Regis Prograis beherrscht Terry Flanagan vor heimischem Publikum

Dank einer glanzvollen Vorstellung sicherte sich Regis Prograis den Einzug ins Halbfinale der World Boxing Super Series. 

„Rougarou“ dominiert 

Am Ende fehlte nur noch das Sahnehäubchen oben drauf, welches die außerordentliche Leistung von Lokalmatador Regis Prograis hätte krönen können. Vor „seinem“ Publikum in New Orleans bot das 29-jährige Super-Leichtgewicht eine Galavorstellung, durch die sich Fans und Experten bestätigt fühlen dürften, die den US-Amerikaner vor Beginn des Turniers zu einem der Favoriten auf den Gesamtsieg ernannten. 

Im Duell der Rechtsausleger wurden recht schnell die Unterschiede der beiden Kontrahenten sichtbar. Während Terry Flanagan eher konventionell mit hoher Deckung agierte, ließ Prograis die Hände etwas tiefer und pendelte die Aktionen gekonnt mit dem Kopf aus. So gelang es ihm die Angriffe des Briten besser zu antizipieren und im Gegenzug immer wieder harte Konter ins Ziel zu bringen. „Rougarou“, wie Prograis genannt wird, erarbeitete sich früh einen deutlichen Vorsprung auf den Punktzetteln.

Erst am Ende der vierten Runde fand Flanagan ein Stück weit sein Timing, brachte die Schlaghand hier und da gut an. Dies setzte sich im Folgedurchgang fort, sodass es den Anschein erweckte, dass „Turbo Terry“ im Kampf angekommen sei. Prograis wurde nun aber immer relaxter und steigerte die Schärfe und Präzision seiner Attacken. Durch harte Körpertreffer ließ er Flanagans Aufmerksamkeit sozusagen nach unten wandern, wodurch dieser zum Kopf offener wurde. 

Flanagan beweist Herz

In der achten Runde schlug es dann auch heftig ein beim Mann aus Manchester. Ein Konter mit der linken Schlaghand saß perfekt und schickte Flanagan zu Boden, was für diesen eine Premiere in seiner Laufbahn darstellte. Erfahrung und Wille hielt ihn im Kampf, auch wenn er nun furchtbare Hände schlucken musste. Prograis gelang der KO schließlich nicht mehr, aber auch die letzten Runden war er in kompletter Kontrolle.

Das Urteil fiel schlussendlich sehr deutlich aus (119-108, 118-109, 117-110) und zementierte Prograis’ Weiterkommen. Er trifft im Halbfinale auf WBA-Weltmeister Kiryl Relikh aus Weißrussland. 

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