Ehrung zum 78. Geburtstag von Muhammad Ali

„Um ein großer Champion zu sein, musst du glauben, dass du der Beste bist. Wenn du es nicht bist, dann tu so, als wärst du es.“

IN MEMORIAM MUHAMMAD ALI / 17.01.1942 – 03.06.2016

1999 zum Sportler des Jahrhunderts gewählt, kann man über diesen Mann Bücher schreiben und doch fehlt immer noch so vieles, was erwähnenswert gewesen wäre. Muhammad Ali war ein Phänomen, ein Mann, dem die Welt schon zu Lebzeiten den Status einer Legende zusprach, der mit unzähligen Auszeichnungen nicht nur aus der Welt des Boxsports überhäuft wurde. Er trug zweifach die Ehrendoktorwürde, bekam 2005 die Freiheitsmedaille (die höchste zivile Medaille, die die USA zu vergeben hat) sowie die Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold für seine herausragenden Verdienste um Frieden und Völkerverständigung.

Im Laufe seines Lebens reihte Muhammad Ali sich in die Riege der ganz großen der Geschichte ein. Heute ist er der Inbegriff für Integrität, Charakter, Fairness, Mut, Durchsetzungskraft, Verzicht und Größe. Er wurde der Vater der Menschen, der Jugend, der Gläubigen aller Konfessionen und nicht zuletzt ein sehr weiser und erhabener Mann.

Sein Leben lang kämpfte er für Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung. Er kämpfte für Gleichheit aller Menschen und Rassen und ganz besonders für den Frieden. Sein Leben war ein Leben für die Liebe, die Liebe unter allen Menschen.

Als Muhammad Ali, von seiner Krankheit schwer gezeichnet, bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta das Olympische Feuer anzündete, ging ein Funke dieses Feuers durch die gesamte Welt. Es war einer der berührendsten Augenblicke der Weltgeschichte und tief ergriffen von diesem Moment erreichte er noch einmal Milliarden von Menschen, die zu Tränen gerührt vor ihren Bildschirmen saßen und einen Mann sahen, dessen Charisma zeigte: ‘seht her, seid friedlich, seid bescheiden. Nichts ist unmöglich.‘

Als kleiner Junge hieß er noch Cassius Clay, doch in dem Glauben, dies sei ein Sklavenname – so wurde es ihm in der Nation of Islam erklärt – änderte er seinen Namen in Muhammad Ali, den Namen, den er nach seiner Konvertierung zum islamischen Glauben erhalten hatte. Dies war von nun an seine Identität. Er war Muhammad Ali, der, den heute nahezu jeder Mensch auf unserem Planeten kennt.

Muhammed Ali vertraute den Worten seines Freundes Martin Luther King, des Friedensnobelpreisträgers, der Zeit seines kurzen Lebens gegen Rassendiskriminierung kämpfte. Und genau wie King kämpfte Muhammad Ali für Gerechtigkeit und Gleichheit unter den Menschen. In seinem späteren Leben war er mit Nelson Mandela befreundet und interessierte sich für die Geschichte von Mahatma Ghandi, dessen Leben ihn ebenfalls sehr inspirierte.

Muhammad AliAm 17.01.1942 kam Cassius Clay auf die Welt. Der Beginn seiner Karriere als Boxer hat mit einem Fahrrad zu tun. Es war etwas besonderes, ein Fahrrad zu besitzen in jener Zeit und so war es auch besonders schlimm, dass ihm seines gestohlen wurde. Damals war Ali 12 Jahre alt. Noch konnte er sich nicht richtig wehren und so kam ihm ein Polizist zu Hilfe. Der beschaffte nicht etwa das Fahrrad wieder, nein, er war derjenige, der den kleinen Cassius Clay davon überzeugte, zum Boxsport zu gehen um sich eines Tages durchsetzen zu können. Selbst mit dem Körper eines Kindes elektrisierte Ali jeden, der ihn bei seinen ersten Schritten in den Turnhallen sah. Er wusste, Boxen war in seinen Adern. „Flieg wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene“

So verging die Zeit und er wurde bekannt für seinen unverwechselbaren Stil, agil, mit unglaublichen Reflexen. Ali hatte alles, was man brauchte, um ein guter Boxer zu sein. Er bewegte sich leichtfüßig wie ein Tänzer, konnte seine Gegner lesen wie kein anderer. In der Blütezeit seiner Boxkarriere war es kaum möglich, ihn ernsthaft zu treffen, weil er immer schon weg war, wenn die Faust des Gegners mit aller Wucht einschlagen wollte. Seine Bewegungen waren die eines Leichtgewichts, obgleich er ein Schwergewicht war. Bei einer Körpergröße von 191 cm wog er meist um die 92 bis maximal 95 kg, wenn er in den Ring stieg.

