Manns boxerische Klasse macht den Unterschied
Weniger als zwei Wochen blieben dem bis dato ungeschlagenen Cruisergewichtler Alexander Peil, um sich auf den zweifellos größten und wichtigsten Kampf seiner Karriere vorzubereiten. Eigentlich sollte der Däne Micki Nielsen (Bruder vom letzten Abraham-Gegner Patrick Nielsen) die Reise nach Niedersachsen antreten, um dort gegen Sauerland-Boxer Artur Mann um dessen WBO International Title zu boxen. Eine Handverletzung hinderte Nielsen jedoch an diesem Vorhaben, weshalb Peil kurzfristig für ihn einsprang. Eine ideale Kampfvorbereitung sieht natürlich anders aus.
Artur Mann rechnete demnach wohl ein wenig damit, dass Alexander Peil nicht in der richtigen Verfassung sein würde, um groß Widerstand zu leisten. Er stürmte früh auf seinen Gegner zu und legte einiges an Kraft in seine Schläge. Seinem forschen Vorgehen kamen allerdings einige Zusammenstöße der Köpfe entgegen, wodurch sich bei Mann früh ein Cut am Auge bildete. Dies zwang den 27-jährigen förmlich dazu, bedachter an die Sache heranzugehen. Folglich bewegte sich Mann geschickt, pendelte viel aus und schob sich dann gut an den zuweilen steif und eindimensional agierenden Peil heran.
Diesem muss man trotz alledem ein großes Kämpferherz attestieren. Zu keiner Zeit wich Alexander Peil zurück und gab alles, aber die überlegene boxerische Klasse in Kombination mit der besseren Vorbereitung waren letztlich zu viel für den Boxer aus Nordrhein-Westfalen. Artur Mann auf der anderen Seite bewies nach seinem ziemlich glücklichen Erfolg über Leon Harth im vergangenen Sommer, dass mit ihm weiterhin zu rechnen ist. Den Punktsieg (Wertungen: 117-111, 116-112, 119-109) vor heimischer hatte er sich dank einer soliden boxerischen Leistung redlich verdient.
