Frank Warren: „Zhilei Zhang ist für seine nächsten Kämpfe mit mir vertraglich verbunden!“

Frank Warren: „Zhilei Zhang hat für die nächsten Kämpfe unter unserer Promotion unterschrieben, seid nicht besorgt.“

Es ist genauso wie es Boxen1 schon vor einigen Tagen berichtet hat, der chinesische WBO-Schwergewichts-Interims-Weltmeister, ist für weitere kommende Kämpfe an Frank Warrens Veranstaltungsunternehmen „Queenberry Promotion“ vertraglich gebunden.

Frank Warren spricht genau das aus, was Boxen1 schon seit Monaten klar war. Das Promotergeschäft ist ein hartes Business. Es ist teils ein Haifischbecken. Den internationalen Boxsport teilen sich weltweit nur einige wenige Box-Promoter-Unternehmen auf.

Die großen Boxpromoter unserer Zeit

Der wohl unumstritten größte und erfolgreichste Boxpromoter der Welt: der schon fast 93-jährige Bob Arum (Top Rank). Er promotete Kämpfe mit Muhammad Ali, Manny Pacquiao, Floyd Mayweather, Sugar Ray Leonard, Oscar de la Hoya, Thomas Hearns, Roberto Duran, Vasyl Lomachenko und unzähligen Box-Legenden.

Bob Arum und „Top Rank“

Die großen in der Branche sind: „Top Rank“ mit ihrem CEO, dem fast 93 Jahre alten Bob Arum, mit Sitz in Las Vegas. Der „Hall of Famer“ Bob Arum ist eine Promoter-Legende, bei dem sein Schwiegersohn Todd Du Boef der zweite Mann im Laden ist. Den ersten Kampf den der Harvad-Absolvent Bob Arum promotete, war 1966 Muhammad Ali gegen George Chuvalo. Top Rank hatte unter anderem auch Floyd Maywearher, Manny Pacquiao, Miguel Cotto, George Forman und unzählige Box-Superstars ab den 60er Jahren bis heute unter Vertrag. Sein zur Zeit größter Name is WBC-Champion Tyson Fury, den Top Rank in Co-Promotion mit dem englischen Promoter-Unternehmen von Frank Warren, „Queensberry Promotions“ gemeinsam vermarktet.

Tyson Furys Promoter Frank Warren

Frank Warren und „Queensberry Promotions“

Der 71-jährige Frank Warren, Sohn eines englischen Buchmachers, ist ein englischer Boxmanager und Promoter. Warren und sein Sohn George besitzen und leiten „Queensberry Promotions“. Warren war auch der Gründer des englischen Boxfernsehsenders „BoxNation“, der ab diesem Jahr eingestellt wurde.

Frank Warren hat und hatte Weltmeister und Top-Boxer gemanagt und promotet, an der Spitze Tyson Fury, den Warren in Co-Promotion mit Bob Arum vermarktet. Einer der ganz großen Boxer von Frank Warren waren der Superstar Joe Calzaghe, Nigel Benn, Steve Collins, Chris Eubank sen., Amir Khan und Ricky Hatton.

Fran Warren war lange Zeit nur ein Großer aus vergangenen Tagen, er arbeiteten in den 80ern und 90ern eng mit dem damaligen alten deutschen Universum Box-Promotion-Unternehmen zusammen. Erst mit den Erfolgen des WBC Schwergewichts-Champion Tyson Fury, blühte Frank Warren wieder auf.

Promoter-Lende Don King, einer der größten Boxpromoter der Vergangenheit, der aber heute nicht mehr so viele große Weltmeister unter Vertrag hat.

Don King und „Don King Promotion“

Einer der größten Boxpromoter der Vergangenheit und früher der größte Konkurrent von Bob Arum war Don King, der allerdings über die Jahre an Bedeutung verloren hat. Auch Don King promotete einige Kämpfe von Muhamed Ali und war gerade wegen Ali regelrecht verfeindet mit Bob Arum. Auch große Boxer wie Mike Tyson, Larry Holmes, Sugar Ray Leonard, Roberto Duran, Chris Byrd, James Toney, Andrzej Golota, John Ruiz, Alexis Arguello, Lamon Brewster und unzählige Weltklasse-Boxer waren bei Don King unter Vertrag.

Oscar de la Hoya hat mit seiner „Golden Boy Promotion“, die meisten Boxer unter Vertrag.

