Mike Tyson und Roy Jones Jr. trennen sich Unentschieden

Im Staples Center in Los Angeles kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag zum heiß ersehnten Comeback von Mike Tyson gegen Roy Jones Jr.

Mike Tyson gibt beeindruckendes Comeback in Showkampf

Mehr als 15 Jahre sollte es dauern, bis „Iron“ Mike Tyson (50-6, 44 KOs), nach der Ankündigung des legendären Ringsprechers Michael Buffer, in Los Angeles wieder den Boxring betrat. In einem auf 8 Runden á 2 Minuten angesetzten „Exhibition Fight“ im Schwergewicht gegen einen der besten P4P-Boxstars der Geschichte, Roy Jones Jr. (66-9, 47 KOs), zeigte Mike Tyson, der in beachtlicher körperlicher Verfassung war, dass er auch im stolzen Alter von 54 Jahren noch „Leistung“ im Ring zeigen kann. Natürlich war der heutige Tyson nicht mit dem jungen zu vergleichen, doch die Bewegungsabläufe, die explosionsartigen Attacken und die Beweglichkeit im Oberkörper konnte man durchaus als „beeindruckend“ bezeichnen.

 

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Mike Tyson gab zu Beginn des Gefechts im Peek-A-Boo-Style den Takt im Ring an und trieb Roy Jones Jr. vor sich her, der sich meist im Rückwärtsgang bewegte. Nach Aktionen von Tyson, der -klassisch- in schwarzen Trunks boxte, endeten beide häufig im Clinch. RJJ lockte den einstigen „Baddest Man on the Planet“ gegen Ende des ersten Durchgangs häufig mit hängender Deckung.

Mit einem explosiven linken Haken zum Körper und danach zum Kopf, attackierte „Iron“ in typischer Tyson-Manier Jones Jr. zu Beginn des zweiten Durchgangs. Der drei Jahre jüngere Roy Jones Jr. konnte einige Treffer, vor allem mit seinem Jab, verbuchen. Dennoch war es Tyson, der die härteren Schläge landete. Jones Jr. begann nun Aktionen mit dem Clinch abzuwiegeln.

Tyson-Comeback gegen Roy Jones Jr. endet trotz Vorteilen auf Tyson-Seite mit Unentschieden

Auch im dritten Durchgang klammerte Roy Jones häufig. Tyson versuchte immer wieder mit Aktionen zu Körper und Kopf zu punkten, landete jedoch auch in Einzelaktionen mit seiner rechten Schlaghand Treffer. Jones Jr., der seine Karriere offiziell 2018 beendete, konnte sich den Aktionen des kleineren Tyson des öfteren geschickt entziehen. Aus der Ringmitte agierend, gelangen Tyson im vierten Durchgang gute Treffer zum Körper, die Roy Jones im Verlauf des Fights immer wieder zu spüren bekommen sollte.

Mit zwei scharfen Jabs begann „Iron“ Mike die zweite Kampfeshälfte. Jones Jr. versuchte abermals dem 54-jährigen Tyson auszuweichen und klammerte sofort, sobald sich dieser der Halb- oder Nahdistanz näherte. Das Klammern sorgte häufig dazu, dass beide mit den Köpfen dicht an dicht standen.

Von den bei vielen prophezeiten Konditionsproblemen war wenig zu spüren, was natürlich durch die Rundenlänge von 2 Minuten begünstigt wurde. Mike Tyson versuchte immer wieder mit explosionsartigen Aktionen, seinem Gegenüber das Leben schwer zu machen und landete harte Treffer zum Körper, nachdem Jones Jr. einige Schläge in Runde 7 abfeuerte. Im letzten Durchgang war es erneut Tyson, der der aktivere im Ring war und die besseren Treffer auf seiner Seite verbuchen konnte.

Nach 8 Runden des als Showkampf angekündigten Gefechts, werteten die WBC-Punktrichter mit einem schmeichelhaften Draw. Die Mehrheit der anwesenden Experten hatte jedoch Tyson auf den Scorecards leicht in Führung, so auch der Autor dieses Artikels.

So kam es am Ende auch, dass WBC-Präsident Mauricio Sulaiman den eigens entworfenen Champion-Belt am Ende beiden Boxern überreichen konnte.

Auf der Undercard siegte Ex-Weltmeister Badou Jack gegen Blake McKernan in einem 8-Runder nach Punkten.

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