
WBC-Youth Weltmeisterschaft: Max Suske (GER) – Leonel Eduardo Avila (ARG)
© Torsten Helmke
In der mit 1600 Zuschauern fast ausverkauften Stralsunder Vogelsanghalle beim Event der P2M-Boxpromotion lagen Freud und Leid dicht beieinander.
Der Stralsunder Max Suske musste im Fight um den WBC Youth World-Titel im Supermittelgewicht eine herbe KO-Niederlage gegen den Argentinier Leonel Eduardo Avila einstecken, während Dilar Kisikyol, Peter Kadiru, Viktor Jurk und Simon Zachenhuber ihre Kämpfe siegreich absolvierten.
Bitterböse: Max Suske geht krachend KO
Frenetisch von den Stralsundern empfangen, wollte sich der 21-Jährige (8 Siege/ 2 Niederlagen) als Hauptkämpfer empfehlen und für größere Aufgaben qualifizieren. Ungestüm ging Suske nach vorne und vernachlässigte seine Deckung. Doch der 23-jährige Boxer aus Buenos Aires boxte geschickt und traf wiederholt mit harten Händen. Dies setzte sich im zweiten Durchgang fort. Suske hatte zwar einige gute Momente, doch Avila (10 Siege/3 Niederlagen) zeigte sich kaum beeindruckt. Nach einem Bodenkontakt hätte der Ringrichter nach einem Wischer den Stralsunder schon anzählen können.
WBC-Youth Weltmeisterschaft: Max Suske (GER) – Leonel Eduardo Avila (ARG)
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Nach 2:35 Minuten schlug dann eine harte Rechte an der Schläfe des Deutschen ein. Kopfüber knallte er in den Ringstaub. Mehrere Minuten, versorgt von den Ringärzten und Betreuern, war Max Suske besinnungslos. Aufmunternder Beifall konnte seine Stimmung natürlich nicht aufhellen: „Ich bin zerstört. Muss jetzt erstmal über meine weitere Boxzukunft nachdenken.“
TRE MEN DO KO y TRIUNFAZO a domicilio de Leonel Ávila (10-3, 4 KO) sobre Max Suske (8-2, 7 KO). El argentino liquidó al teutón en el segundo asalto y obtuvo el cinturón internacional juvenil WBC 🥊💣🇦🇷 (video cortesía de Boxeo Maravilla -IG-) pic.twitter.com/DRRVLQGR4Q
— Luciano Jurnet (@tuchojurnet13) March 16, 2024
Raiko Morales (P2M- Boxpromotion rekapitulierte: „So etwas kann passieren. Zum Glück hat sich Max schnell körperlich erholt.“ Suske verbrachte aus Vorsichtsgründen eine Nacht im Krankenhaus. „Ihm gehts gut. Wir werden mit Max weiter machen, wenn er denn will“, berichtete Raiko Morales, der sonst durchweg ein positives Fazit über das Event zog, gegenüber boxen1.com.
Viktor Jurk macht kurzen Prozess und holt sich Deutschen Meistertitel
Deutsche Meisterschaft: Viktor Jurk (GER) – Dominic Vial (GER)
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Die deutsche 23-jährige Schwergewichtshoffnung Viktor Jurk (7 Siege) aus Flensburg machte mit Dominic Vial (11 Siege /6 Niederlagen) aus Nettetal (NRW) kurzen Prozess. Bereits nach 33 Sekunden der ersten Runde und zwei Niederschlägen wurde Vial ausgezählt. Jurk freute sich über die „Kurzarbeit“ und den DM-Gürtel vom BDB: „Jetzt können größere Aufgaben folgen.“
Deutsche Meisterschaft: Viktor Jurk (GER) – Dominic Vial (GER)
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Peter Kadiru überwindet „Argentinien-Trauma“ gegen Ex-Weltmeister, sichert sich ersten internationalen Titel
IBF-Intercontinental: Peter Kadiru (GER) – Victor Emilio Ramirez (ARG)
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Schwergewichtler Peter Kadiru (18 Siege/1 Niederlage) hat offensichtlich seine schwere KO-Niederlage in der ersten Runde im November 2022 gegen den Argentinier Marcos Antonio Aumada verdaut. Gegen den 39-jährigen Haudegen Victor Emilio Ramirez (30 S./5 N./1 U.) bestimmte der 26-Jährige das Geschehen. Der angreifende Ramirez wurde immer wieder sauber mit Jabs und meist Aufwärtshaken auf schnellen Beinen ausgekontert. In der Pause zur neunten Runde gab die argentinische Ecke aufgrund einer Ellenbogenverletzung auf.