Bob Arum mit Box-Legende Muhammad Ali mit dem Arum viele Kämpfe promotete.

„Ich bin der Größte. Ich habe es mir selbst gesagt, auch als ich wusste, dass ich es nicht war.“

Eine Ideologie, die ihn dazu brachte, Grenzen zu überschreiten, die ihn dazu brachte, die Stimme von Menschen und das Idol von Nationen zu sein. Doch seine Ideologie brachte auch bittere Episoden, Beleidigungen und sogar die Missbilligung von vielen, die mit seinem Denken nicht einverstanden waren.

Ali verzauberte die Welt nicht nur mit seinen brillanten Boxkünsten, sondern auch mit seiner Aufrichtigkeit und Loyalität zu seinen Idealen. Wenn er etwas sagte dann stand er dazu, ohne wenn und aber.

Er weigerte sich, als Soldat nach Vietnam zu gehen und nahm dafür in Kauf, dass ihm ein dreijähriges Boxverbot ausgesprochen wurde und er überdies seinen Weltmeisterschaftstitel verlor. Es war ihm wichtiger als seine boxerische Karriere, keine Menschen zu töten. „Nie hat mich ein Vietkong Nigger genannt“ so Ali in einem Statement. „Warum soll ich 10 000 Meilen von hier Bomben und Kugeln auf Menschen mit brauner Haut in Vietnam werfen, während die sogenannten Neger-Menschen in Louisville wie Hunde behandelt werden? Ich stehe für diesen Krieg nicht zur Verfügung“.

Er war sich der möglichen Konsequenzen nicht nur bewusst, er kannte die Konsequenzen seiner Entscheidung. Aber das alles war ihm egal. Er hätte sich und seine Seele niemals für ein schönes Leben verkauft.

Muhammad Ali war ein Showmaker, einer der es liebte, in der Öffentlichkeit aufzufallen. Von manchem als Großmaul verschrien konnte er es sich leisten, Großmaul zu sein, denn alles, was er sagte, meinte er auch so. Er war Muhammad Ali, ein echter Krieger, ein begabter und intelligenter Mann, boxerisch und sprachlich talentiert und seiner Zeit damals weit voraus. Er war der Größte, schon zu seinen Lebzeiten.

Muhammad Ali the King

Am Ende seines Lebens war aus Muhammad Ali, dessen Seele 30 Jahre lang in einem kranken Körper gefangen war, ein großer weiser Mann geworden, ein Idol, ein Vater und einer, der keine Unterschiede machte zwischen den Menschen. Er hat die Welt bewegt und bewegt sie noch heute. Er war der Wegbereiter für die Gleichberechtigung und brachte tausende junger Männer zum Boxen. Er ist geliebt wie kein Anderer, geachtet und hoch verehrt. Die ganze Welt kennt seinen Namen, seine Worte, seine Metaphern. Er ist Vorbild für Mut, Charakter, Fairness und Loyalität. Muhammad Ali ist eine Legende und ein Held unserer Zeit.

„Unmöglich ist nur ein großes Wort, das von kleinen Männern gesprochen wird die es leichter finden, in der Welt zu leben, die ihnen gegeben wurde, als die Macht zu nutzen, die sie haben, um sie zu verändern. Unmöglich ist keine Tatsache. Es ist eine Meinung. Unmöglich ist keine Erklärung. Es ist eine Herausforderung. Unmöglich ist Potential. Unmöglich ist vorübergehend. Unmöglich ist nichts. „- Muhammad Ali –

“Impossible is just a big word thrown around by small men who find it easier to live in the world they’ve been given, than to explore the power they have to change it. Impossible is not a fact. It’s an opinion. Impossible is not a declaration. It’s a dare. Impossible is potential. Impossible is temporary. Impossible is nothing.” – Muhammad Ali –

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