Artur Beterbiev vereinigt WM-Titel: TKO-Sieg über Gvozdyk In Runde 10!

Artur Beterbiev (15-0-0, 15 Ko’s) ist neuer Doppel-Weltmeister (IBF/WBC) im Halbschwergewicht! Der 34-jährige Russe setzte sich vergangene Nacht in Philadelphia (USA) mit einem TKO-Sieg in der zehnten Runde gegen den bis dahin ungeschlagenen Ukrainer Oleksandr Gvozdyk (17-1-0, 14 Ko’s) durch.

Nach mehreren Niederschlägen: Beterbiev zu stark für Gvozdyk!

Im Kampf zweier ungeschlagener Champions standen sich letzte Nacht im Liacouras-Center in Philadelphia Artur Beterbiev (IBF) und Oleksandr Gvozdyk (WBC) gegenüber, die ihren jeweiligen WM-Gürtel in jenem Vereinigungskampf im Halbschwergewicht aufs Spiel setzten. Die Zuschauer sollten dabei ein durchaus interessantes und spannendes Gefecht zu sehen bekommen.

Nachdem beide Protagonisten zunächst versuchten, ihre Führungshand zu etablieren, wurde Oleksandr Gvozdyk bereits in der ersten Runde angezählt. Allerdings kam der als Knockdown gewertete Bodenbesuch von Gvozdyk eher durch ein Stoßen zustande, als durch wirkliche Schlagwirkung und wurde deshalb nach dem Gong der ersten Runde, auch von dem Delegierten nicht als Niederschlag gewertet. Der Delegierte hob die Entscheidung des Ringrichters wieder auf, was absolut selten im Boxen ist, so dass der Niederschlag von den Punktrichtern nicht gewertet werden durfte. In den darauffolgenden drei Durchgängen stellte der Ukrainer seine boxerischen Fähigkeiten unter Beweis.

Mit schnellen Händen aus der langen Distanz gelangen Oleksandr Gvozdyk des Öfteren sehenswerte Aktionen, die sich auch auf den „Scorecards“ der drei Punktrichter bemerkbar gemacht haben dürften. Artur Beterbiev blieb durch seine physische Präsenz jedoch stets gefährlich und nahm ab der fünften Runde das Heft allmählich in die Hand.

Vor allem durch seine harten Körpertreffer, die auch schon der Berliner Enrico Kölling einst verschmerzen musste, verschaffte sich Beterbiev bei seinem Widersacher großen Respekt. Auch wenn Oleksandr Gvozdyk im achten Durchgang nochmal mit guten Szenen sein Können aufblitzen ließ, war es schlichtweg die robuste und schlagstarke Art und Weise von Artur Beterbiev, die letztlich den entscheidenden Unterschied ausmachten.

Das Ende eines insgesamt würdigen und unterhaltsamen WM-Kampfes kam schließlich in der zehnten Runde. Mit explosiven, harten Händen schickte Beterbiev seinen inzwischen stark ermüdeten Gegner zweimal auf die Bretter. Nach einer weiteren Trefferserie musste Oleksandr Gvozdyk ein drittes Mal zu Boden, was den Ringrichter dazu veranlasste, den Kampf zu stoppen.

Somit stand Artur Beterbiev, nach 2:49 Minuten im zehnten Durchgang, als TKO-Sieger fest. Der 34-jährige Beterbiev, für den es der 15. vorzeitige Erfolg im 15. Profikampf war, darf nun – neben seinem IBF-Gürtel – auch den WBC-Titel sein Eigen nennen. Für den 32 Jahre alten Oleksandr Gvozdyk war es hingegen die erste Niederlage im 18. Einsatz als Profiboxer.

Sehr seltsam: Oleksandr Gvozdyk lag nach der 9. Runde bei zwei der Punktrichter in Front

Es ist schon sehr seltsam, dass zwei der am Ring den Kampf wertenden Punktrichter, Oleksandr Gvozdyk nach Punkten vorne sahen. So werteten die Punktrichter John McKaie 87-84 und Punktrichter Ron McNair 86-85 beide für den Ukrainer, während einzig Punktrichter John Poturaj 83-87 Artur Beterbiev sogar mit 4 Punkten in Führung sah. Ergo lagen die ausgebildeten professionellen Punktrichter nach 9 Runden ganze sieben Punkte auseinander. Da muss Artur Beterbiev froh sein, dass er diesen Kampf doch noch durch den TKO-Sieg in der 10. Runde für sich entscheiden konnte.

Zwei der Punktrichter sahen bis zur 9. Runde Oleksandr Gvozdyk vorne, einer der Punktrichter sogar mit 3 Punkten.

Artur Beterbiev und Oleksandr Gvozdyk – Das Video des WM-Kampfes

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