Kein Sieger: Joseph Diaz und Shavkatdzhon Rakhimov trennen sich Unentschieden

Foto: Tom Hogan/Golden Boy

In einem engen Gefecht konnten sich weder Joseph Diaz noch Shavkatdzhon Rakhimov entscheidend absetzen. Der IBF-Titel im Super-Federgewicht bleibt somit vakant. 

Highlights auf beiden Seiten

Das Drama fand schon vor dem Kampf zwischen Joseph Diaz (31-1-1, 15 KOs) und Shavkatdzhon Rakhimov (15-0-1, 12 KOs) statt. Diaz, der als Titelträger der IBF antrat, um sein WM-Gold erstmals zu verteidigen, verpasste das Gewicht um über eineinhalb Kilo und musste sich von seinem ein Jahr zuvor errungenen Gürtel verabschieden. Für Rakhimov blieb auf der anderen Seite alles beim Alten: Er wollte mit dem nun vakanten Weltmeisterschaftstitel das Fantasy Springs Casino in Indio, Kalifornien verlassen. Um ein Haar wäre dies dem 26-jährigen Russen auch gelungen. 

Dabei war es Diaz, der besser in den Kampf fand. In diesem Duell der Rechtsausleger etablierte er in den Anfangsrunden seinen Jab, bereite zum Körper vor und schloss dann mit der linken Schlaghand zum Kopf ab. In der zweiten Runde traf er Rakhimov so punktgenau und mit äußerster Härte, doch dessen Kinn hielt dem Geschoss auf wundersame Weise stand. Es sah so aus, als könne Diaz boxerische Kontrolle über diese Angelegenheit erringen und seinen auf internationaler Bühne noch nicht so erfahrenen Gegner in die Schranken weisen. 

Dieser arbeitete sich jedoch wieder rein. Der seit vier Monaten von Trainer-Legende Freddie Roach betreute Rakhimov kam nun über die Schlagfrequenz. In seinem Team muss man sich über den nicht idealen körperlichen Zustand von Diaz bewusst gewesen sein, also ging es für den Herausforderer weiter nach vorne. Aus der Sicht des Ex-Weltmeisters drohte dieser Kampf zu kippen. Erst als sich Diaz einige schwere Schlaghände einfing und ordentlich durchgerüttelt wurde, setzte die zweite Luft ein. 

Schlussspurt bewahrt Diaz vor Niederlage

Im letzten Drittel fing der US-Amerikaner wieder an geradliniger zu boxen. Außerdem entzog er sich den Aktionen Rakhimovs besser und erarbeitete sich so Vorteile. Einen möglichen Rückstand auf den Punktzetteln holte er Runde für Runde auf. Nach Ertönen des letzten Ringgongs standen den Boxern trotzdem einige Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Diese Ungewissheit sollte sich dann auch als begründet herausstellen, denn zwei der drei Punktrichter werteten den Kampf 114-114 und überstimmten so Robert Hoyle, der Diaz 115-113 vorne sah. 

Der IBF-Titel bleibt somit ohne Besitzer. Ob es zu einem Rückkampf kommen wird, ist äußerst fraglich. Bei Diaz stehen aktuell womöglich andere Baustellen an, um die es sich zu Kümmern gilt, während Rakhimov sich eventuell erst wieder in die entsprechende Position arbeiten muss. 

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