Mit Phannarai, Formella & Co: „Boxen im Norden“-Fights begeisterten 1600 Boxfans

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
WIBF- / WBFed Weltmeisterschaft: Fai Phannarai Netisri (GER) – Danielle Bennett (USA)
© Torsten Helmke

Boxpromoter Thomas Nissen („Boxen im Norden“) freut sich über seine gelungene Veranstaltung am 3. Oktober mit dem Sieg seiner Hauptkämpferin Fai Phannarai und den anderen meist spannenden Fights.

Fai Phannarai durch Punktsieg weiter Weltmeisterin im Superbantam

„Das Boxen hier in der Disco Grosse Freiheit 36 ist quasi Profiboxen im Wohnzimmer. Die Kämpfe waren durchweg spannend. Mir ist es wichtig guten Boxsport zu bieten.“ Am 1. Mai 2024 wird Nissen dort wieder veranstalten.

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
WIBF- / WBFed Weltmeisterschaft: Fai Phannarai Netisri (GER) – Danielle Bennett (USA)
© Torsten Helmke

Fai Phannarai (55,1 kg) verteidigte in einem spannungsgeladenen Gefecht ihre WBF- und WIBF Gürtel im Superbantamgewicht. Die in Franken lebende 22-jährige Boxerin mit thailändischen Wurzeln hatte mit der US-Boxerin Danielle Bennett (54,6 kg), die dort die #1 ihrer Gewichtsklasse ist, durchaus ihre Mühe. Die Ex-Basketballerin Bennett (jetzt 7 Siege und 2 Niederlagen) war zwar 18 Zentimeter größer und schlug auch mehr, doch ihre Schläge verpufften meist an der geschlossen Deckung der Weltmeisterin.

Phannarai baute, wie von ihrem Coach Jiri Resl immer wieder lautstark gefordert, enormen Druck auf die wieselflinke Bennet auf und traf eindrucksvoll mit harten genauen Schlägen. Die 1,60 Meter große Titelverteidigerin verschanzte sich hinter der kompakten Doppeldeckung und ließ somit keine Wirkungstreffer zu. Die überfallartigen Attacken ihrerseits mit den klareren Treffern wirkten sich folgerichtig auf den Punktzetteln aus. Am 98:92 Punkturteil aller drei Punkrichter bestand dann kein Zweifel.

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
WIBF- / WBFed Weltmeisterschaft: Fai Phannarai Netisri (GER) – Danielle Bennett (USA)
© Torsten Helmke

Die Freude war bei der ehemaligen Thaiboxerin dann groß: „Ich hätte nie gedacht, dass ich soweit komme“, stellte Phannarai klar. Promoter Thomas Nissen erklärte: „Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung von Fai. Jetzt können wir weitere große Fights planen.“

Formella mit KO-Sieg im achten Durchgang

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
Sebastian Formella (GER) – Azael Cosio (PAN)
© Torsten Helmke

Sebastian „Hafen-Basti“ Formella (36) bekam es mit dem „Überlebenskünstler“ Azael Cosio (42) zutun. Über acht Runden musste der lateinamerikanische Haudegen reichlich Prügel einstecken. Formella (jetzt 25 Siege bei 3 Niederlagen) agierte meist aus der Defensive, ließ Cosio (21 Siege/12/2) sich austoben und konterte oder übernahm selbst die Initiative. Der Fighter aus Panama wurde Quasi nach Strich und Faden verprügelt. Schon in der zweiten Runde machte er Bodenbekanntschaft. Nach einem Schlaghagel zum Ende der achten Runde war dann Schluss. KO-Sieg nach 2:58 Minuten für „Hafen-Basti“, der stürmisch von seinen Fans gefeiert wurde.

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
Sebastian Formella (GER) – Azael Cosio (PAN)
© Torsten Helmke

Formella noch im Ring: „Es war wieder richtig geil. Wir hatten uns auf einen harten Gegner eingestellt. Er haut nicht viele Hände, die dann aber hart.“ Der Ex-Weltmeister (Version IBO) hofft nun Ende des Jahres noch mal auf einen großen Kampf in England: „Mein Promoter Erol Ceylan hat zwei, drei Dinger in petto. Er entscheidet, wie es weitergeht. Ich bin nur der Artist, der da rumturnt.“

Besir Ay verteidigt DM-Titel

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
Sebastian Formella (GER) – Azael Cosio (PAN)
© Torsten Helmke

Der amtierende Deutsche Meister im Mittelgewicht Besir Ay aus Hannover (33 Jahre, 17-1-0) hatte in seiner ersten Titelverteidigung den 41-jährigen Münchener Florian Wildenhof (31-10-1) vor den Fäusten. Diese Aufgabe löste er mit Bravour. Ay hatte im gesamten Kampfverlauf gegen den oft ungestüm agierenden Bayern eine Hand mehr im Ziel, nahm Wildenhof mit Treffern zum Körper die Luft und auch die Kombinationen waren effektiver. Es wäre sicherlich ein haushoher Punktsieg für den Niedersachsen herausgesprungen. Doch nach einem Schlaghagel von Besir Ay bewahrte der Ringrichter Wildenhof in der zehnten und letzten Runde vor einem schweren KO und sprang zum Zeichen des Abbruchs zwischen die Kontrahenten. TKO-Sieger (2:52 min.) Ay war mit seiner Leistung zufrieden: „Ich hoffe jetzt auf eine zeitnahe Chance um die Europameisterschaft zu kämpfen.“

Pavlov siegt vorzeitig

Auf eine Titelverteidigung seines IBF-International Gürtels hofft der Hamburger Alexander „Sparta“ Pavlov (18-3). Nach seinem Gefecht gegen den Georgier Bato Berkatsashvili (12-17) verließ er gefrustet den Ring. Sein Gegner ließ sich zweimal nach Körpertreffern zu Boden fallen. Der Ringrichter brach daraufhin das ungleiche Gefecht ab und Pavlov wurde zum TKO-Sieger nach knapp einer Minute der ersten Runde vom Ringsprecher Ingo Rohrbach ausgerufen. „Der Gegner war kein richtiger Kontrahent. Jetzt möchte ich meine IBF-International Titel verteidigen“, sagte Pavlov. Sein Promoter Thomas Nissen versucht dies für Dezember diesen Jahres zu organisieren.

Die weiteren Fights

Mittelgewicht: Murat Berkan Sahin (Hannover) vs. Daniel  Rashdan (Bulgarien) Unentschieden; 4 Rd. Vladislav Hitlin (Hamburg) einst. Pkt-Sieg über Khvtiso Titeria (Georgien); Supermittel: Edison Demaj (Hamburg) TKO-Sieg 2. Rd. über Chris Hermann (Bremen) und Sasha Alexander (Hamburg) TKO-Sieg 3 Rd. über Lulzim Muaremi (Karlsruhe).

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