IBO-WM: Dominic Bösel gewinnt Rückkampf knapp gegen Robin Krasniqi

Foto: Torsten Helmke

Im Hauptkampf der SES-Boxgala kam es zum Rückkampf zwischen Robin Krasniqi und Dominic Bösel um die IBO-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht.

Dominic Bösel wieder IBO-Weltmeister

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr schrieb Robin Krasniqi (51-6, 19 KOs) deutsche Boxgeschichte. Als Underdog schlug der Gersthofener den damals amtierenden IBO- und WBA-Interims-Weltmeister Dominic Bösel (31-2, 12 KOs) überraschend in der dritten Runde schwer KO. Krasniqi fügte Bösel eine mehr als schmerzliche Niederlage zu und nahm ihm beide Titel ab. Nun kam es zum vertraglich vereinbarten Rematch in der GETEC Arena in Magdeburg vor mehr als 3500 Fans.

Zwar wurde der WBA-Interims-Titel vom Weltverband mittlerweile für vakant erklärt, jedoch wurde das Rematch der Halbschwergewichtler als offizieller WBA-WM-Eliminator bestimmt. Dominic Bösel, der im Vorfeld einen Trainerwechsel vollzog und von Georg Bramowski auf den Kampf eingestellt wurde, wollte Geschehenes wieder gutmachen.

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Nach kurzem Abtasten zu Beginn des ersten Durchgangs, nahm das Gefecht sofort an Fahrt auf. Sowohl Herausforderer als auch Champion lieferten sich einen Schlagabtausch mit Treffern auf beiden Seiten. Bösel bestimmte zumeist die Ringmitte, während Krasniqi von außen agierte. Krasniqi attackierte Bösel zumeist mit seinem Jab und konnte auch die ein oder andere Schlaghand ins Ziel bringen. Dominic Bösel verschanzte sich hinter seiner Doppeldeckung und brachte Konter im richtigen Moment, die Krasniqi jedoch häufig geschickt zu meiden verstand.

Auch im vierten Durchgang kamen beide Boxer zu guten Treffern. Vor allem wenn Krasniqi und Bösel im Clinch waren, spürte man die starke Rivalität zwischen den Stallgefährten. IBO-Champ Robin Krasniqi überzeugte durch schnelle Aktionen, wohingegen Bösel zur Mitte des WM-Duells verlorenen Boden wieder gutmachen konnte und diverse Male gut durchkam. Im fünften Durchgang hatte der entthronte Ex-Weltmeister seine bis dato besten Momente. Die sechste Runde war erneut von Tempo und Treffern auf beiden Seiten geprägt, wobei Krasniqi in der zweiten Hälfte die besseren Aktionen auf seiner Seite hatte.

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Split Decision Sieg für Bösel nach 12 emotionalen und spannenden Runden!

Zum Ende des zweiten Drittels des auf 12 Runden angesetzten Titelkampfes, konnte Dominic Bösel vermehrt zu Treffern kommen. Krasniqi blieb der aktivere Mann, wurde mit seinen Angriffen jedoch häufig im Clinch gestoppt. Gute Aktionen auf Seiten des Herausforderers gab es in Runde 9 – allgemein wirkte Bösel auch wesentlich konzentrierter und entschlossener als noch im ersten Aufeinandertreffen. Obwohl der Kampf sich „auf der Zielgeraden“ befand, schenkten sich beide Kontrahenten auch in Runde 10 nichts und boxten weiter energisch und mit hohem Tempo. Man spürte regelrecht, dass Bösel auf ein vorzeitiges Ende aus war, während bei Krasniqi die klaren Treffer so langsam fehlten.

Foto: Torsten Helmke

Mit einer satten Rechten konnte der IBO-Champion gegen Ende der elften Runde den Freyburger Herausforderer ordentlich anklingeln. Bösel, der zuvor gute Momente auf seiner Seite hatte, konnte sich offenbar nur durch Klammern in die Pause zur 12. und letzten Runde retten. In dieser gaben die SES-Halbschwergewichtler nochmals Vollgas und warfen alles in die Waagschale. Der Kampf blieb bis zum Schlussgong emotional und spannend!

Foto: Torsten Helmke

Nach 12 Runden im Halbschwergewicht um den IBO-WM-Titel und die Chance auf eine baldige reguläre WBA-Weltmeisterschaft, mussten die drei Punktrichter zu Rate gezogen werden. Mit 114-115, 112-116 und 115-114 sicherte Dominic Bösel schlussendlich einen knappen und durchaus diskutablen Split Decision Sieg und damit erneut den IBO-Weltmeistertitel im Halbschwergewicht. Im Interview nach dem Fight zeigte sich Krasniqi mehr als enttäuscht und kritisierte die Punktrichterentscheidung: „Ich wusste, dass ich hier in Magdeburg nur durch KO gewinnen kann. Ich finde die Entscheidung nicht fair, ich habe nicht verloren.“ Gleichzeitig kündigte Robin Krasniqi an, die Rückkampfklausel ziehen zu wollen.

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10 Kommentare

  1. Einfach in ungerecht eidscheidu von boxrichter ich gucke Boxen ? seit 30 Jahren einfach Ronin Krasniqi hatt nicht verloren ist die titul Judostich geklaut in Magdeburg.☺️☺️

  2. Krasniqi hat den Kampf überlegen gewonnen. Bei einer WM, in dem beide Boxer aus Deutschland sind, dürften weder der Ring- noch die Punktrichter aus Deutschland sein! Was Herr Maske für einen Kampf gesehen hat weiß wohl nur er selber.

  3. Das Urteil ist eine Schande für deutschen Boxer Bund.
    Die Punktrichter die den Skandal verursachten, sollte man für immer aus der aus der boxen als Richter ausschließen und für betrug verurteilen. Herr Stein- Hoffer sollte die Lizenz verlieren für seine betrügerische Machenschaften. Finde es Schande wenn ich sehe das der unterlägen Kämpfer zum Sieger erklärt wird und auch von den Sogenannten Experten wie Herr Maske oder Uli Wegner und das Trainer stab von Bösel das sie das behaupten (Ausnahme H. Maske unentschieden) was haben diese läute hier gesehen, haben die überhaupt Ahnung von Boxen?

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