Oscar de la Hoya und Bernard Hopkins mit „Golden Boy Promotions“

Mit zu den ganz großen Promotern zählt auch Óscar de la Hoya, der selbst ein mehrfacher Box-Weltmeister war, mit seiner Promotion-Firma „Golden Boy Promotion“. Partner von Oscar de la Hoya ist die Box-Legende Bernard Hopkins. „Golden Boy“ hatte unzählige Boxer unter Vertrag, aber meist in den niedrigen Gewichtsklassen, wie etwa Canelo Alvarez, Marco Antonio Barrera, Adrien Broner, Nate Campell, Daniel Jacobs, Jermell Charlo, Danny García, Amir Khan, David Lemieux, Erislandy Lara, Jorge Linares, Marcos Maidana, Shane Mosley, Erik Morales, Shane Mosley, Leo Santa Cruz, Errol Spence, Keith Thurman, aber auch Schwergewichtler wie  Deontay Wilder und Dominic Breazeale. Man kann die Boxer die „Golden Boy Promotions“ unter Vertrag hatte und heute noch hat, gar nicht alle aufzählen. „Golden Boy“ hat mit großem Abstand die meisten Boxer, aller Boxpromotions unter Vertag und das sind weit über einhundert Boxer.

Eddie Hearn und „Matchroom Boxing“ verdienten in den letzte Jahren das meiste Geld mit der Vermarktung von Boxveranstaltungen.

Eddie Hern mit „Matchroom Boxing“

Unter den großen Boxpromotern der Gegenwart darf natürlich der Engländer Eddie Hearn, mit seinem Veranstaltungs-Unternehme „Matchroom Boxing“ nicht fehlen. Eddie Hearn ist der Sohn von Barry Hearn, der in den 70ern bis hin in die 90er Jahre schon ein bekannter Boxpromoter war. Im Jahr 2015 schloss Eddie Hearn einen exklusiven TV-Vertrag mit dem größten englischen Sport-Channel „Sky Sports“, um bis zu 20 Boxveranstaltungen pro Jahr live zu übertragen. Der Deal war 6 Jahre lang in Kraft und dauerte bis zum Jahre 2021.

Eddie Hearn hat viele Weltmeister mit seinem Veranstaltungs-Unternehmen „Matchroom Boxing“ unter Vertrag genommen, darunter Anthony Joshua, Canelo Álvarez, Gennady Golovkin, Oleksandr Usyk, Vasyl Lomachenko, Katie Taylor und viele andere.

Im Mai 2018 wurde öffentlich, dass Eddie Hearn den ersten Boxvertrag über 1 Milliarde Dollar mit der Streaming-Plattform „DAZN“ unterschrieben hat. Im Mittelpunkt des Deals stand, dass Hearn und „Matchroom Boxing“, 16 Veranstaltungen in den USA promoten, die ausschließlich auf „DAZN“ in den USA gestreamt werden würden, während 16 seiner britischen Veranstaltungen auch auf der „DAZN-Plattform“ gezeigt werden. Durch den “DAZN-Deal“ schoss Eddie Hearn zu den ganz Großen im Boxing-Business nach oben. Was kann man mit einer Milliarde Dollar auch alles tun? Hearn veranstaltete teils sogar während der Pandemie Boxveranstaltungen im Garten seiner Villa, die dann für ein zweistelligen Millionenbetrag live auf „DAZN“ übertragen wurden.

Im Juni 2021 gab Hearn dann bekannt, dass er einen weiteren 5-Jahres-Vertrag mit „DAZN“ unterzeichnet hatte, der beinhaltete, dass er mit seinen gesamten Boxstall von Matchroom-Boxern zum Streaming-Dienst „DAZN“ übergeht, was das Ende der vorherigen Partnerschaft von „Matchroom“ mit „Sky Sports“ in Großbritannien und Irland signalisierte. Im Rahmen des Deals wurden von nun an alle Matchroom-Events weltweit exklusiv auf „DAZN“ gezeigt, und ab Juli 2021 wurden jährlich mindestens 16 Matchroom UK-Veranstaltungen zum ersten Mal ausschließlich für „DAZN-Abonnenten“ in Großbritannien und Irland verfügbar sein.

Im Jahre 2019 nahm Eddie Hearn Kontakt zu einer Saudi-arabischen Veranstaltungsgruppe auf, mit den er dann einige große Kämpfe in Saudi-Arabien veranstaltete.

