Es war einer der bedeutendsten Kämpfe in dieser Woche, und er sollte den Vorschusslorbeeren grandios gerecht werden.
Am Freitag war Duschanbe, die Hauptstadt von Tadschikistan, der Mittelpunkt eines großen Boxabends. Die IBA veranstaltete dort ihre Champions Night, bei der einige Amateurstars in semiprofessionellen Kämpfen gegeneinander antraten. Das größte sportliche Highlight war jedoch der IBF-Final-Eliminatorkampf im Superfedergewicht zwischen Shavkatdzhon Rakhimov (17-2-1, 14 KO) und Eduardo Nunez (27-1, 27 KO). Dem Sieger winkte ein WM-Kampf gegen den IBF-Weltmeister Joe Cordina (17-0, 9 KO), entsprechend war die Motivation enorm groß.
Rakhimov war ein ehemaliger Weltmeister der IBF und musste jenen Titel im April des vergangenen Jahres in Wales gegen Joe Cordina abgeben, nachdem er einen sehr engen Kampf via SD dort verlor. Prompt bekam er den Final-Eliminator, was eine schnelle weitere WM-Chance in Aussicht stellte, doch auf der Gegenseite stand der Mexikaner Nunez. Dieser war in der Weltelite noch eher unbekannt und hat seine Kämpfe in kleineren Kreisen in Mexiko bestritten, doch seit Matchroom den schlagstarken Mexikaner 2023 gesignt hat, steht er zunehmend im Fokus. Der heutige Eliminatorkampf war nun seine ganz große Gelegenheit.
Rakhimov wollte in seiner Heimat glänzen
Rakhimov hatte im Vorfeld das größere Boxresümee als Ex-Weltmeister und hat schon an vielen Orten der Welt gegen starke Männer gekämpft. In seiner Heimat, Tadschikistan, hatte es jedoch noch keinen Kampf zuvor gegeben, wodurch er sich enorm auf die Gelegenheit freute. Die Buchmacher sahen den Lokalmatadoren im Vorfeld vorne, aber der Kampf galt als ausgeglichen.
Dies sollte sich auch von Beginn an bewahrheiten. Beide Boxer lieferten sich harte Schlagabtausche ohne irgendwelche Abtastphasen. In den ersten 4 Runden hatten beide Boxer ihre Momente und es gab keine klare Tendenz, wer nun den Kampf übernehmen würde. Nach dieser Ausgeglichenheit war es jedoch Nunez, der das Tempo verschärfen konnte und in Runde 5 im Infight viele harte Schläge ablud. Daraufhin wurde Rakhimov etwas passiver und versuchte sich weniger dem Infight zu stellen und mehr zu bewegen, was nur gelinde gut gelang. Nunez konnte auch einen zurückweichenden Rakhimov immer wieder hart an den Kopf treffen. Für Rakhimov waren die mittleren Runden bitter und bestand wohl nur die Gelegenheit zum Sieg dabei, wenn Nunez konditionell noch einbrechen sollte.
Nunez zieht irres Tempo durch und stoppt Rakhimov
Die Hoffnung, dass Nunez an Tempo noch verlieren sollte, bewahrheitete sich nicht. Er zog sein irres Tempo bis zu den Schlusssequenzen durch und wurde gefühlt sogar mit jeder weiteren Runde nur noch druckvoller! Dennoch blieb Rakhimov zäh wie totgekochtes Rindfleisch und stoppte wirklich jede Vollgranate mit dem Eisenschädel. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil Nunez jeden Sieg vorzeitig holte und als Puncher gefürchtet war.
Den vorzeitigen Sieg konnte der Mexikaner dann jedoch am Anfang der elften Runde doch noch einholen, nachdem er den tapferen Rakhimov am Seil stellte und der Ringrichter dazwischenging. Für Nunez war es der 27. KO-Sieg im 28. Kampf, und er wird nun demnächst um die WM boxen dürfen.
In a brutal IBF Final Eliminator in the super featherweight division, Eduardo Nunez (27-1, 27 KO) 🇲🇽devours Shavkatdzhon Rakhimov (17-2-1, 14 KO) 🇹🇯 and stops him by TKO in Round 11 in Dushanbe, Tajikistan. pic.twitter.com/y4zlxdZimf
— Permante (@PermantexG) February 16, 2024
Eddie Hearn verletzt sich beim Sieg von Nunez
Starpromoter Eddie Hearn, der Nunez vor Kurzem unter Vertrag genommen hat, befindet sich derzeit in Mexiko, wo er ebenfalls am Freitag eine Boxveranstaltung ausrichtet. Entsprechend konnte er nicht persönlich bei seinem Schützling sein und hat den Kampf aus der Ferne per Livestream verfolgt. Beim sensationellen Sieg von Nunez hat sich Hearn beim Jubeln am Kopf verletzt und eine blutende Wunde zugezogen, was hochgeladen wurde.
In all the excitement of @sugarnunez win…. @EddieHearn 🩸😂 pic.twitter.com/jWtGquY30c
— Frank Smith (@FrankSmith) February 16, 2024