Das 22-jährige Top-Talent ließ vor heimischem Publikum in Edinburg, Texas nichts anbrennen und verteidigte seinen WBA Interims-WM-Titel im Super-Bantamgewicht.
„The Heartbreaker“ nicht zu stoppen
Der Begriff „Mismatch“ war selten so gerechtfertigt wie am vergangenen Abend in der Bert Ogden Arena. Dort traf Lokalmatador Brandon Figueroa (20-0-0, 15 KOs) auf den rund 15 1/2 Jahre älteren Argentinier Javier Nicolas Chacon (29-5-1, 9 KOs). Neben der Jugend hatte Figueroa in diesem Duell auch die physischen Vorteile auf seiner Seite, 10 cm größer und mit 20 cm mehr Reichweite ausgestattet, sah er sich seinem Herausforderer gegenüber. Jetzt musste der kleine Bruder von Ex-Weltmeister Omar Figueroa seiner Favoritenrolle nur noch gerecht werden.
Um das zu meistern, marschierte er von der ersten Runde an auf seinen Kontrahenten zu und deckte diesen mit Schlägen ein. Da Chacon die Hände tapfer oben behielt, konzertierte sich Figueroa vor allem auf den Körper des Gauchos. Schon früh war klar, dass dieser Kampf nicht allzu lange gehen würde. Chacon verbrachte nahezu die ganze Zeit mit dem Rücken an den Ringseilen und konnte sich kaum wehren.
Im vierten Durchgang ging es dann auch zu Ende. Figueroa hatte in diesem Zeitraum sagenhafte 297 Hände abgefeuerte, von denen immerhin 96 ihr Ziel fanden. Zwei davon trafen Chacon in Form von präzisen Aufwärtshaken und schickten diesen zu Boden. Der 38-Jährige kam nicht mehr rechtzeitig nach oben und wurde ausgezählt. Alles in allem ein Spaziergang für „The Heartbreaker“, wie Figueroa genannt wird. Der hochtalentierte Super-Bantamgewichtler, der hier den Interims-WM-Titel der WBA erfolgreich verteidigte, sollte nun bereit für schwerere Aufgaben sein.