Der heimliche Knüller der Wochenendes: Josh Warrington vs. Carl Frampton

Am Samstag werden die Zuschauer der Manchester Arena Zeuge des vielleicht interessantesten britisch-britischen Duells des sich dem Ende neigenden Jahres 2018. Mit Josh Warrington (27-0-0, 6 KOs) und Carl Frampton (26-1-0, 15 KOs) treffen hier zwei Männer aufeinander, die es wissen wollen

Josh Warrington – Der unbesungene Held

So die etwas klobige Übersetzung aus dem Englischen (eigentlich „The unsung Hero“). Josh Warrington würde sich aber wahrscheinlich jeden Spitznamen der Welt geben, solange er am Sonnabend Manchester mit seinem IBF-WM-Titel verlässt. Aber es fällt auf, dass die boxverrückten Engländer dem 28-jährigen nicht gerade ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Außer in Leeds, wo Warrington im Frühling vor heimischer Kulisse (inklusive musikalischer Unterstützung der Kaiser Chiefs) überraschend Lee Selby den Titel abnahm. 

Sollte er nun seinen prominenteren, aber aktuell titellosen Kontrahenten Carl Frampton ebenfalls bezwingen, ist ihm der Ruhm gewiss. Warrington wird wohl ähnlich agieren wie im Mai, also wühlen, drücken, ein hohes Tempo an den Tag legen und Frampton versuchen den Spaß am Boxen zu nehmen. Das ist selbstredend nicht die attraktivste Methode, um ein ganzes Volk hinter sich zu vereinen, bringt aber im Zweifel den Erfolg. Verloren hat Warrington bis dato immerhin nicht, auch wenn jetzt die größte Herausforderung seiner Karriere auf ihn wartet. 

Carl Frampton zum Siegen verdammt

Es ist eine komische Phase in der Karriere des Carl Frampton. Er war ganz oben, galt vor wenigen Jahren als „Pound-For-Pound“-Nr.1 in Großbritannien, ehe er Anfang 2017 seinen WM-Titel im Federgewicht an Leo Santa Cruz, den er zuvor besiegt hatte, verlor. Ein dritter Kampf wurde ihm seitens des Mexikaners verwehrt, weshalb er seitdem ein wenig im luftleeren Raum herumschwebt. Da kommt die große Titelchance gegen Josh Warrington gerade recht. 

Ein Erfolg und ein damit einhergehendes Erringen des IBF-Gürtels könnte einen Abschluss der Trilogie gegen Santa Cruz wieder in die Nähe rücken. Vorher muss Frampton aber sehr auf der Hut sein. Dem druckvollen Stil Warringtons muss er dabei mit einer boxerisch höchst konzertierten Leistung entgegenkommen. Ein hohes Maß an Beweglichkeit, schnelle, präzise Aktionen und gekonnte Meidbewegungen werden hierfür vonnöten sein. 

Der Kampf wird auf der Insel als PPV angeboten, hierzulande werden wir wohl auf eine offizielle Übertragung verzichten müssen. 

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