Ergebnisse der Undercard von Leo’s Boxnacht

 

Bei Leo’s Boxnacht XIII gab es neben dem Hauptkampf von Emre Cukur einige actionreiche Kämpfe und gute Unterhaltung auf der Undercard. Neben dem Kampf von Anthony Zaulig um den WBF International Supermittelgewichtstitel gab es u.a. zwei brutal geführte Cruisergewichtsduelle.

Quelle: Alexandre Gorodnyi

Zaulig erklärt Karriereende nach Sieg des WBF International Titels

Der beim Münchener Publikum sehr beliebte Anthony Zaulig (6-0-0) trat im Co-Mainevent gegen Mefire Jackie (8-4-1) um den WBF International Supermittelgewichtstitel an. Der Stil von Jackie hatte stellenweise etwas pantomimenartiges und Albernes. Zaulig war davon die ersten Runden sichtlich irritiert. Als Zaulig jedoch den Druck erhöhte, wurde schnell seine Überlegenheit deutlich.

Im Verlauf des Kampfs schien sich Jackie an der rechten Schulter verletzt zu haben und brachte das durch seine Gestik und Mimik auch für jeden erkennbar zum Ausdruck. Da er den Kampf trotzdem fortsetzte, griff Zaulig nun konsequent an und konnte so einen Niederschlag erzielen. Jackie ließ sich am Boden kniend auszählen.

Zaulig wurde anschließend lautstark vom Publikum gefeiert. Er bedankte sich bei seinen Trainern und Weggefährten. Dann erklärte der sympathische Münchener seinen Rücktritt vom Boxsport.

Quelle: Alexandre Gorodnyi

Starkes Debut von Serhat Güler

Ein Boxer beendete seine Profiboxkarriere, ein anderer hat seine begonnen. Serhat Güler hat jahrelange internationale Erfahrung mit der türkischen Nationalmannschaft gesammelt. Jetzt wechselt er bei der Lionssport Promotion ins Profilager. In seinem Debut gegen den Niederländer Chico Kwasi (5-2-1) zeigte er gleich, dass er nicht lange für die Umstellung ins Profigeschäft brauchen wird.

Güler begann sofort sehr aggressiv und verzichtete vollständig auf eine Abtastphase. Kwasi, der einen halben Kopf größer ist, versuchte direkt die Distanz mit langen Händen herzustellen. So ergab sich ein Kampf unterschiedlicher Stile. Güler committete sich sehr zu seiner Schlaghärte und boxte daher stabil stehend. Auf vorbereitende Führhände verzichtete eigentlich komplett. Kwasi auf der anderen Seite versuchte seine Reichweitenvorteile auszunutzen, schlug viele Führhände und boxte viel auf den Zehenspitzen wippend. Dadurch war seine Schlaghärte deutlich geringer als die des Türken.

Aufgrund der höheren Schlaghärte von Güler und der physischen Stärke, mit der er den Niederländer vor sich hertrieb, habe ich den Türken klar vorne gesehen. Die Punktrichter entschieden sich nach den vollen 6 geboxten Runden 2-1 für den Türken. Offensichtlich konnte Kwasi einen Punktrichter mit seiner höheren Schlagfrequenz überzeugen. Serhat Güler soll nun mit großen Schritten in den Ranglisten nach oben gebracht werden.

Quelle: Alexandre Gorodnyi

Drei KOs in den Vorkämpfen

Zusätzlich gab es auf der Fightcard fünf weitere Profikämpfe. Raphael „Black Panther“ Rogers (4-0-0) konnte sich im Supermittelgewicht nach Punkten deutlich gegen den Kroaten Mario Katic (2-8-0) durchsetzen. Mahmoud „MES“ El Shibany (4-0-0) setzte sich über 6 Runden im Mittelgewicht gegen Mirko Jovic (2-23-0) durch.

Die restlichen Vorkämpfe wurden vorzeitig entschieden. Songuel Ayten (1-0-0) konnte Danka Matijasevic (0-4-0) in einem wilden Kampf vorzeitig schlagen. Die beiden Deutsch-Kosovaren der Lionssport Promotion, Armend Buzaku (3-0-0) und Faton Tolaj (4-0-0), hatten es jeweils mit starken Gegnern aus Tschechien zu tun.

Armend Buzaku (3-0-0), der beim Münchener Publikum aufgrund seines Kämpferherzes sehr beliebt ist, wurde in den letzten 10 Sekunden der 1. Runde von Adam Kolarik (3-1-0) schwer KO geschlagen. Kolarik, der in der Vergangenheit auch schon mal ein Kampfgewicht von über 214 Pfund hatte, wirkte physisch leider auch deutlich stärker. Zum Glück konnte Armend Buzaku anschließend den Ring aus eigener Kraft verlassen.

Faton Tolaj, ein Riese für das Crusiergewicht, hatte deutliche Reichweitenvorteile gegenüber seinem tschechischen Gegner Victor Trush (5-2-0). Leider fand der Tscheche durch schnelle und gut getimte Meidbewegungen immer wieder den Weg in den Infight, wo Trush deutliche Vorteile hatte. Nach dem Tolaj mehrfach zu Boden geschlagen wurde, brach der Ringrichter den ungleichen Kampf ab.

Dies ist ein Rückschlag für die beiden Münchener. Der Test gegen die beiden Tschechen, die über wesentlich mehr Amateurerfahrung verfügen und jeden ihrer Siege vorzeitig erzielen konnten, war noch eine zu große Herausforderung. Wir hoffen, dass die beiden Boxer trotzdem am Ball bleiben und von Promoter Levent Cukur behutsam wieder aufgebaut werden. Das Münchener Boxpublikum würde sich jedenfalls sehr darüber freuen.

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