Abass Baraou neuer deutscher Meister – Eklat im Anschluss / Ergebnisse der Undercard in Hannover

Der neue Deutsche Meister Abbas Baraou deklassierte den Titelverteidiger Denis Krieger nach 10 einseitigen Runden. Am Ende zeigte sich Krieger als unsportlicher Verlierer und spuckte in Richtung Baraou und beleidigte Baraou im Interview mit Sport1 aufs Peinlichste
Der neue Deutsche Meister Abbas Baraou deklassierte den Titelverteidiger Denis Krieger nach 10 einseitigen Runden. Am Ende zeigte sich Krieger als unsportlicher Verlierer und spuckte in Richtung Baraou und beleidigte diesen im Interview mit Sport1 aufs Peinlichste

Baraou dominant, Krieger mit Spuckattacke und üblen Aussagen

Es war ein durchaus riskantes Vorhaben, bereits im zweiten Profikampf nicht nur um eine deutsche Meisterschaft, sondern gegen einen gefährlichen Mann wie Denis Krieger in den Ring zu steigen. Doch mit der langen Amateurkarriere, inklusive der Erfolge bei Welt- und Europameisterschaften im Rücken sah sich Abass Baraou gewappnet für das Aufeinandertreffen mit dem Wahl-Hamburger Krieger. Vor allem das Team des Meisters spekulierte aber wohl darauf, dass dem im Profibereich äußerst unerfahrenen Baraou in der zweiten Hälfte des 10-Runders die Puste ausgehen würde. Sie lagen falsch.

Zu Beginn konnte der Champion jedoch noch recht gut mithalten, setzte ein paar nette Konter, während der von Trainer-Legende Ulli Wegner betreute Baraou noch seine Distanz finden musste. Ab Runde 3 hatte er die aber gefunden und platzierte teilweise herrlich anzusehende Kombination im Ziel. Immer wieder variierte er Schlaghärte und Schlagwinkel, tastete Krieger mit sanfteren Händen ab, nur um dann mit scharfen, präzisen Haken zu explodieren. Krieger zeigte sich robust und gab nicht auf, war aber größtenteils chancenlos. Die vielen Körpertreffer Baraous zeigten in der Hinsicht Wirkung, dass Kriegers Schläge hinter raus nur noch wenig Saft hatten. Die Punktwertungen waren am Ende dementsprechend eindeutig mit 100-91, 98-92 und 97-93 zugunsten des Ahleners Baraou.

Leider wurde dieser im Prinzip sehr schöne Kampf von einem äußerst hässlichen Verhalten Denis Kriegers überschattet. Erst spuckte er seinem Gegner nach dem letzten Ringgong seinen Mundschutz entgegen und beleidigte diesen im Interview nach dem Kampf aufs übelste, dann beschimpfte er im Anschluss auch noch das buhende Hannoveraner Publikum und schien nicht zu beruhigen zu sein. Dieses beschämende Verhalten muss ernsthafte Konsequenzen seitens des BDB nach sich ziehen. Abass Baraou kann sich als neuer deutscher Meister im Super-Weltergewicht hingegen feiern lassen.

Leon Bauer siegreich in Rematch gegen Atin Karabet

Gegenüber seinem Auftritt im Oktober 2017 zeigte sich der 19-jährige Pfälzer Leon Bauer verbessert, wenngleich er auch diesmal die ein oder andere Defensivschwäche offenbarte. Sein Essener Kontrahent Atin Karabet war an diesem Abend aber nicht in der Lage dies auszunutzen, was vor allem daran lag, dass Bauer deutlich disziplinierter boxte und sich anders als beim Hinkampf nicht auf Infight-Geplänkel einließ. Nachdem Karabet schon in der vierten Runde zu Boden musste, wurde er im sechsten (und letzten) Durchgang nach einen Schlaghagel aus dem Kampf genommen. Bei allem Lob, welches man Bauer ob dieses Sieges zusprechen muss, bleibt zu konstatieren, dass weiterhin kleine Schritte in der Karriereplanung des blutjungen Super-Mittelgewichtlers unternommen werden sollten.

Prasovic und Pervizaj machen früh Feierabend

Für den Cruisergewichtler Dilan Prasovic und den Schwergewichtler Albon Pervizaj war am Samstagabend in der Swiss Life Hall in Hannover wenig tun. Prasovic verteidigte seine WBO Junioren-WM nach schwerem KO in der ersten Runde gegen den hoffnungslos unterlegenen Angelo Venjakob, während Pervizaj seinen Gegner, der eher in die Kategorie „schwacher Journeyman“ einzustufen war, ebenfalls im allerersten Durchgang stoppte. Für die Zukunft darf man sich deutlich bessere Gegner für die beiden wünschen. Insbesondere bei Pervizaj wird es Zeit, dass er ernsthafter getestet wird.

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