Mairis Briedis vs Yuniel Dorticos am 14. Dezember in Riga, Lettland

Termin für das WBSS-Finale um die Muhammad Ali Trophy steht

Wie das bekannte US-Boxing Portal Boxingscene.com heute berichtet, soll das WBSS Finale im Cruisergewicht zwischen Mairis Briedis vs Yuniel Dorticos am 14. Dezember in Riga stattfinden.  Das würde heißen, dass die Veranstalter der WBSS nun zum vierten Mal in fünf Turnierkämpfen Mairis Brieidis einen Heimvorteil bescheren.

Zwar haben die Veranstalter bisher noch nicht öffentlich bekannt gegeben, dass das WBSS-Finale zwischen Briedis und Yuniel Dorticos im Criusergewicht am 14. Dezember in der Arena Riga in Riga, Lettland, stattfinden soll, allerdings ist dieser Termin schon durchgedrungen und nicht nur Boxingscene sonder auch ESPN und ander Boxsport-Portale berichten schon über diesen Termin und vor allem über den Austragungsort.

Vertreter beider Lager lehnten bisher eine Stellungnahme ab, wobei alle beteiligten Parteien jegliche Kenntnis von einem festgelegten Datum und und auch die Festlegung des Austragungsortes bestritten. Auch Kalle Sauerland, Direktor der Comosa AG, dem Veranstalter der WBSS, hat auf eine Anfrage von BoxingScene.com angeblich nicht geantwortet.

Wenn dieser Austragungsort wirklich feststeht, dann würden beide Boxer genau an den Ort zurückkehren, an dem beide schon ihre Halbfinalkämpfe siegreich bestritten haben und wo es im Kampf zwischen Briedis vs Glowacki zum größten Skandal des Jahres in einem Boxring gekommen ist.

Mairis Briedis mit dem Direktor der WBSS Kalle Sauerland, der auch gleichzeitig der Promoter von Briedis ist: „Honi soit qui mal y pense“.

Yuniel Dorticos (24-1-0, 22KOs) stürmte mit dem KO des Jahres ins Finale, wobei er im Juni in Riga, den bis dahin ungeschlagenen Andrew Tabiti in der 10. Runde mit einem brutalen onehand punch schwer ausknockte.

Der 33-jährige kubanische KO-Doktor Yuniel Dorticos aus Miami, USA, müsste damit zum zweiten Mal in Folge nach Lettland reisen und zum vierten Mal in seinen letzten sechs WBSS-Kämpfen, im Heimatland seines Gegners antreten.

Bei Mairis Briedis (25-1-0, 19KOs) wäre es genau das Gegenteil, er hätte dann alle seine Kämpfe, außer zwei Auftritte in Chicago (gegen Noel Gevor) und in Dortmund (gegen Marco Huck) in seiner Heimatstadt in Riga ausgetragen.

Der einzige Kampf, bei dem Briedis in seinem zweiten WBSS Turnier auf neutralem Boden kämpfte, führte zu der am meisten kritisierten Punktentscheidung eines von der WBSS-sanktionierten Kampfes, als er im vergangenen November in Chicago, Illinois, einen mehr als kontroversen Punktsieg gegen Noel Gevor zugesprochen bekam.


Hier noch einmal die unfaire Szene wo Briedis Glowacki vorsätzlich mit einem Ellenbogencheck verletzt.

Vor heimischem Publikum erzielte Briedis den vielleicht größten Sieg seiner Karriere, als er den Polen Krzysztof Glowacki in der 3. Runde vorzeitig durch KO besiegte. Dieser Kampf hatte allerdings wenig mit einem fairen Faustkampf zu tun und das Urteil ist nach wie vor umstritten und dass der 76-jährige Ringrichter dieses Kampfes, Robert Byrd, auch weiterhin in seiner Heimatbasis in Las Vegas für große Kämpfe als Ringrichter eingesetzt wird ist absolut unverständlich. Briedis reagierte bei diesem Kampf auf einen Schlag  auf den Hinterkopf, mit einem brutalen Ellbogencheck an Glowackis Kopf, der in jedem anderen Boxring dieser Welt zu einer sofortigen Disqualifikation geführt hätte, doch der völlig überforderte Ringrichter zog Briedis nur einen Punkt ab und ließ den Kampf weiterlaufen.

Sobald die Aktion wieder aufgenommen wurde, erzielte Briedis den ersten Niederschlag des Kampfes kurz vor dem Ende der zweiten Runde. Glowacki stand bei neun wieder kampfbereit und obwohl dann der Gong die zweite Runde beendete, ließ Byrd die Aktion noch weitere 20 Sekunden fortführen. Briedis nutzte diese Bonusperiode und schickte seinen noch total benommenen Gegner ein zweites Mal zu Boden, bevor er ihn in Runde drei endgültig erledigte. Boxen1 berichtete darüber.

Ein sofortiger Protest wurde bei der Wold Boxing Organization (WBO) eingereicht, doch die Untersuchung des Falles hatte nur zur Folge, dass man Glowacki einen Kampf gegen den Sieger dieses Turniers garantierte. Der WBSS-Gewinner hat demnach 120 Tage Zeit, um seine im Turnier gewonnen WM-Titel gegen Glowacki zu verteidigen, was bedeutet, dass der sich zwar darauf freuen kann, bis April 2020 wieder zu kämpfen, aber die Muhammad Ali Trophy kann er dann nicht mehr gewinnen.

Über die Entscheidung einer weiteren Beschwerde gegen die unfaire Reaktion von Briedis, musste auch der die Aufsicht führende lettische Boxverband entscheiden, mit deren Lizenz Briedis boxt. Doch seitens des lettischen Boxverbandes gab es keinerlei Sanktionen, was auch verständlich ist, da es eben Briedis ist durch den der lettische Boxverband mehr als 90% seiner Einnahmen generiert.

Wenn man jetzt noch weiß, dass Sauerland seit Augusts 2018 mit Mairis Briedis einen Promoter-Vertrag geschlossen hat, wird das ganze dann schon eher verständlich. Ob es allerdings der Objektivität eines Veranstalters gut tut, wenn er in Personalunion einmal der Promoter eines Boxers und zudem auch noch der Veranstalter des Turnieres ist, scheint eher fragwürdig, auch wenn dies dann die Bevorteilung des wiederholten Heimrechtes von Briedis erklären würde.

Bisher wurde nur eines der drei Turnierfinals von WBSS Brass offiziell bekannt gegeben und zwar das Bantamgewicht-Finale zwischen der ungeschlagenen dreifachen Weltmeister und dem Pound-for-Pound-Star Naoya Inoue gegen den legendären zweifachen Weltmeister Nonito Donaire. Dieser Finalkampf wird am 7. November im japanischen Saitama ausgetragen.

Das superleichte Finale bleibt in der Schwebe, da Regis Prograis die Turnierorganisatoren wegen angeblichen Vertragsbruchs verklagt, womit der Final-Kampf gegen den Schotten Josh Taylor in der Schwebe ist.

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