Der Weltmeister im Super-Bantamgewicht (nach Version der WBC), Rey Vargas, konnte nach 12 geboxten Runden alle drei Punktrichter von sich überzeugen. Der beherzte Auftritt von Herausforderer Tomoki Kameda blieb letztlich wirkungslos.
Vargas boxerisch überlegen
Im Hauptkampf der Veranstaltung von Golden Boy Promotions in Carson, Kalifornien kam es zum Aufeinandertreffen zwischen WBC-Weltmeister Rey Vargas (34-0-0, 22 KOs) und Tomoki Kameda (36-3-0, 20 KOs) aus Japan. Unter freiem Himmel im Dignity Health Sports Park wollten beide Boxer unbedingt ihre Klasse unter Beweis stellen. Am Ende war es jedoch vor allem der mexikanische Titelverteidiger, der dem Duell seinen Stempel aufdrückte.
Von Beginn an konnte er den Kampf auf die lange Distanz bringen, wo der langgliedrige Vargas seine Stärken voll ausspielen konnte. Kameda, 8 cm kleiner, musste es demnach oft mit eingesprungenen Aktionen versuchen. Insbesondere mit dem rechten Haken erwischte er seinen Gegner hier und da, doch in der Regel waren diese Erfolgserlebnisse rar gesät. Demnach konnte Vargas mit bilderbuchmäßig vorgetragenen Attacken die Punkte sammeln.
So gewann der Weltmeister mit jeder Runde mehr Selbstvertrauen und wurde lockerer. Geschickt verlagerte er auch das Gewicht von einem Bein auf das andere, schlug zum Teil linke Hände aus der Rechtsauslage und brachte entsprechend mehr Gewicht in die Schläge. Jedes Mal wenn Kameda es in den Infight schaffte, zeigte Vargas eine geschlossen Deckung oder drehte sich flink heraus, nur um dann eine eigene Kombination anzubringen.
Der endgültige Todesstoß für den Herausforderer kam im letzten Durchgang. Trotz des „Break“-Kommandos des Ringrichters schlug er weiter. Dementsprechend wurde ihm auch noch ein Punkt abgezogen. Die drei Offiziellen werteten allesamt für Vargas, jeweils mit 117-110. Nach seiner fünften Titelverteidigung äußerte er Interesse an einem Kampf mit Daniel Roman, dem Weltmeister der WBA und IBF.