Entzieht die IBF Canelo den WM-Titel und lässt Golovkin gegen Derevyanchenko um den Titel boxen?

Gerüchte in Insiderkreisen sprechen davon, dass die IBF Canelo Alvarez den IBF-Titel aberkennen wird

In Insiderkreisen hält sich immer mehr das Gerücht, dass die IBF Saul „Canelo“ Alvarez seinen IBF-Mittelgewichtstitel aberkennen könnte, wenn er diesen nicht fristgemäß gegen Sergiy Derevyanchenko verteidigen wird. Derevyanchenko hatte gegen unseren deutschen Jack Culcay mit einem knappen Punktsieg einen offiziell von der IBF sanktionierten Eliminator-Fight gewonnen und ist seit dem der offizielle Herausforderer des jetzt schon legendären mexikanischen Superstars Canelo Alvarez. Dass das Team Canelo nicht immer dem Folge leistet was die Weltboxverbände denen vorschreibt ist inzwischen bekannt und bisher haben darauf auch fast immer alle Verbände still gehalten, weil eben Canelo-Kämpfe hohe Börsen und damit auch eine hohe Sanctions Fee garantieren.

Wenn dem so ist, wäre dann damit der Boden, für einen WM-Kampf von Gennady Golovkin vs Sergiy Derevyanchenko, für einen von der IBF abgesegneten Titelkampf im Mittelgewicht, geebnet.

Dreizehn Monate, nachdem die IBF Golovkin seinen Mittelgewichtsgürtel aberkannt hat, wäre er nun schon bald wieder in der Lage um diesen Titel zu kämpfen. Wenn dem so wäre, müsste GGG nicht länger darauf warten, dass Canelo Alvarez sich dann doch irgend wann einmal dazu herablässt, ihm am 14. September zum dritten Mal gegenüberzutreten.

Wie aus mehreren informierten Quellen zu hören ist, soll die IBF Canelo Alvarez den IBF-Titel, den dieser am 4. Mai gegen Daniel Jacobs gewonnen hat, wieder abnehmen, wenn er sich nicht unverzüglich bereit erklärt, als nächstes eine Pflichtverteidigung gegen Derevyanchnko auszutragen. Die IBF sandte bereits vor sechs Wochen ein Schreiben an das Team von Saul Alvarez, in dem sie das Team Alvarez aufforderten, unverzüglich Verhandlungen mit dem Team von Derevyanchenko aufzunehmen und diesen Kampf anzunehmen.

Das Team von Alvarez hat aber bisher weder auf dieses Schreiben geantwortet, noch eine Ausnahmegenehmigung bei der IBF beantragt, um – vor dieser Pflichtverteidigung gegen Derevyanchenko – noch einen weiteren Kampf auszutragen zu dürfen. Dies könnte dazu führen, dass die IBF einen Versteigerungstermin bestimmt. Allerdings hat Saul Canelo Alvarez (52-1-2, 35 KOs) über die Medien bereits bekannt gegeben, dass er nicht vorhat, als nächstes gegen Derevyanchenko zu kämpfen.

Wenn das Team Canelo Alvarez sich dafür entscheiden, nicht an einem Börsenangebot für einen Kampf gegen Derevyanchenko teilzunehmen, müsste die in New Jersey ansässige Sanktionsorganisation gemäß den IBF-Regeln, Canelo Alvarez den Titel aberkennen. Die IBF würde dann einen Kampf zwischen dem bestplatzierten Derevyanchenko (13-1-0, 10 KOs) und seinem nächsten führenden verfügbaren Konkurrenten, dem zweitplatzierten Gennady „GGG“ Golovkin (39-1-1, 35 KOs), anordnen.

Verteidigt Alvarez am 14. September seinen WM-Titel gegen Saul „Canelo“ Alvarez und ist Canelo bereit zwei Gewichtsklassen aufzusteigen und damit die Aberkennung seines IBF-Titels im Mittelgewicht zu riskieren?

Die IBF entzog Golovkin im Juni 2018 von seinen IBF-Mittelgewichts-Titel, weil er für ein lukrativeres Rematch gegen Canelo Alvarez verhandelte, anstatt eine überfällige Pflichtverteidigung gegen Derevyanchenko zu machen. Golovkin weigerte sich zuvor, im Mai 2018 kurzfristig gegen Derevyanchenko zu kämpfen, als Golovkin einen Ersatzgegner für den damals gesperrten Alvarez benötigte.

Dann besiegte Daniel Jacobs (35-3-0, 29 KOs) den Ukrainer Derevyanchenko, als er am 27. Oktober in New York den Titel gewann, den die IBF Golovkin zuvor abgenommen hatte.

Canelo Alvarez besiegte dann aber wiederum Daniel Jacobs, als er diesen am 4. Mai in Las Vegas durch ein einstimmiges Punkturteil besiegte, um damit seinen WBA- und WBC-Titel auch noch den IBF-Titel im Mittelgewicht hinzuzufügen. Die WBC hat Alvarez kürzlich zum beispiellosen „Franchise-Champion“ ernannt, was ihn damit nicht mehr dazu zwingt, den Titel im WBC-Mittelgewicht gegen Interims-Champion Jermall Charlo (29-0, 21 KOs) zu verteidigen.

Derevyanchenko besiegte unseren Deutschen Jack Culcay (26-4-0, 13 KOs) in einem mehr als knappen Kampf, was der einzige Kampf Derevyanchenkos seit seiner Niederlage gegen Daniel Jacobs war.

Um diesen IBF-Gürtel im Mittelgewicht geht es. Den Gürtel hält z.Zt. Canelo Alvarez, der diesen Gürtel aber unverzüglich gegen Derevyanchenko pflichtverteidigen müsste. Doch Canelo möchte lieber gegen Kovalev um dessen Halbschwergewichts-Titel kämpfen.

Der aus Kasachstan stammende Gennady Golovkin würde es allerdings vorziehen, am 14. September ein drittes Mal gegen Canelo Alvarez anzutreten, aber es sieht so aus, als wolle Canelo Alvarez nicht noch einmal gegen ihn antreten. John Skipper, der Vorstandsvorsitzende von DAZN, wünscht sich als Nächstes diesen absolut attraktiven Fight, zumal es einer der Hauptgründe war, warum er Alvarez und Golovkin für neunstellige Summen unter Vertrag nahm. Der Hauptgrund des DAZN-Chefs für diese hoch dotierten Verträge bestand darin, dass es zu einem dritten Kampf dieser Beiden kommt und DAZN dadurch unzählige neue Abonnements generieren kann.

DAZN-Chef Skipper würde auch einen Fight zwischen Alvarez und WBO-Champion im Halbschwergewicht Sergey Kovalev (33-3-1, 28 KOs) genehmigen. Alvarez will zwei Gewichtsklassen aufsteigen, um Kovalev herauszufordern. Golden Boy Promotions hat Kovalevs Promoter Main Events zwei Angebote unterbreitet, aber beide Seiten müssen erst noch eine Einigung erzielen. Damit hätte dann die IBF endgültig einen Grund Canelo den IBF-Mittelgewichts-Titel abzuerkennen und der Weg zum Kampf zwischen Gennady „GGG“ Golovkin vs Sergiy Derevyanchenko um den dann vakanten IBF-Titel im Mittelgewicht wäre frei.

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