Nikita Tszyu, der Sohn von Kostya und Bruder von Tim Tszyu, hat es nicht leicht aus den Schatten seiner Familie als jüngster Sprössling zu treten. Doch sein Weg ebnet sich.
Es ist das große Los, manchmal aber auch ein Hemmnis, wenn die Familie einen großen Namen trägt. Viele Sportler erfahren dadurch einen gewaltigen Boost in der Karriere und können auf ein höheres Zuschauerinteresse blicken. Doch auch negative Punkte lassen sich festmachen, so wird man stets verglichen mit den Leistungen anderer Familienmitglieder und kann sich selbst nur schwer als eigenständiger Namen etablieren. Man ist stets der Sohn und Bruder von X. Bei Nikita Tszyu verhält es sich gewiss nicht anders, doch der 25-jährige Australier ist gerade auf dem Weg, sich eigenständig zu etablieren.
Ein PPV-Hauptkampf gegen den jüngsten australischen Meister
Heute Vormittag fand in Newcastle, Australien, ein Event von No Limit Boxing statt, das in Down Under als 60 australische $ PPV angeboten wurde, was umgerechnet über 35 € entspricht. Ein stolzer Preis, dem der Hauptkampf zumindest gerecht geworden ist. Nikita Tszyu (8-0) hat schon einige solide Männer zuvor bezwungen, aber erstmalig stand ebenfalls ein massiv ambitioniertes Prospect auf der Gegenseite mit Dylan Biggs (10-1). Dieser hat sich im Juli dadurch einen Namen gemacht, dass er spektakulär Dan Hill stoppen konnte und somit der jüngste australische Meister wurde mit 21 Jahren. Seine erste Titelverteidigung sollte gegen Nikita Tszyu gehen, der in der Vergangenheit zwar für Spektakel stand, aber auch für Anfälligkeit, was sich ebenfalls in diesem Kampf abzeichnen sollte.
Tszyu früh am Boden, doch er kämpfte sich leidenschaftlich zurück
Für den Titelverteidiger im Superweltergewicht Biggs lief der Kampf fantastisch an. Schon in der ersten Runde konnte er harte Treffer landen und Tszyu zusetzen, was in einem Niederschlag mündete. Ein vorzeitiger Sieg bahnte sich an, doch Tszyu nahm jede Hand und feuerte unerschrocken zurück, was zu engeren Runden danach führen sollte. Der Wendepunkt sollte die vierte Runde bedeuten, wo Tszyu mit harten Kombinationen Biggs eindeckte und zum Wackeln brachte. Biggs versuchte sich mit dem Clinchen, doch das gelang ihm nicht so recht; Tszyu schlug ihn während des Clinchversuchs immer wieder aus kurzer Distanz hart gegen den Kopf.
In Runde 5 musste sich Biggs dem Druck beugen und ging zu Boden. Er stand zwar wieder auf, doch Tszyu setzte so beherzt direkt nach, dass der Referee schlussendlich dazwischenging und den Kampf abbrach. Damit gewinnt Nikita Tszyu auch seinen achten Profikampf und sorgte für ein massives Spektakel in Australien. Allerdings hat er sich im defensiven Bereich weiterhin nicht steigern können, was die Anfangsphase aufzeigte. Auf Dauer wird er nicht immer den Kampf noch drehen können, folglich ist eine Niederlage in absehbarer Zukunft durchaus denkbar. Dem Zuschauer kann es indes egal sein, weil Tszyu immer für Spektakel stand und steht.
Auf der Undercard erfolgten einige harte KnockOuts
Im Mittelgewicht konnte der Puncher Issac Hardman (15-2) einen weiteren vorzeigten Sieg einfahren gegen Troy Coleman (12-3). Durch den TKO-Sieg in Runde 5 ist Hardman nun der neue WBO InterConti-Titelträger. Für Furore sorgten jedoch noch zwei richtig harte KOs in der Halle. Zum einen stoppte das Schwergewicht Brandon Grach (2-0) direkt zum Beginn der zweiten Runde Liam Talivaa (5-1).
Knockout of the year contender from Brandon Grach 🥊💥
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Und auch beim Bantamgewichtskampf zwischen Mark Schleibs (13-2) und Shamal Ram Anuj (10-5) erfolgte ein beeindruckender KO in Runde 5. Schleibs stellte Anuj in der Ecke und landete einen gezielten linken Haken auf das Kinn, wovon Anuj zusammensackte.
A BRUTAL KO from Mark Schleibs to start the night 🥊 Is this a contender for knockout of the year?
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— MAIN EVENT (@MainEventTV) November 22, 2023