Eddie Hearn hat und hatte viele Box-Weltmeister und hochrangige Boxer unter Vertag, darunter Amir Khan, Anthony Joshua, Oleksandr Usyk, Kell Brook, Khalid Yafai, Ryan Burnett, Dillian Whyte, Artur Beterbiev, Danny Jacobs, Luke Campbell, Demetrius Andrade, Tony Bellew, Maurice Hooker, Tevin Farmer, Katie Taylor, Devin Haney, Rocky Fielding, Callum Smith und viele mehr. So schnell wie Eddie Hearn ist noch kein anderer Boxpromoter dieser Welt so reich geworden.

Al Hayman, der große Mann im Hintergrund, ist fast an allen großen Boxing TV-Übertragungen beteiligt.

Al Hayman der Mann im Hintergrund und „Premier Boxing Champions“

Und dann gibt es da noch Al Hayman. Haymon wuchs in Cleveland, Ohio, auf und studierte Wirtschaftswissenschaften in Harvard. Seine erste Karriere hatte Al Hayman in der Musikbrancher, hier managte er Stars wie MC. Hammer, Whitney Houston, Janet Jackson, Mary J. Blige und Rick James und war auch der Manager des Schauspielers Eddie Murphy.

Im Jahr 2000 wechselte Al Haymon ins Boxen, als er als ersten Boxer Vernon Forrest unter Vertrag nahm. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts gewann Hayman erheblichen Einfluss im Boxsport, hauptsächlich aufgrund seiner Verbindung zu Floyd Mayweather Jr. In den Jahren 2005 und 2013 gewann er den „Al Buck Award“ als Manager des Jahres der „Boxing Writers Association of America“.

Im Jahre 2015 wurde Al Haymon vom Box-Manager nun auch Box-Promoter und gründete das Veranstaltungs-Unternehmen „Premier Boxing Champions“, das im Jahre 2015 seine erste Veranstaltung promotete. Hayman hatte vor allem, noch aus seiner Tätigkeit in der Musikbranche beste Beziehungen zu den große amerikanischen TV-Sendeanstalten, die ihm jetzt in der Boxsportbranche zugute kamen. Al Hayman schloss Exklusiv-Verträge mit dem US-Channel „Showtime“, „Fox-Sports“ und „ESPN“. Es gibt weltweit kaum einen der großen Weltmeister, die noch keinen Manager- oder Promoter-Vertrag mit Al Hayman haben oder hatten. Floyd Mayweather, Errol Spence jr., Caleb Plant, Manny Pacquiao, Deontay Wilder, Artur Betrbiev, Jermell und Jermal Charlo, Gervonta Davis, Shawn Porter, Anthony Direkl, Adrien Broner, Danny García und unzählige andere Weltstars im Boxen, weit über 150 Weltklasseboxer waren oder sind mit Al Hayman verbunden. Hayman ist der Mann im Hintergrund, bei dem selbst Bob Arum anklopft wenn es um die TV-Rechte für eine seiner Veranstalungen geht. Und Al Hayman ist fast bei jedem Geschäft mit dabei und hält die Hand auf. Al Haymon wird selten gesehen und fast nie interviewt.

Das war einmal ein kurzer Überblick hinter die Kulissen des Boxsports und es sind nicht immer die Boxer, die das meiste Geod im Boxsport verdienen.

Zhilei Zhang steht nun für seine nächsten großen Kämpfen unter der Promotion von Frank Warren und „Queensberry“.

….. und weiter gehts.

Für einen noch so guten Boxer ist es so gut wie unmöglich Weltmeister zu werden, ohne einen Manager- oder Promoter-Vertag abzuschließen. Spätestens bei einem großen Kampf muss ein Boxer bei dem Promoter, der diesen großen Kampf promotet, einen Promotervertrag für weiter Kämpfe unterschreiben, oft unabhängig davon ob er schon einen Promotervertrag hat oder nicht. So war es auch bei Zhilei Zhang. Als der Chinese seinen ersten Kampfvertrag mit Frank Warren und dessen „Queensberry Promotion“ unterschrieben hat – für den ersten Kampf gegen Joe Joyce – da musste Zhilei Zhang nicht nur eine einseitige Rückkampfklausel unterschreiben, sondern auch einen Passus, dass – sollte er gegen Joe Joyce gewinnen – er dann mindestens die nächsten drei (oder vielleicht auch mehrere) Kämpfe, unter Frank Warren und „Queenberry Promotion“ austragen muss. Aus diesem Grund ist nun Zhilei Zhang an Frank Warren gebunden und deshalb kann Warren so großmäulig verkünden: „Macht euch keine Gedanken, Zhilei Zhang ist für seine nächsten Kämpfe bei mir unter Vertag.“

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