WBC-Präsident Mauricio Sulaiman ließ heute durchblicken, dass der frischgekrönte Weltmeister im Mittelgewicht (WBC, WBA, The Ring), Saul „Canelo“ Alvarez, zunächst eine freiwillige Titelverteidigung bestreiten darf. WBC-Pflichtherausforderer und Interimstitelträger Jermall Charlo (27-0-0, 21 KO) muss damit weiter auf seine Chance warten.
WBC-Präsident Sulaiman erlaubt Canelo wohl freiwillige Titelverteidigung
„Jermall Charlo ist Interimsweltmeister und hat das Recht den Weltmeister herauszufordern. Soweit ich weiß, will Canelo im Dezember eine freiwillige Titelverteidigung bestreiten. Abgesehen davon verlangt GGG einen Rückkampf. Es wurde zwar noch kein formeller Antrag gestellt, aber wir wurden bereits über die Absicht informiert“, so Sulaiman nebulös im Rahmen des WBC-Kongresses in Kiev.
Canelo im Dezember gegen Lemieux?
Canelo Alvarez (50-1-2, 34 KO) selbst bestätigte vor wenigen Tagen, dass er dieses Jahr noch einmal in den Ring steigen will. Als heißer Kandidat wird der schlagstarke Kanadier David Lemieux (35-3-0, 32 KO) gehandelt. Canelos Promoter, Golden Boy Promotions, hat den Madison Square Garden in New York für den 15. Dezember reserviert. Der ehemalige IBF-Titelträger Lemieux verlor 2015 durch technischen KO in Runde 8 gegen Gennady Golovkin (38-1-1, 34 KO) und Ende 2017 klar nach Punkten gegen WBO-Titelträger Billy Joe Saunders (26-0-0, 12 KO).
Zwischenzeitlich machte er aber immer wieder durch spektakuläre KO-Erfolge – u.a. gegen Curtis Stevens in Runde drei und zuletzt Spike O’Sullivan in Runde eins – auf sich aufmerksam. Die aktuelle Nummer 7 der Welt (gemäß The Ring Magazine) wäre ein respektabler Gegner für eine freiwillige Titelverteidigung.
Nach dem Aus von HBO: TV-Sender bemühen sich um Canelo
Nachdem der Unterhaltungsriese HBO vergangene Woche überraschend seinen Rückzug vom Boxen verkündete, liefern sich diverse TV-Sender und Streaming-Portale (u.a. DAZN, ESPN, Showtime) ein Rennen um den vertragslosen Alvarez. Die letzten drei Kämpfe des mexikanischen Ausnahmeboxers haben TV-Einnahmen von über 250 Millionen US-Dollar generiert.
„Wir kriegen viele Anrufe. Verschiedene TV-Sender haben uns kontaktiert. Aktuell ist alles offen. Wir müssen einfach abwägen was das Beste für Canelo ist“, so Promoter Eric Gomez.
Dem Streaming-Portal DAZN werden kaum Chancen eingeräumt. Da exklusive Pay-Per-Views nicht in die Firmenphilosophie passen, wäre ein Deal mit Alvarez für DAZN eigentlich nicht finanzierbar. ESPN und Showtime hingegen verfügen über die notwendige Pay-Per-View Infrastruktur und besitzen aktuell wohl die besten Karten im Werben um Alvarez.