Shakur Stevenson gewinnt – und verliert zugleich seine Zuschauer!

Shakur Stevenson mit Promoterlegende Bob Arum.

Am Donnerstag sollte die große Sportwoche in Las Vegas, inklusive der Formel 1, bereits in der T-Mobile Arena beginnen. Der Hauptkampf bei Top Rank enttäuschte jedoch auf sämtlichen Ebenen, was einen schmerzlichen Rückschritt für die Ambitionen bedeutet.

Es war zur ungewohnten Zeit. Der Boxgigant Top Rank um Promoterlegende Bob Arum bittet zur T-Mobile Arena in Las Vegas schon am Donnerstag. Der Grund dafür ist, dass die Formel 1 bereits am Samstag in Las Vegas aktiv ist. Man wolle damit ein ikonisches Sportwochenende in dieser Stadt mit dem Boxen beginnen. Der Plan sah vielversprechend aus. Neben einer Doppelweltmeisterschaft gab es zudem noch eine sportlich ausgeglichene Undercard. Leider konnte ausgerechnet der Hauptkampf die Erwartungen absolut nicht erfüllen.

Sportlich enttäuschender Hauptkampf

Edwin De Los Santos war der Gegner, für den WM-Kampf gegen Shakur Stevenson.

Stevenson galt als zukünftiger P4P-Mann und sah entsprechend bei seinen vorherigen Kämpfen aus. Seine starken Gegner sahen kaum eine Chance, wodurch er spielend leicht von Sieg zu Sieg gelangte. Starke Gegner wie Frank Martin haben entsprechend dankend abgelehnt, demnächst gegen den übermächtig wirkenden Stevenson kämpfen zu wollen. Mit Edwin De Los Santos stand nun ein PBC-No-Name im Ring, der jedoch unerschrocken den Vorwärtsgang suchte.

Leider war dies im Leichtgewichtskampf absolut nicht zu sehen, weil Stevenson durchgehend langweilig im Rückwärtsgang boxte. Die Zuschauer wurden schon frühzeitig unruhig, doch die Stimmung kippte nicht so stark, wie man dies bei dem Kampf hätte erwarten können. Beide Boxer belauerten sich über 12 Runden lediglich, wodurch kümmerlich kummulierte 105 Treffer innerhalb der Distanz von beiden Boxern erzielt wurden. Am Ende bekam Stevenson den Sieg zugesprochen mit 115-113 und 2x 116-112, doch er hat bei den Zuschauern mit dieser ereignisarmen Performance verloren.

Kontroverses Urteil im weiteren Weltmeisterschaftskampf

Der Kampf zwischen Navarette und Conceicao in Las Vegas.

Bedeutend spannender und hochklassiger ging die zweite Weltmeisterschaft im Superfedergewicht aus. Navarrete ist Weltmeister in verschiedenen Gewichtsklassen und galt als Actionfighter, der über harte Kombinationen kommt – weniger über die technisch feine Klinge. Der Brasilianer Conceicao hingegen wurde Olympiasieger 2016 und besaß rein technisch sämtliche Fähigkeiten, um gefährlich zu erscheinen.

Direkt von Beginn unterstrich er dies mit guten und schnellen Aktionen zum Körper. Der Weltmeister Navarrete erschien boxerisch etwas unterlegen, wodurch er den Großteil der Runden abgeben musste. Der Mexikaner meldete sich jedoch mit vernichtenden Treffern in Runde 4 zurück, wo Conceicao am Boden war und der Kampf zu kippen drohte. Das Bild änderte sich groß nicht. Der Brasilianer war technisch besser, Navarrete war schlagstärker, wodurch ein weiterer Niederschlag in Runde 7 gelandet wurde. Im sehr engen Verlauf erschien Conceicao maximal konditionell unterlegen zu sein, doch Navarrete konnte in der letzten Runde ebenfalls nicht nachsetzen, wodurch es unentschieden gewertet wurde. Am Ende muss sich Conceicao darüber ärgern, der boxerisch hier definitiv der feinere Mann war, aber die Schläge vom Kontrahenten schlechter nahm.

Das Mehrheitsentscheidungsurteil lautete: 114-112 Navarrete, 2x 113-113. Rein statistisch betrachtet könnte man das Urteil anzweifeln.

Compubox-Statistiken zum Kampf Navrarrete gegen Conceicao.
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