Sivenathi Nontshinga stoppt Adrian Curiel im FOTY-Contender!

IBF Weltmeister Sivenathi Nontshinga.

Sivenathi Nontshinga gelingt das Comeback und kann sich den IBF-Weltmeistertitel im Rematch spektakulär zurückholen.

Am Freitag veranstaltete Eddie Hearns Matchroom Boxing ein Event in Oaxaca, Mexiko, welches auf DAZN übertragen wurde. Im Hauptkampf sollte es das heißersehnte Rematch zwischen Adrian Curiel (24-5-1) und Sivenathi Nontshinga (13-1) geben. Curiel konnte sich im ersten Aufeinandertreffen den IBF-Weltmeistertitel im Halbfliegengewicht von Nontshinga im November des vergangenen Jahres spektakulär nach einem KO in Runde 2 in Monaco sichern. Nun stellte sich die Frage, ob der Mexikaner als Titelverteidiger den Erfolg bestätigen könnte oder ob es Nontshinga gelingen würde, die Revanche zu gewinnen.

Extrem intensiver Beginn des Kampfes

Im Rematch wollten beide Protagonisten es von Beginn an sofort wissen. Häufig benötigen Boxer eine gewisse Abtastphase, das war in diesem hochklassigen Halbfliegengewichtsweltmeisterschaftsduell zu keiner Sekunde der Fall. Insbesondere der Titelverteidiger Curiel hinterließ Eindruck mit ganzen brutalen Schlagserien zum Körper, die Nontshinga allmählich beeindruckten. Der Südafrikaner, der auch enorm viel zurückschlug, musste jedoch immer mal wieder das Tempo rausnehmen und suchte den kurzzeitigen Clinch, was das actionverwöhnte mexikanische Publikum sofort mit Pfiffen quittierte.

In der ersten Kampfhälfte war Curiel definitiv der Boxer, der am Drücker war und mehr Argumente auf den Scorecards sammelte. Doch Nontshinga blieb stets gefährlich, arbeitend und im Kampf, was sich später auszahlen sollte.

Curiel stärker, die Kondition wird jedoch ein Faktor

Curiel trifft Nontshinga.

In der zweiten Kampfhälfte, also ab Runde 7, kam Nontshinga etwas besser wieder in den Kampf. Zwar blieb Curiel stets aktiv und fordernd, doch Nontshinga agierte geschickt im Infight und konnte gute Konter setzen. Auch verstand er es etwas besser, dem Druck zu entgehen und Distanz aufzubauen, wo er seine Reichweite ausspielte. Ab Runde 8 merkte man dem fleißigen Curiel schon etwas an, dass die letzte Intensität nicht mehr gänzlich vorhanden war in seinen Aktionen und er dem enormen Tempo etwas Tribut zollen musste. Dies sollte der Moment für Nontshinga bedeuten.

Das Momentum des Kampfes, das zweifellos Curiel überwiegend genoss, kippte spätestens in Runde 9. Nontshinga konnte zum Ende der Runde harte Treffer landen, und Curiel wackelte merklich, der Gong kam jedoch rettend zur Hilfe. Hierbei stellt sich die Frage, ob der auf den Punkten führende Curiel diese Krise überstehen könnte, oder ob es der Anfang vom Ende bedeuten sollte. Die Wahrheit folgte daraufhin.

Curiel bricht völlig ein und wird gestoppt

Sivenathi Nontshinga stoppt Adrian Curiel.

Die zehnte Runde brach an, und Curiel war weiterhin nicht erholt, was angesichts des Kampfverlaufs wenig überraschte. Nontshinga witterte die Gunst der Stunde und bearbeitete Curiel am Seil. Er setzte sehr beherzt nach, wobei der Ringrichter den Mexikaner am Seil stehend anzählte, was etwas glücklich erschien. Kurz darauf wurde der Kampf erneut freigegeben, und Nontshinga schlug erneut etliche Serien auf Curiel ein, wodurch sich der Ringrichter gezwungen sah, den Kampf folgerichtig abzubrechen.

Nontshinga gelingt damit nicht nur die Revanche im Rematch, sondern zugleich auch ein phänomenales Comeback im Kampf! In den ersten 6 Runden war Curiel deutlich überlegen, und nach 8 Runden hätte wohl kaum jemand mehr auf Nontshinga gesetzt. Der Südafrikaner blieb jedoch stets im Kampf und konnte in den hinteren Runden seine konditionellen Vorteile ausspielen und seinen Gegner stoppen. Welch ein Kampf!

Mauricio Lara enttäuscht mit schwacher Performance

Mauricio Lara.

Mit Mauricio Lara (26-3-2) stand noch ein ehemaliger Weltmeister im Co-Mainevent, der mit seinen fulminanten Offensivperformances stets für Aufsehen sorgt. Nach seiner letzten ernüchternden Niederlage gegen Leigh Wood (28-3) stieg er ins Superfedergewicht auf und bestritt am Freitag in dieser Gewichtsklasse einen Kampf. Als Gegner wurde der mexikanische Landsmann Daniel Lugo (27-2-1) angesetzt, der international nicht sehr bekannt war, sich jedoch in diesem Kampf als harter Gegner entpuppte.

Beide Boxer lieferten sich einen ausgeglichenen Kampf, in dem jeder seine Momente hatte. Zunächst dominierte Lugo, doch Lara konnte in den Schlussrunden noch zulegen. Obwohl Lara immer wieder explosive Momente hatte, schien sein einstiges Feuer, das in Großbritannien zahlreiche starke Männer erschütterte und stoppte, ziemlich erloschen zu sein. So mühte sich Lara zu einem Unentschieden gegen Lugo ab und hinterließ den Eindruck, dass seine beste Zeit schon vorbei sein könnte.

Das Urteil lautete: 96-95 für Lugo, 2x 95-95.

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