Mehr als schmeichelhafter Sieg lässt Joe Cordina seinen Titel behalten.
Im Vorfeld des Weltmeisterschaft-Kampfes zwischen dem IBF Super-Federgewichts-Champion Joe Cordina gegen den US-amerikanischen Herausforderer mit mexikanischen Wurzel, Edward Vazquez, sah eigentlich alles nach einem einfachen Sieg für den walisischen Titel-Verteidiger aus. Bei den Wettbüros wurde Vazques als 1 zu 7 Außenseiter gehandelt und man sprach eigentlich nur davon, in welcher Runde Cordina Vazquez ausknocken würde.
Aber dann kam alles ganz anders. Im Hauptkampf der Matchroom-Veranstaltung im „Casino de Monte Carlo“ in Monte Carlo, Monaco. Edward Vazquez der in seinem Kampfrekord nur eine einzige Niederlage aus seinem Kampf gegen den Weltranglisten Raymond Ford (Nr. 7 bei Boxrec), mit einer Split-Decision aufzuweisen hatte, erwies sich über die 12 Meisterschaftsrunden als mehr als ebenbürtiger Gegner. Es war ein Kampf in dem es hin und her ging, bei dem es aber letztlich so aussah als es zum Ende des Kampfes kam, dass Vazquez den IBF-Gürtel wohl mit in dieUSA nehmen würde.
Am Ende des Kampfes erwies es sich dann, dass es doch immer ein Vorteil ist, wenn der beim Promoter der Veranstaltung unter Vertrag stehende Boxer, wie in diesem Falle Joe Cordina, in der Veranstaltung seines eigenen Promoters, wie hier Eddie Hearn, seinen Titel verteidigt, dass es dann bei einer knappen Punktentscheidung oft so ist, dass eben dieser Boxer bei den doch so „unvoreingenommenen“ Punktrichtern oft einen kleinen „Promoter-Bonus“ haben. So konnte Joe Cordina mit einer rasierklingenscharfen Entscheidung der Punktrichter seinen IBF-Titel, dann doch mit einer 2-1 Wertung erfolgreich verteidigen.
Promoter Eddie Hearn sah das natürlich ganz anders, wie er in einem Interview direkt nach dem Kampf, noch im Ring, kund tat. „Wir sind hier in Monte Carlo und nicht etwa in Wales, im Heimatland von Cordina, so dass man nicht von einem Heimvorteil sprechen kann und die drei Punktrichter kommen aus Süd-Afrika, Kanada und aus Monaco, warum sollen die nicht neutral sein“? Hearn meinte aber dann doch, dass der südafrikanische Punktrichter Deon Dwarte und der monegassische Punktrichter Jean-Robert Laine, die beide seinen Boxer mit ganzen vier Punkten in Front hatten, doch wohl etwas zu hoch für Cordina gewertet hätten, aber er hätte doch letztlich darauf keinen Einfluß. Einzig der kanadische Punkrichter sah mit seiner Wertung von 114 zu 114 wirklich noch einigermaßen neutral.
An eine Titelvereinigung gegen den WBC-Weltmeister O’Shaquie Foster, von der Cordina gleich nach dem Kampf sprach, sollte der Waliser am Besten wohl nicht denken, weil es im Kampf gegen O’Shaquie Foster am Ende wohl keiner Punktrichter-Entscheidung mehr bedürfen wird.
Video: Joe Cordina vs. Edward Vazquez Highlights
