AGON Box-Gala: Die Undercard aus Berlin

Archivbild: Hamsat Shadalov (Foto: Torsten Helmke)

AGON Sports veranstaltete eine Woche nach dem Co-Promotion-Event „Path to Gold“ mit Kuc Boxpromotion erneut ein Event – dieses Mal im exklusiven Rahmen im AGON Sportpark in Berlin. Im Hauptkampf des Abends steht die EBU-Europameisterschaft zwischen dem Münchner Granit Shala und Oleksandr Zakhozhyi an.

Ilja Mezencev bezwingt Petar Mrvalj durch TKO in Runde 2

Im ersten Kampf des Abends stand Ilja Mezencev. Der Schwergewichtler der PSP Box-Promotion von Enrico Schütze bestritt einen 6-Runder gegen den gebürtigen Kroaten Petar Mrvalj. Für Mezencev war es ein Nachholtermin, nachdem sein Fight am 30. März in Wolfenbüttel ausfiel und zugleich ein absolut wichtiger Ringeinsatz, denn am 18. Mai soll der 28-Jährige in Riad auf der Undercard von Fury vs. Usyk boxen!

Mezencev konnte mit seinem lockeren Jab gut die Distanz halten und mit seiner rechten Schlaghand gezielte Treffer setzen. Mrvalj musste im ersten Durchgang nach Treffern zu Körper und Kopf mehrfach auf die Bretter. Nachdem in der zweiten Runde ein weiterer Niederschlag folgte, brach Referee Andreas Schweiger das einseitige Duell ab und erklärte den Hamburger zum Sieger durch TKO. Das Ticket nach Riad bleibt damit weiterhin gelöst!

„Box-Künstler“ Hamsat Shadalov knockt Benjamin Abazovic eindrucksvoll aus!

Seinen ersten Kampf unter Flagge der AGON Sports bestritt der Berliner Local Hero und Kontra K-Freund Hamsat Shadalov. Im Superfedergewicht musste der mehrfache Deutsche Meister bei den Amateuren gegen den Bosnier Benjamin Abazovic ran. Für Shadalov sollte der siebte Sieg in Folge im Rekord stehen und er tat früh alles dafür, dass die Weste weiß bleibt. Shadalov traktierte seinen Widersacher, der als Profi einen Sieg in einem Kampf feiern konnte, aus dem Rückwärtsgang aus allen Winkeln und setzte immer wieder Treffer. Mit seiner boxerischen Finesse wich er den Angriffen des Bosniers geschickt und mit gutem Auge.

Shadalov spielte mit seinem Gegner, der in der zweiten Runden immer mehr Wirkungstreffer nahm und aus der Nase zu bluten begann. Es entwickelte sich eine regelrechte Jagd, die der „Chechen Boorz“ sichtlich genoss! Einen überfallartigen Angriffsversuch von Abazovic brillierte Shadalov mit Bilderbuch-Meidbewegungen und quittierte dies wenig später mit einem gezielten Leberhaken, der den Kampf beendete und Shadalov einen KO-Sieg bescherte.

Lelito Lopez unterliegt vorzeitig gegen Mohammed Graich

Sein Debüt als AGON-Boxer feierte in Berlin auch Lelito Lopez. Der Hallenser, der als Profi in 12 Kämpfen ungeschlagen war, traf auf den gebürtigen Marokkaner Mohammed Graich (7-2, 5 KOs). Lopez und Graich boxten zu Beginn der ersten Runde abwartend, ehe der Mittelgewichtler aus dem AGON-Team in der zweiten Hälfte das Tempo und auch den Druck erhöhte. Lopez traf mehrfach gut, musste jedoch auch selbst Treffer nehmen, da er teils leichtsinnig agierte.

In der Zweiten wollte der zu offene Lopez weiter auf Angriff setzen, wurde in einer Kontersituation jedoch hart am Kopf erwischt, taumelte und wurde wenig später zu Boden geschickt. Nachdem der Referee den angeschlagenen Hallenser angezählt hatte und dieser wieder auf die Beine fand, wachte der in Italien lebende Graich auf und witterte seine große Chance! Er feuerte aus allen Rohren, stellte Lopez an den Seilen und deckte ihn mit Schlägen ein. Lelito Lopez war sichtlich angeschlagen und versuchte sich zu retten, musste jedoch mehr und mehr Wirkungstreffer nehmen.

Im Rückwärtsgang taumelte er durch den Ring und wurde mehrfach hart zum Kopf getroffen. Einen weiteren Niederschlag wertete der Ref als Ausrutscher. Lopez, der nach weiteren schweren Händen, die er ohne selbst zu antworten hinter seiner teils soliden Doppeldeckung nehmen musste, wurde schließlich aus dem Kampf genommen.

Vincenzo Gualtieri siegt über die Distanz

Joshua Nmomah begann das Duell im Mittelgewicht mit hohem Tempo und wollte dem Ex-Weltmeister gleich zu Beginn zusetzen. Der konnte jedoch mit seiner Führungshand die Distanz aufbauen und seinerseits Treffer setzen. Beide Boxer teilten sich die Ringmitte, wo jeder seine Momente hatte. Nmomah zwang Gualtieri immer wieder in den Rückwärtsgang, wo er ihn mit langen Händen zu Körper und Kopf attackierte. „Il Capo“ konterte diese Angriffe und konnte teils gute Treffer landen.

In der vierten Runde drehte der Gast aus Italien weiter auf und traf Gualtieri, der zu abwartend agierte, weiter. Gegen Ende des Durchgangs konnte Gualtieri wiederum deutliche Treffer landen. Sobald Gualtieri in die Halb- oder Nahdistanz kam, versuchte Nmomah den Angriff durch Klammern zu unterbinden, wodurch sich teils unschöne Szenen ergaben, wenn beide Boxer wechselnd im Clinch versuchten, zu Treffern zu kommen. Aus dem Rückwärtsgang agierend entzog sich der AGON-Boxer den Angriffen seines Widersachers, glänzte jedoch nicht dabei.

In der achten und letzten Runde hatte „Il Capo“ seine wohl besten Szenen, traf Nmomah mehrfach deutlich zu Körper und Kopf. Der gebürtige Nigerianer setzte seinerseits auf Konter und versuchte es vor allem nochmal mit hoher Schlagfrequenz. Am Ende von 8 Runden im Mittelgewicht werteten die drei Punktrichter einstimmig für Vincenzo Gualtieri, der in diesem Duell jedoch nicht gänzlich überzeugen konnte.

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