Joe Cordina: „Ich nehme keinen Gegner auf die leichte Schulter, zumal nicht wenn es um eine Weltmeisterschaft geht.“
Joe Cordina, Titelverteidiger im Junior-Leichtgewicht der IBF, antwortete auf eine, diese Woche vom Herausforderer Edward Vazquez geäußerte Behauptung, er würde ihn übersehen.
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, betonte Cordina, der am heutigen Samstag (DAZN) im berühmten „Casino de Monte Carlo“ in Monte Carlo, Monaco, die erste Verteidigung seines zweiten WM-Titels gegen den wenig bekannten Edward Vazquez im Main Event einer Matchroom Veranstaltung bestreiten wird.
„Er ist ein guter Boxer. Ich habe ihn niemals respektlos behandelt. Ich nehme das sehr ernst, machen Sie sich darüber keine Sorgen“, sagte Cordina auf der Pressekonferenz zur Kampfwoche. „Ich habe in einem Interview gesehen, dass er sagte, ich würde ihn auf die leichte Schulter nehmen. Vertrauen Sie mir, ich habe nOch niemals einen Gegner auf die leichte Schulter genommen, ganz zu schweigen bei einem Kampf um den Weltmeistertitel.“
„Dies ist ein Kampf, der möglicherweise meine Zukunft und die Zukunft meiner Kinder bestimmen kann. Ich muss mich um meine drei Kinder kümmern, deshalb denke ich jedes Mal, wenn es schwierig wird, an meine Kinder. Ohne meinen Sieg am Samstag, werden die ganz großen Kämpfe für mich nicht möglich sein, also werde ich alles tun, um den Sieg zu holen.“
Ein Sieg für Cordina am heutigen Samstag in Monte Carlo, könnte einen möglichen Titel-Vereinigungskampf mit dem WBC-Champion O’Shaquie Foster bedeuten, der seinen Titel in seiner ersten Verteidigung letzte Woche durch einen Knockout in der 12. Runde gegen Rocky Hernandez verteidigte und danach Cordina herausforderte. Es besteht auch die Möglichkeit eines noch größeren Geld-Kampfes mit Leigh Wood, der kürzlich den WBA-Titel im Federgewicht aufgegeben hat, um ins Super-Federgewicht aufzusteigen. Da beide von Matchroom Boxing promotet werden, ist der Kampf eine Selbstverständlichkeit.
Joe Cordina hat auch Interesse an einem Vereinigungskampf mit dem WBO-Champion Emanuel Navarrete bekundet, obwohl das komplizierter wäre, da sie bei verschiedenen TV-Sendern mit unterschiedlichen Veranstaltern unter Vertrag sind. Aber wie Cordina erklärte, wären diese Kämpfe alle nicht mehr möglich, wenn er Edward Vazquez nicht besiegt.
„Ich werde es schaffen, weil es eine große Chance für mich ist“, sagte Cordina. „Er ist ganz sicher ein guter Boxer, ich habe seinen Kampf gegen Raymond Ford gesehen und ich dachte, er hätte eigentlich gewinnen sollen, also wird er die Hitze mitbringen, aber ich bin bereit, mithalten zu können.“
„Ich muss die Arbeit am Samstag erledigen. Ich weiß, dass er alles aufs Spiel setzen wird, und ich bin auch bereit, dasselbe zu tun.“
Der 31-jährige in sechszehn Kämpfen unbesiegte Joe Cordina (16-0-0, 9 KO-Siege) erzielte in der zweiten Runde einen spektakulären Knockout gegen Kenichi Ogawa und gewann damit den IBF-Titel im Juni 2022. Er wurde jedoch aufgrund einer Handverletzung, die ihn daran hinderte, eine ordnungsgemäße Pflichtverteidigung gegen Shavkatdzhon Rakhimov, zu bestreitet, seines Titels beraubt. Rakhimov gewann darauf den vakant gewordenen IBF-Titel. Joe Cordina erhielt, nachdem seine Verletzung ausgeheilt war, sofort die Möglichkeit erneut um den Titel zu kämpfen und er gewann den Gürtel in einem Kampf, der Anspruch auf den Titel „Kampf des Jahres“ hat gegen Rakhimov, im April dieses Jahres vor Cordinas Heimatpublikum in Cardiff, Wales, wieder zurück.
„Manche sagten, ich hätte keinen KO-Power. Ich habe Ogawa KO geschlagen“, sagte Cordina, die 2016 Olympiateilnehmerin war. „Dann sagten sie, ich könne nur hübsch aussehen, und ich habe gezeigt, dass ich mich gegen Rakhimov durchsetzen konnte. Wenn Sie in mein Trainingslager kommen und sehen, wie ich trainiere und trainiere, und ich mache das täglich, dann werden sie abschätzen können warum ich der aktuelle Weltmeister bin. Wenn ich also sage, dass man etwas Besonderes sein muss, um mich zu schlagen, bedeutet das nicht, überheblich zu sein, ich glaube einfach nur an meine Fähigkeiten.“
„Ich habe es als Profi immer wieder geschafft und auch in meinen 180 Amateurkämpfen, habe ich einige großartige Boxer geschlagen, die Olympia- und Weltmeistermedaillen gewonnen haben. Es ist kein Zufall. Ich bin der echte Deal.“
Der 28-jährige Edward Vazquez (15-1-0, 3 KO-Siege), aus Fort Worth, Texas, USA, hat keine nennenswerten Siege in seinem Kampfrekord, hat aber seit einer Split-Decision-Niederlage gegen den aufstrebenden Federgewichtskonkurrenten Raymond Ford im Mai 2022 vier Kämpfe in Folge gewonnen.
„Der Außenseiterstatus ist verdammt“, sagte Vazquez. Er plane am Samstag den Sieg zu erzielen, was allerdings eine große Überraschung wäre.
„Ich habe das Gefühl, dass jeder seine Zeit hat und dies ist meine Zeit“, sagte Vazquez. „Ich bin aus einem bestimmten Grund hier. Ich fühle mich gesegnet, hier zu sein, und ich bin vorbereitet. Wenn Sie sich meine Karriere ansehen, war ich jedes Mal der Herausforderer und habe die Nase vorn, bis auf diesen Bullshit-Anruf. Sie wissen, wovon ich spreche der Ford-Kampf. Damals bin ich nur eingesprungen und konnte mich kaum vorbereiten. Ich bin hier, um für Aufregung zu sorgen und bin bereit, wie ein Texaner zu kämpfen. Ich werde das tun, was ich tun muss um den Titel zu gewinnen.“
„Ich hoffe, er übersieht mich. Es ist mir egal, wie er es sieht. Ich möchte nur, dass er zu 100% bereit ist. Ich will keine Ausreden hören. Jedes Mal, wenn ich diese Jungs schlage, gegen die ich eigentlich verlieren sollte, kommt irgendeine bescheuerte Ausrede zum Vorschein, wie zum Beispiel, dass das Trainingslager schlecht war, der Trainer schlecht war, die Gewichtsreduktion seine Fitness beeinflusst hat, so etwas in der Art. Ich will nichts davon hören. Ich bin zu 100 Prozent bereit.“
Im Co-Feature des heutigen Abend wird der IBF-Junior-Fliegengewichts-Champion Sivenathi Nontshinga (12-0, 9 KOs), aus Südafrika, seine zweite Titel-Verteidigung gegen Adrian Curiel (22-4-1, 3 KOs), aus Mexiko absolvieren.
Video: Joe Cordina vs. Edward Vazquez
