Mike Tyson: Anthony Joshua ist jetzt größter Name im Boxsport

Mike Tyson Boxing Hall of Fame / Foto: Steve Lott
Mike Tyson Boxing Hall of Fame / Foto: Steve Lott

Anthony Joshuas beeindruckender Sieg über Wladimir Klitschko macht den jungen Briten nun zum größten Namen in der Welt des Boxsports, so Mike Tyson.

„Anthony Joshua bringt alles mit um das Schwergewicht zu dominieren“

Gut eine Woche nachdem der britische Schwergewichtler Anthony Joshua, im wohl besten Schwergewichtskampf der letzten Jahre, Altmeister Wladimir Klitschko vorzeitig stoppen konnte, sprach Ex-Weltmeister und „Baddest Man On Planet“ Mike Tyson nun mit dem Sender ESPN. Obwohl Joshua nicht nur seinen IBF-Titel verteidigte, sondern auch die vakanten Titel der WBA und IBO gewann, offenbarte Tyson, dass er Klitschko als Favoriten vor dem Kampf sah. Joshua zeigte laut Tyson im Kampf alles, was nötig sei, um die Gewichtsklasse über Jahre zu dominieren.

„Es war ein großartiger Kampf“, so Tyson gegenüber ESPN. „Eigentlich hatte ich Klitschko als Favoriten gesehen, weil ich dachte das sei nur ein emporgekommener Typ aus England. Aber man hat der gut gekämpft. Klitschko ist 41 und niemand hat ihm sowas bisher angetan. Vorallem zeigte er (Joshua, Anm. d. R.) Herz. Er musste einen schweren Treffer von Klitschko nehmen, ging runter und stand wieder auf. Er zeigte wahrlich innere Stärke. Er ist beständig, hartnäckig und er hat nicht aufgegeben. Aufhören gibts für ihn nicht. Ich liebe es auch, dass er raus geht um seinem Gegner wehzutun. Das ist es doch worum es im Boxen geht – aber die meisten Kämpfer haben diesen Hunger nicht.“

Mike Tyson: „Niemand will jetzt mehr Deontay Wilder sehen“

Nach einer ebenfalls schweren Kindheit und dem anschließenden Erfolg im Boxen, kann man Joshuas Werdegang in gewisser Weise mit dem von Mike Tyson selbst vergleichen. Tyson stammt aus armen Verhältnissen, geriet ständig in Probleme und fand letzten Endes nach einigen Gefängnisaufenthalten Halt im Boxsport. 1986 wurde er dann mit nur 20 Jahren jüngster Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten.

Tyson, der seine ersten 19 Profikämpfe ebenfalls vorzeitig gewann, sieht Parallelen in seiner und Joshuas bisherigen Karriere. „Wenn du einen afro-englischen Hintergrund hast, hast du es meistens schwer. Wenn du dann dazu noch aus einem schlechten Viertel kommst, wird es fast immer hart. Boxen gibt Kindern – wie mir, wie Joshua – dann einen Ausweg.“

Mit Joshuas neuer Rolle als Nr. 1 im Schwergewicht, so Tyson, ist er nun der Schwergewichtler, der für Umsätze sorgen wird – jeder wolle jetzt gegen Joshua kämpfen. „Keiner will jetzt mehr Deontay Wilder oder einen dieser Typen sehen“, so der Ex-Champion.

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