Die Undercard zu Joshua vs. Ngannou: WM-Kampf + HW-Kracher

Anfang März steigen Anthony Joshua und Francis Ngannou in den Ring. Nun sind erste Details zur Undercard bekannt.

Der Geldsegen aus Saudi-Arabien ist für die Schwergewichtsfans im Boxen eine aufregende Zeit. Konnte man in sämtlichen anderen Gewichtsklassen (mehr oder weniger) problemlos die besten Männer kämpfen lassen, war es im Schwergewicht stets ein Taktieren. Zu hohe Börsen, zu hohes Potential für spätere Börsen und entsprechend zu hohes Risiko für einzelne Protagonisten vermiesten häufig die spannenden Kämpfe der Topmänner. Durch den Einzug der Saudis in den Boxsport hat sich dies eklatant geändert. Wer hat nach dem letzten Jahr schon gedacht, dass der Kampf zwischen Fury und Usyk tatsächlich noch stattfinden wird? Am 17. Februar ist es tatsächlich soweit.

Und wenig später am 8. März wird es noch zum Duell zwischen Anthony Joshua (27-3) und Francis Ngannou (0-1) kommen, was das Duell zweier Gewinner des Jahres 2023 bedeutet. Joshua lieferte 3 Siege im vergangenen Jahr, insbesondere sein letzter Sieg war sehr überzeugend gegen Otto Wallin (26-2), wodurch er sich nicht nur vitalisiert hat, sondern wirklich so stark eingeschätzt wird wie seit langem nicht mehr. Ngannou hingegen bringt das Kunststück fertig, trotz eines negativen Kampfrekords mit einer starken Performance gegen Tyson Fury (34-0-1) geschätzt und beachtet zu werden. Nun sind erste Details zur Undercard bekannt geworden.

Weltmeisterschaft im Federgewicht sowie Schwergewichtskämpfe

Rey Vargas.

Auf der Undercard findet zum einen das Schwergewichtsduell zwischen Zhilei Zhang (26-1-1) und Joseph Parker (34-3) statt, worüber Boxen1 schon berichtet hat. Zudem wird es eine WBC-Weltmeisterschaft im Federgewicht geben zwischen Rey Vargas (36-1) und Nick Ball (19-0). Vargas kommt zwar aus seiner ersten Profiniederlage gegen O’Shaquie Foster (21-2), doch das war ein Kampf im Superfedergewicht, welcher keinen Einfluss auf Vargas‘ Titel im Federgewicht hatte. Damals unterlag Vargas ziemlich eindeutig und etwas überraschend gegen den physisch stärkeren Foster. Nun möchte er im Federgewicht wieder zurück zu alten Leistungen finden.

Der Brite Ball ist dabei kein ungefährlicher Gegner. Er hat einen fulminanten Aufstieg hinlegen können seit 2022 mit einer Serie von guten Siegen, die überwiegend auch vorzeitig stattfanden. Zuletzt konnte er auch mit Isaac Dogboe (24-4) seinen ersten wirklich namenhaften Gegner bezwingen. Der Kampf ging zwar über die Runden und Ball sah nicht besonders dominant aus, aber es war dennoch ein sehr guter Erfolg für ihn. Nun steht er vor seinem größten Kampf, und Vargas ist etwas die Unbekannte. Wie wird er sich präsentieren nach der ersten Niederlage? Stilistisch wird es zumindest ein anderer Kampf bedeuten als noch gegen Foster, denn Ball hat körperlich keine Vorteile bei dieser Ansetzung.

Justis Huni kämpft auf der weiteren Undercard

Justis Huni gegen Andrew Tabiti.

Für die Schwergewichtsfraktion wird noch der Australier Justis Huni (8-0) in den Ring steigen, sein Gegner steht aber noch nicht fest. Huni hat im Oktober sein Matchroom-Debüt in Mexiko gefeiert mit einem Punktsieg über Andrew Tabiti (20-2). Er gilt als ein oldschool-Schwergewicht, welches attraktive Gefechte für die Zuschauer bietet. Leider blickt er mittlerweile auf 3 Punktsiege in Folge, was gewisse Defizite in seiner Schlagkraft vermuten lässt.

Im Leichtgewicht wird zudem noch das Duell zwischen Mark Chamberlain (14-0) und Gavin Gwynne (17-2-1) geben. Ein typisches und gutes britisches Duell, was vermutlich aber global eher weniger Beachtung erfährt. Ob Gwynne hier seinen britischen Meistertitel aufs Spiel setzt, ist unklar. Überraschend ist eventuell noch die Präsenz von Roman Fury (3-0), dem Bruder von Tyson Fury. Man hätte ja eventuell denken können, dass er auf der Undercard von seinem Bruder kämpfen wird, aber sein Kampf findet auf dieser Card statt.

Die vollständige Undercard zum Event

Undercard zu Joshua vs. Ngannou.

Insgesamt kann man konstatieren, dass die Undercard sehr britisch geprägt ist. Sämtliche Kämpfe hätten auch so auf britischem Boden stattfinden können. Wenn man sich die vergangenen Riad-Events betrachtet, waren sie definitiv internationaler geprägt. Dennoch bekommt man neben dem Hauptkampf noch einen sehr spannenden Schwergewichtskampf, eine Weltmeisterschaft sowie ein tolles Schwergewichts-Prospect und ein britisches Duell auf Augenhöhe geboten. Das erscheint sicherlich nicht reizlos in Summe. Abzuwarten bleibt, ob das Event erneut als zusätzliches Pay-per-View auf DAZN angeboten wird oder im regulären Abo erhältlich ist.

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1 Kommentar

  1. Wenn Francis gegen Joshua gewinnt, sollte sich die Boxwelt ernsthaft die Frage stellen was jahrelanges Training und all die Siege überhaupt wert sind wenn ein Quereinsteiger der Reihe nach die Leute weghaut…von Tyson und seinen schlauen Sprüchen hört man seit dem Kampf gegen Francis nix mehr…diese Schläge haben weh getan!!!

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