Nun beginnt es also, die erste Pressekonferenz zwischen den zwei hochkarätigen Sprösslingen zweier großer britischer Königshäuser, steht in den Büchern.
Chris Eubank Jr. vs. Conor Benn – Eindrücke der ersten Pressekonferenz
Eubank Jr. lies erst Mal auf sich warten, bis Eddie Hearn mit großen Wörtern eröffnete. „Ich wünschte wir hätten acht O2 Arenen“, damit genug Menschen für diesen Kampf zusammenkommen könnten, da es sich immerhin um den „größten Kampf des Landes, vielleicht der Geschichte handle“, so Eddie Hearn weiter. Kalle Sauerland bezeichnete den Kampf als „ein Monster“ mit dem man es zu tun habe, und das obwohl es kein Titelkampf sei.
Thurman und Garcia seien auch als Optionen im Gespräch für Benn gewesen, (wie auch Boxen1 schon auf der Empfehlungsliste für Benns‘ Werdegang hatte) doch „Dieser Kampf macht jetzt Sinn“, so Conor Benn. Um die aktuell so oder so nicht erreichbaren Welterweight Titel könne man sich später kümmern.
„So etwas ist noch nie zuvor passiert in der Geschichte des Sports“, eröffnet Eubank Junior seine Ansprache, „und es wird wahrscheinlich nie wieder passieren“. Das sind Eubanks‘ Gründe, weswegen er diesen Fight angenommen hat. Eubank denkt dass die Narrative der Box-Öffentlichkeit gegen ihn sei, Benn sei der neue Liebling. Wie auch sein Vater bevor, versucht „the Next Gen“ die Dinge schön zu reden und sehr erhaben zu wirken.
„Du hast ein Haufen Eier, Junge“ – Chris Eubank Jr.
Aber dann kam die altbekannte Überheblichkeit von Eubank durch und Benn sprang sofort drauf an. Benn will wenig schön reden und geht direkt ins Detail. „Du hast gesagt, dass du das Gewicht machen kannst“, so Benn, worauf Eubank wieder versucht in klassischer Eubank-Manier die Dinge erhaben zu übersprechen. Wer jetzt noch keine Vorfreude bekommen hat und ein paar Lacher verdrückt hat, der sollte sich mal untersuchen lassen ob er noch einen Puls hat.
„Unsere zwei Väter sind nicht hier aber ich werde deine Vaterfigur sein. Ich werde dich an die Hand nehmen, mit dir durch die Schultüren laufen, dich hinsetzen und dir eine Lektion erteilen“, diese Pöbelei von Seiten Eubank passt Benn kaum, doch er zeigt sich ruhig. Angeblich wird Eubank nach eigenen Aussagen nur 60% seiner Fähigkeiten abrufen können, Grund dafür die Gewichts- und vor allem die Dehydration-Klausel im Vertrag. Das ist Benn sichtlich genug, der Eubank auffordert damit aufzuhören, jetzt schon Ausreden zu suchen. Diese 60% werden dennoch reichen, so Eubank.
„Wenn ich bei 100% bin wird es eine öffentliche Hinrichtung“, so Eubank.
Benn muss nur lachen und lässt sich auf weitere Sticheleien gar nicht ein. Eubank erwähnte ebenfalls dass er nicht vergessen hat, durch welche Qualen Nigel Benn seinen Vater geschickt hat, was zusätzliche Motivation sei.
„Es könnte mir nicht egaler sein“ – Conor Benn
Das 60% Geschwafel interessiere ihn nicht, Benn geht da rein um die Geschichte richtig zu schreiben. All diese Ansagen seien Eubanks‘ Problem, Benn wird sich vorbereiten wie immer.
Eubank macht jedoch weiter, was man von einem Eubank gewohnt ist. Er wird sich nicht im Trainigscamp zermürben, er brauch die Tortur dieses mal nicht, seine 60% werden reichen. Auf Hearns‘ Frage ob er denkt, dass er durch Benn durchläuft, antwortete Eubank nur „Absolutely“.
Abschließende Worte
Conor hat „nicht annähernd so viel Druck wie ich“, meinte Eubank. Wenn er diesen Kampf verliert, ist Eubank geliefert – dann wars das. Benn hat wenig Druck, außer den, den er sich selber macht.
Im anschließenden Staredown erleben wir dann doch noch einen schönen, intimen Moment der beiden. „You are delusional“, du bist nicht ganz bei Sinnen, meint Benn zu Eubank, worauf der ihm nur charmant begegnet: „Ich denke dann sind wir ganz einfach zwei Motherf*cker die nicht ganz bei Sinnen sind“.
Damit wäre das Buffet eröffnet – und seid euch sicher: es wird für jeden was dabei sein!