Wenn Nate Diaz das Boxen das er im UFC-Käfig gezeigt hat, auch im Ring umsetzen kann, dann kann es für Jake Paul sehr gefährlich werden. Live auf DAZN!
Es sind nur noch drei Tage von Jake Pauls nächstes Boxkampf entfernt.
Der Social-Media-Influencer, der zu einer der am meisten diskutierten Persönlichkeiten des Boxsports geworden ist, wird am Samstag den 5. August, im ‚American Airlines Center‘ in Dallas, USA, gegen den ehemaligen UFC-Star Nate Diaz kämpfen.
Wie alle Kämpfe von Jake Paul war dieser Kampf Gegenstand einiger Kritik, da Nate Diaz sein Boxdebüt mit erheblichen Nachteilen, in Bezug auf Größe und Alter, machen wird. Jake Paul ist gerade mal erst 26 Jahre jung und hat bei früheren Kämpfen meist so um di 88 Kilo gewogen. Nate Diaz dagegen ist 38 Jahre alt und hatte seine besten Zeit in der 70 Kilo-Gewichtsklasse bei der UFC gehabt, wo er einst um den WM-Titel kämpfte.
Dennoch sind beide Männer große Stars im Bereich des Kampfsports. Ihr Kampf wird wahrscheinlich ein ganz großes Geschäfte werden, unabhängig davon, ob er von Puristen als legitim angesehen wird oder nicht.
Jeder kann sich selbst dafür entscheiden, wer für ihn in diesem Boxspektakel der Favorit ist, aber ein genauerer Blick auf die Kampfstile von Jake Paul und Nate Diaz bietet einige interessante Einblicke.
Beginnen wir damit, die technische Seite von Paul vs. Diaz aufzuschlüsseln.
Wenn dies ein gewöhnlicher Kampf wäre, wäre es schwierig, alle technischen Nuancen dieses Duells in ein paar Absätze unterbringen. Aber Paul und Diaz sind beide Anfänger im Vergleich zu den besten Boxern der Welt, so dass es nicht allzuviel gibt für einen Vergleich.
Beide Boxer haben einen ziemlich einfachen Ansatz zum Boxen.
Jake Paul hat, wie wir bei seinen bisherigen sieben Profi-Boxkämpfen gesehen haben, eine großartige knallharte rechte Hand. Er schlägt sie schnell und mit einer gefühlten Tonne an Kraft, und er ist besser darin geworden, seine Rechte auch treffsicherer zu landen.
Schauen Sie sich nur seinen Knockout von Tyron Woodley an, dem jüngsten KO in seinem Kampfrekord. Er setzt diese vernichtende rechte Hand ein, indem er seinen Jab vortäuschte. Der KO gegen Woodley war kein Lucky Punch, dieser Treffer war gezielt gewollt und gut vorbereitet.
Wenn wir schon beim Thema Schlagkraft sind, muss man sagen, dass auch hinter seinem Jab ein wirklich kraftvoller Bumms steckt. Die Tatsache, dass er regelmäßig mit Gewichten arbeitet, ist ein gutes Zeichen für einen so unerfahrenen Boxer. Die Tatsache, dass er seinen Jab variiert, ist ein noch besseres Zeichen. Er ist zwar noch kein fortgeschrittener Boxer – das wurde in seiner jüngsten Niederlage, bei der geteilten Entscheidung gegen Tommy Fury, deutlich – aber er macht einige Dinge doch schon ziemlich gut und ist klug genug, um inzwischen auch schon Strategien zu entwickeln.
Nate Diaz hat noch niemals einen Profi-Boxkampf bestritten, so dass eine fachliche Studie über ihn gar nicht möglich ist. Seine kämpferische Leistung in der UFC, gibt jedoch ein gutes Gefühl dafür, wie er sich bei seinem Profidebüt im Boxring bewegen wird.
Während Jake Paul in seiner Bewegung ein bisschen klobig und behäbig bleibt, bewegt sich Nate Diaz sehr gut und auch seine Hände sind schneller als die von Paul. Diese Fähigkeiten sind im MMA genauso wichtig wie im Boxen.
Nate Diaz versteht, wie wichtig es ist, den Körper anzugreifen, und er bevorzugt hochvolumige Serien von Schlägen, als auf den einen KO-Schlag zu warten. Tatsächlich hat er mit 2.487, die meisten Treffer in einem Kampf, in der gesamten Geschichte der UFC, gelandet. Das waren nicht nur Power-Schläge, aber diese Vielzahl von Schlägen, zeichnet immer noch ein klares Bild von seiner Herangehensweise in einem Kampf.
Es ist schwer zu sagen, welcher dieser beiden Kämpfer die bessere Technik hat, da wir Diaz noch nie in einem Boxkampf gesehen haben. Dennoch war er für sein gutes Boxen in der UFC bekannt, und es gibt Grund zu der Annahme, dass sich das vom Käfig auf den Ring übersetzen wird.
Wenn das der Fall ist, sollte Nate Diaz der gefährlichere Boxer in diesem Kampf sein.
