Jamel Herring entthront WBO-Champion Masayuki Ito

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Im Osceola Heritage Park in Kissimmee, Florida konnte es nach 12 geboxten Runden am Ende nur einen Sieger geben. Das Super-Federgewicht hat einen neuen Weltmeister. 

Herring entblößt Itos Eindimensionalität 

Als wäre der Kampf nicht schon groß genug gewesen – immerhin stand eine Weltmeisterschaft auf dem Spiel – so galt diesen Aufeinandertreffen ganz klar auch als Qualifikation für ein noch größeres Duell. Wie vorher bereits angedeutet wurde, sollte der Sieger aus Masayuki Ito (25-2-1, 13 KOs) vs. Jamel Herring (20-2, 10 KOs) im späteren Verlauf des Jahres auf den starken WBC-Weltmeister Miguel Berchelt treffen. Eine Titelvereinigung also, die neben dem zusätzlichen Prestige auch noch eine gute Börse verspricht.

Mit diesen Zukunftsplänen in den Köpfen ging es los. Von Beginn an hatte der Japaner Ito Probleme mit der Rechtsauslage seines Gegenübers. Als hätte er sich darauf nicht eingestellt, machte er sämtliche Fehler, die man als Boxer in seiner Postion machen kann. Vor allem ging er zumeist rechtsrum, zirkelte so immer wieder in die linke Schlaghand Herrings und konnte so gleichzeitig seine Rechte nicht optimal einsetzen.
Herring blieb konzentriert und boxte seinen Stiefel herunter. Der mittlerweile im selben Gym wie Terrence Crawford trainierende Ex-Olympionike hatte einen klaren Gameplan im Kopf. Bei Ito bildete sich hingegen Frustration. Er versuchte die Angelegenheit in den Infight zu verlagern, um Herring so in eine Schlägerei zu verwickeln. Dieser tat ihm hin und wieder auch den Gefallen, konnte sich hinten raus aber wieder besinnen.

Jamel Herring

In den letzten Runden war es insbesondere der rechte Check Hook, mit dem der US-Amerikaner Endruck bei den Punktrichtern schindete. Diese sahen ihn nach Vollendung der letzten Runde auch allesamt klar vorne. Die Wertungen (118-110, 116-112, 118-110) sprachen eine eindeutige Sprache.

Pedraza vs Lozada

Pedraza stoppt Lozada spät

Mit einem starken Sieg meldete sich Ex-Weltmeister Jose Pedraza (26-2, 13 KOs) zurück. Nach seiner Niederlage gegen Vasyl Lomachenko im Dezember war so ein Erfolgserlebnis auch bitter nötig. Gegen den physisch starken, aber äußerst limitierten Mexikaner Ines Antonio Lozada (40-3-1, 34 KOs) boxte der Mann aus Puerto Rico geschickt aus der Rückwärtsbewegung heraus, rollte die Hände des Gegners größtenteils ab und brachte selbst jede Menge präzise Treffer ins Ziel. Insbesondere die Körperattacken schmeckten Lozada überhäuft nicht und raubten ihm Energie.

Pedraza schlägt Lozada zu Boden.

Im vorletzten Durchgang des 10-Runders erwischte Pedraza ihn mit einer punktgenauen Linken am Kinn, kurz darauf brach der Referee ab. Im Interview nach dem Kampf kündigte der Sieger an, dass er einen baldigen Aufstieg ins Super-Leichtgewicht plane.

 

Ein ganz starker Auftritt von Jose Pedraza, der nun ins Super-Leichtgewicht aufsteigen möchte.

(all Photos by Mikey Williams / Top Rank)

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