Kurzer Abend: Josh Warrington stoppt Sofiane Takoucht

Foto: Richard Sellers/PA Images

In seiner Heimatstadt Leeds ließ IBF-Weltmeister Josh Warrington nichts anbrennen und machte kurzen Prozess mit Herausforderer Sofiane Takoucht. Im Rahmenprogramm konnten Zelfa Barrett und Lyndon Arthur ebenfalls Siege einfahren. 

Klassenunterschied 

Die Laune von Josh Warrington (30-0-0, 7 KOs) war zuletzt nicht immer die beste. Der britische Weltmeister im Federgewicht hatte einen enttäuschenden Kampf gegen Landsmann Kid Galahad zu verkraften, den er nach durchwachsener Leistung nur sehr umstritten gewinnen konnte. Außerdem folgte für ihn nun nicht wie gewünscht die große Titelvereinigung gegen einen der anderen Champions – stattdessen ging es am Samstagabend in der First District Arena von Leeds gegen den wenig bekannten Franzosen Sofiane Takoucht (35-4-1, 13 KOs). An dem bemitleidenswerten 33-Jährigen konnte Warrington seinen Frust aber mal so richtig auslassen. 

Takoucht boxte wie Ex-Gegner Galahad aus der Rechtauslage, ohne dabei auch nur annähernd dessen Beweglichkeit und Finesse mitzubringen. Aufrecht und mit fast ängstlicher Körpersprache versehen, wurde er von Warrington niedermarschiert. Der „Leeds Warrior“ ging ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne und suchte schon früh mit der Rechten sein Ziel. Bereits in der zweiten Runde traf er mit dieser punktgenau und beförderte Takoucht auf den Hosenboden. Der Weltmeister ließ nicht locker, prügelte ohne Furcht auf seinen Kontrahenten ein. Nach einem weiteren Niederschlag und diversen harten Treffern hatte der Ringrichter ein Einsehen und beendete das ungleiche Duell. 

Die Halle feierte den Sieg ihres Helden frenetisch. Nach dem Kampf äußerte Warrington jedoch abermals den Wunsch nach großen Kämpfen. Titelvereinigungen gegen Oscar Valdez, ein Aufeinandertreffen mit US-Boxer Shakur Stevenson oder gar ein Aufstieg ins Super-Federgewicht – für den Briten und sein Team um Promoter Frank Warren sind viele Optionen möglich. Als bewiesener Weltklasse-Mann ist er in jedem Fall bereit für größere Herausforderungen. 

Barrett und Arthur gehen mit Commonwealth-Gold nach Hause

Vor dem Hauptkampf standen noch zwei Duell um den Commonwealth Title auf dem Programm. Im Halbschwergewicht traf Lyndon Arthur (16-0-0, 12 KOs) auf Emmanuel Anim (14-3-1, 12 KOs) aus Ghana. Letzterer hatte Arthur im achten Durchgang kurzzeitig in großen Schwierigkeiten und konnte fast den Abbruch erzwingen, war auf die 12 Runden verteilt aber der unterlegene Mann und verlor einstimmig nach Punkten (115-112, 117-111, 117-110). 

Ebenfalls satte Action gab es im Super-Federgewicht, wo Zelfa Barrett (23-1-0, 14 KOs) seinen Gürtel gegen Jordan McCorry (18-7-1, 4 KOs) aus Spiel setzte. Insbesondere durch harte Körpertreffer konnte Barrett punkten und seinen Gegenüber zweimal zu Boden schicken. Der letzte Knockdown – erfolgt in Runde 9 – besiegelte das Ende. Vor dem technischen KO versuchte McCorry aber alles und kam hier und da auch zu guten Treffern. Die Klasse von Barrett obsiegte letztlich. 

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