Training mit dem Integrationsbeauftragten – „Gemeinsam in die Flüchtlingsunterkünfte gehen“

Korbach. Eigentlich war Sonne und Badewetter angesagt. Dennoch trafen sich 20 Mädchen und Frauen in der Fitness-Vitalfarm in Korbach zum schweiß treibenden Boxtraining.

Trainer Reinhard Jassmann begrüßte als Gast Latif Hamamiyeh Al Homssi (33), den Integrationsbeauftragten beim Landkreis Waldeck-Frankenberg als Trainingsgast. Als „Hahn im Korb“ nahm der SPD-Politiker am Training teil und war begeistert. „Ich habe in meiner Kindheit und Jugend Kampfsport gemacht und dabei viel über Disziplin, Respekt und Einsatz gelernt“, verriet er und zeigte sich beeindruckt – nicht nur von dem Ansturm der Teilnehmerinnen. „Wir müssen wohl bald einen zweiten Trainingstag einrichten und die Gruppe aufteilen“, sagt Reinhard Jassmann.

Der frühere Bundesliga- und Nationalstaffelboxer hat sich als Trainer und Übungsleiter die Integration auf die Fahnen geschrieben, ist dafür nicht nur von der Hessischen Sportjugend ausgezeichnet worden, sondern sogar zu einem Empfang des Bundespräsidenten nach Berlin eingeladen gewesen. Jetzt hat er eine neue Idee und davon neben Peter Schreiber von der Hessischen Sportjugend auch Latif Al Momssi überzeugt. „Unter den bei uns gelandeten Flüchtlingen müssen doch auch Kampfsportler, vielleicht sogar Trainer sein. Die wollen wir ausfindig machen und in unsere Arbeit einbinden“, sagt Jassmann. „Wir sind so verblieben, dass wir zusammen in die Flüchtlingsunterkünfte gehen. Durch persönliche Ansprache sind die Chancen, sportliche Kontakte aufzubauen, sicherlich größer.“

Der Waldeck-Frankenberger Integrationsbeauftragte jedenfalls geriet nach seinem Trainingseinsatz ins Schwärmen: Ich habe lange nicht mehr so viel Power in einem Raum gesehen. Ihr seid großartig“, schrieb er. „Danke, dass ich dabei sein durfte.“ Sei es beim Handball, Fußball, Tischtennis oder eben beim Boxen: „Wir müssen die Vereine und das Ehrenamt unterstützen und die Förderung langfristig und unbürokratisch gestalten sowie ausweiten. Aber auch die Formen und Strukturen der Vereinsführung müssen vereinfacht und neu gedacht werden.“

Reinhard Jassmann verhofft sich von seiner Idee und der Unterstützung des Integrationsbeauftragten weiteren Schwung für seine Aktivitäten mit den
Mädchen und Frauen, aber auch besonders in Sachen Übungsleiter. Natürlich sind auch Boxsport interessierte Jugendliche und Männer in den Boxvereinen
der Region jederzeit willkommen.

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