Am Abend des 05.10. erreichte die Kampfsportwelt eine Schocknachricht: Michael Smolik teilte auf seinem Instagram-Profil mit, dass er aufgrund eines Hirntumors vorerst nicht in den Ring steigen kann.
In einem Youtube-Video berichtet Smolik davon, seit einiger Zeit an Symptomen wie Schwindel und Übelkeit zu leiden. Schlussendlich war es kein geringerer als Smoliks guter Kumpel und Profiboxer Mo Abdallah, der Smolik zu einer MRT-Untersuchung des Kopfes geraten hat. Nachdem Smolik zunächst ein konventionelles MRT des Kopfes erhalten hat, äußerte sein behandelnder Arzt den Verdacht, eine Auffälligkeit zu sehen und deswegen eine Kontrastmitteluntersuchung ergänzen zu wollen. Anschließend bestätigte sich leider der bereits bestehende Verdacht des Mediziners: bei Miachel Smolik wurde im Bereich der linken Hirnhälfte ein Hirntumor diagnostiziert, der u.a. das Sprachzentrum bedroht.
Smolik wollte kämpfen, Ärzte raten dringend ab
Michael Smolik wirkt in seinem Video betrübt- was menschlich absolut nachbollziehbar ist. Allerdings scheint ihn am meisten zu beschäftigen, dass er seinen Kampf gegen Ringlife Edmon nicht antreten kann. Smolik berichtet weiter, dass er sogar bereit war, diese schwerwiegende Diagnose u.a. vor seinen Freunden und seinem Coach geheim zu halten, da er unbedingt kämpfen wollte. In Rücksprache mit den behandelnden Ärzten der Uniklinik Heidelberg hat er jedoch mittlerweile davon Abstand nehmen müssen. Die Gefahr einer Hirnblutung ist zu groß! Ringlife Edmon reagierte unterdessen auf Smoliks Diagnose, zeigte sich verständnisvoll und sendete Smolik Genesungswünsche.
Tumorentität noch unklar
Hirntumoren lassen sich grundsätzlich in gutartige und bösartige Tumoren einteilen. Bei Erwachsenen machen sie ungefähr 2% aller Krebserkrankungen aus, während es bei Kindern sogar ca. 20% sind. Es gibt eine große breite an verschiedenen Hirntumorentitäten (=Tumorarten), die unterschiedliche Behandlungsansätze und Heilungsraten aufweisen. Die meisten Hirntumoren erfordern eine operative, chirurgische Therapie mit dem Ziel, die Tumormasse vollständig zu entfernen. Je nach Befund können sich weitere Therapien, wie zum Beispiel eine Bestrahlung, anschließen. Bei Michael Smolik sind bisher keine weiteren Details zu der genauen Tumorart bekannt.
Wie alle Tumoren sind auch Hirntumoren besonders gut durchblutet. Mit einer solchen, bekannten Diagnose in den Ring zu steigen, wäre ein absolutes Himmelfahrtskommando. Das Risiko, eine relevante Hirnblutung zu erleiden, ist in diesem Fall deutlich erhöht! Auch die anderweitigen Symptome, die Michael Smolik in seinem Video beschreibt (epileptische Anfälle, Schwindel, etc.) birgen ein Risiko, den Fighter relevant in der Ausübung seines Sports zu behindern oder ein suffizientes Kämpfen gar unmöglich zu machen.
Neurochirurgische Wach-OP erforderlich
Michael Smolik wird nun in einer Klinik in Heidelberg neurochirurgisch betreut und operiert. Bei der geplanten OP wird Smolik nach Beginn der OP aus seiner Narkose erwachen und während des Eingriffs bei vollem Bewusstsein sein. Dies ist ein gängiges und erforderliches Vorgehen, da nah am Sprachzentrum operiert wird. Man kann so live während der OP überprüfen, wie viel Gewebe entfernt werden kann, ohne das Sprachzentrum zu schädigen.
Wir vom Boxen1.com Team wünschen Dir, lieber Michael, alles erdenklich Gute und viel Kraft für Deine OP und die weitere Genesung. Dies wird sicherlich Dein bisher wichtigster Kampf!
