt. Der schwedische Rechtsausleger scheint aber mit seinen Aufgaben zu wachsen und weiß durchaus in seinen großen Kämpfen zu glänzen. Wenn Joshua krampfhaft versucht den Knockout zu holen könnte Wallin das für sich nutzen und den Kampf in die Länge ziehen und Joshua stellenweise schlecht aussehen lassen. Eine reale Chance auf einen Punktsieg scheint für den Skandinavier jedoch nicht drin zu sein. Vorausgesetzt AJ hat sich im Griff, denn Wallin wird sicherlich jede vermeintliche Schwäche in Joshuas Nervenkostüm für sich ausnutzen!