IBF-Intercontinental: Peter Kadiru (GER) – Victor Emilio Ramirez (ARG)
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Einige vermeidbare härtere Schläge zum Kopf hätte Kadiru allerdings vermeiden können. Da wartet auf Coach Christian Morales noch Arbeit. „Ich bin überglücklich. Das Argentinien-Trauma habe ich überwunden. Jetzt habe ich endlich meinen ersten internationalen Titel,“ freute sich der Hamburger über den IBF Interconti-Gürtel.
Dilar Kisikyol verteidigt WIBF-WM-Titel
WIBF-Weltmeisterschaft: Dilar Kiskyol (GER) – Marisa Gabriela Nunez (ARG)
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Die Hamburgerin Dilar Kisikyol (10 Siege) hatte ihre Mühe mit der unangenehm zu boxenden Argentinierin Marisa Gabriela Nunez (8/13/3). Nunez griff permanent an und wollte gegen die in der Reichweite bevorteilten P2M-Fighterin mit Gewalt in die Nahdistanz. Einige Treffer hatte die 40-jährige Südamerikanerin dann auch zu verzeichnen. Kisikyol (31) traf mit langen Händen immer wieder klar. Die Punktrichter wertenden dann mit 97:93, 97:94 und 98:92 für die deutsche WIBF-Titelträgerin im Leichtgewicht.
WIBF-Weltmeisterschaft: Dilar Kiskyol (GER) – Marisa Gabriela Nunez (ARG)
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„Die Titelverteidigung war schwieriger als der Titelgewinn. Nunez hat einen echt unorthodoxen Stil mit dem ich dann ganz gut klar gekommen bin“, freut sich Dilar Kisikyol.
Supermittelgewichts-Spektakel: Zachenhuber bezwingt Morsink
Simon Zachenhuber (GER) – Nick Morsink (GER)
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Den spektakulärsten und ausgeglichensten Fight lieferten sich im Supermittelgewicht der 25-jährige Simon Zachenhuber (23 Siege) gegen Nick Morsink (Velen/NRW). Morsink (14 S./2 N.) griff fortwährend an und deckte Zachenhuber mit Haken zum Kopf und Körper ein. Vieles ging allerdings auf die Deckung des Bayern, der seinerseits mit sehenswerten Kombinationen die klareren Treffer verzeichnen konnte. In der sechsten Runde musste der 28-jährige Nick Morsink zu Boden und wurde angezählt.
Das Punktrichter-Urteil nach acht Runden sah Zachenhuber vorne (78:73, 77:75 und 78/72). „Simon hat letztlich verdient gewonnen. Er ist Vollzeitprofi und hat sich von Kampf zu Kampf gesteigert. Nick hat noch einen Beruf und ist quasi Freizeitprofi“, stellte Morsink-Coach Bekim Hoxhaj klar. Simon Zachenhuber lobte seinen Kontrahenten: „Wirklich Respekt, der Mann kann durchbeißen. Das war ein ganz wichtige Fight für mich.“
Simon Zachenhuber (GER) – Nick Morsink (GER)
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„Jetzt soll es am 26. Mai in Erding mit Simon weitergehen, dort werden noch abschließende Gespräche geführt. Und am am 21. September in der Alsterdorfer Sporthalle (Hamburg)“, sagten Raiko Morales und Axel Plass über ihre zukünftigen Pläne.
Die Resutalte der restlichen Kämpfe
- Superfeder: Gologha Hadi (2 Siege – Schwerin) TKO-Sieg 1. Rd. über Roman Senki (1 Sieg/3 Niederlagen – Tschechien)
- Cruisergewicht WBC Youth World Championship: Pavol Hrivnak (5 Siege – Teschechien) einst. Pkt.-Sieg über Umar Tsomoev (11S./1 N. – Hamburg)
- Supermittel: Steven Nduka (5 S.) einst. Pkt.-Sieg über Wilmar Baron(6 ./4 N. – Kolumbien)
- Santino Franke (1 S. – Hamburg) über Peer Dippe (2 S./12 N. – Eilenburg)
- Altin Zogaj (13 S. – Stuttgart Tko 2. Rd. über Jiri Korda (4 S./8 N./1 U. – Tschechien)
- Agasi Margaryan (8 S. – Greifswald) 2. Rd. KO-Sieg über Ruben Movsesiani (15 S./27 N./1 U. – Georgien).
Agasi Magaryan (GER) – Ruben Movsesiani (ARG)
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WBC-Youth Weltmeisterschaft: Umar Tsomoev (GER) – Pavol Hrivnak (CZE)
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Steven Nduka (GER) – Wilmer BAron (COL)
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Altin Zogaj (GER) – Jiri Korda (CZE)
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Santino Franke (GER) – Peer Dippe (GER)
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