Yildirim mit umstrittenen Punktsieg – jetzt WM-Kampf gegen Benavidez?

Foto: Team Sauerland

Im zweiten Hauptkampf des Abends der Sauerland-Veranstaltung aus Ludwigshafen, konnte Yildirim einen weiteren Sieg verbuchen. Das Urteil sorgte dabei jedoch für Diskussionsstoff.

Avni Yildirim schlägt Lolenga Mock umstritten per Majority Disicion – folgt jetzt ein WM-Kampf gegen Benavidez?

Nachdem der bereits 46-jährige Mock gut in den Kampf kam und sich mehrere rote Stellen im Gesicht des Türken bildeten, konnte der aus Sivas stammende Yildirim jedoch perfekt kontern und den Dänen aus Aarhus nach einer krachenden Geraden in den Ringstaub schicken. Im zweiten Durchgang gelang es dem Dänen, durch die besseren Treffer, aber wieder die Oberhand zu gewinnen.

Generell zeichnete sich die Frühphase des Kampfes durch eine Keilerei in der Ringmitte aus. Beinahe die ganze Zeit über standen sich die beiden Kopf an Kopf gegenüber. So war hier natürlich von Technik, besonders vom 27-jährigen Türken, wenig zu sehen. Auch in den Runden Drei und Vier zeigte sich den gut 2000 anwesenden Zuschauern enge Runden. Beim ehemaligen Eubank Jr. Gegner Avni Yildirim funktionierte bis auf seinen Uppercut und Treffer am Körper des Dänen, wenig.

Lolenga Mock hingegen war der aktivere Boxer und kam auch immer wieder gut zum Kopf von Yildirim durch. Die Deckung des Türken hat sich seit dem Erstrunden-KO gegen Eubank Jr. wenig verbessert. Warum deshalb Yildirim nach fünf Runden auf allen Punktzetteln in Führung lag, weiß alleine das Kampfgericht! Auch die Runden Sechs und Sieben blieben ohne Highlights beider Kämpfer, jedoch auch hier war der 46-jährige Mock der Aktivere und auch der Boxer, der den Kampf bestimmte!

In Runde Acht, die zweifelsfrei nach dem Niederschlag in Runde 1, die beste des Türken war, gelang es ihm im Infight mehrere gute Treffer zu landen – hier zeigte er sich variabel. In Runde 10 hingegen war wieder Mock der Boxer mit den besseren Treffern. Yildirim machte sogar Bekanntschaft mit dem Ringboden. Unverständlicherweise erkannte der Referee diesen Niederschlag nicht an.

In Runde 11 zeigte sich den Zuschauern an den TV-Geräten und in der Halle skurrile Szenen, denn es hatte den Anschein als wolle der Ringrichter auch im Faustkampf mitmischen. In Runde 12 gelang es Mock, den Türken mehrere Male in arge Bedrängnis zu bringen. Nach 12 Runden ohne vorzeitiges Ende wurde das Punkturteil verkündet.

Zum Urteil kann man sagen, dass die beiden Wertungen mit 113:112 und 113:113 zu vertreten sind. Das 116:111 vom dritten Judge entbehrt jedoch jeglicher Wahrheit und ist einfach nur als Unfair zu bezeichnen. Ein Draw der beiden Kämpfer wäre wohl die fairste Variante gewesen, die Quittung kam demzufolge von den Zuschauern. Im Ausland hätte Yildirim diesen Kampf wohl verloren. Für das nun wohl anstehende Himmelfahrtskommando gegen den US-Amerikaner David Benavidez, kann man Yildirim nur alles Gute wünschen.

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