“Boxen Live“ in Frankfurt: Mamberger gewinnt knapp nach Punkten.
Am Samstagabend wurde im Zoo-Gesellschaftshaus in Frankfurt nach 27 Jahren wieder geboxt. Dort, wo zuletzt Willie Fischer, Vitali Klitschko und Regina Heimlich unter dem damaligen Universum-Promoter Klaus Peter Kohl im Seilgeviert standen, dürfte nun das Veranstalter-Team Christian Bugge und Ralph Bunn in der renommierten Halle ein Event auf die Beine stellen. Im Hauptkampf konnte sich der Weltergewichtler Artur Mamberger (10-0, 3 K.o.) in einem engen Fight um die Rankings gegen seinen starken Widersacher Sumbu Nsasi (13-3, 9 K.o.) nach Punkten durchsetzen.
Der Gießener Artur Mamberger hatte mit dem Leverkusener Sumbu Nsasi einen harten Brocken vor sich. Der Schützling von Bekim Hoxhaj hatte in den Anfangsrunden einige gute Momente, jedoch kam der Hessener immer wieder gut zurück. In der dritten oder vierten Runde musste Mamberger aufgrund einer gebrochenen Hand einarmig boxen, jedoch ließ es sich der Lokalmatador nicht anmerken und kämpfte weiter. Beide standen Fuß an Fuß, schlugen, blockten und kassierten dabei einiges ab. Im hautengen Duell hatte letztendlich Mamberger die etwas besseren Schläge drinnen, weswegen der Gießener 2:1 nach Punkten gewann. Im kommenden Jahr soll Artur Mamberger nun um den WBC-Baltic-Gürtel boxen.
Die Frankfurterin Bilgenur Aras (9-1, 5 K.o.) bekam drei Tage vor dem Kampf eine andere Kontrahentin, Svitlana Vasylevska (3-5, 1 K.o.). Der kurzfristige Gegnerwechsel machte der 27-am Mainin den Anfangsrunden deutlich Probleme. Die Ukrainerin Vasylevska war besser als ihre Bilanz aussehen lässt und wusste zu Recht ihre Vorteile als Rechtsauslegerin zu nutzen. Aras hatte zwar Schwierigkeiten, beherrschte trotzallem das Geschehen. Erst ab der zweiten Kampfhälfte holte die heimische Boxerin die „Brechstange“ raus und wurde mit ihrer Gewalt dominanter. In der achten Runde musste Vasylevska durch einen unabsichtlichen Kopfstoß eine tiefe Platzwunde einstecken, trotzdem kämpfte sie mutig weiter. Letzendlich gewann Bilgenur Aras, die von Ralph Bunn trainiert und von Fatih Altunkaya gemanagt wird, deutlich nach Punkten. Im kommenden Jahr darf die Deutsche Boxerin mit türkischen Wurzeln um die WBC-Asien-Meisterschaft boxen.
Andreas Klein (6-0, 2 K.o.) gewann nach klaren Punkten gegen den aus Spanien angereisten Kevin Trana (15-9, 9 K.o.) und dürfte sich dann neuer Internationaler Deutscher Meister des BDB im Superfedergewicht nennen. Nach seinem freudigen Sieg gab es noch im Ring einen Heiratsantrag an seine Freundin.
Illias El Goudani (8-0, 6 K.o.) bezwang den ziemlich erfahrenen Slavisa Simeunovic (41-66, 33 K.o.) mit einem einstimmigen Punktsieg. Max Geier (3-0, 2 K.o.) hingegen wollte die Punktrichter nicht entscheiden lassen, so dass er Slobodan Vukic (0-21) in der ersten Runde auf die Bretter schickte und dieser nicht mehr aufstand.
