Bei der ersten Titelverteidigung seines WBO-Titels im Super-Weltergewicht hatte Patrick Teixeira seinem Gegner Brian Carlos Castano nur wenig entgegenzusetzen.
Kontrollierte Offensive
Für gewöhnlich bekommt man das Duell Brasilien vs. Argentinien nur beim Fußball zu sehen. Im Fantasy Springs Casino in Indio, Kalifornien waren es aber zwei Boxer, die diese historische Rivalität austrugen. In diesem Fall war es der Brasilianer Patrick Teixeira (31-2-0, 22 KOs), der als Weltmeister in diesen Kampf ging. Trotzdem galt Herausforderer Brian Carlos Castano (17-0-1, 12 KOs) im Vorfeld bei den Buchmachern als Favorit. Und dieser Rolle sollte der ehemalige Top-Amateur in allen Belangen gerecht werden.
11 cm größer und mit sage und schreibe 23 cm Reichweitenvorteilen ausgestattet, ging Titelverteidiger Teixeira in dieses Gefecht. Castano machte aber umgehend klar, dass diese Zahlen keine Rolle spielen würden. Der Argentinier verkürzte nämlich von der ersten Runde an die Distanz und wich auch nicht mehr groß zurück. Dort hatte er alle Vorteile auf seiner Seite und zwang Teixeira seinen Kampf auf. Mit variablen Attacken zum Körper und Kopf punktete Castano, ohne dabei die eigene Defensive zu vernachlässigen.
Zudem antizipierte er die Bewegungen Teixeiras klug: Wenn dieser sich nach rechts neigte, erkannte der Ex-WBA-Weltmeister dies bereits im Ansatz und brachte dann seinen linken Haken ins Ziel. Selbst in den Momenten, in denen sich Teixeira im Vorwärtsgang befand, beschäftigte ihn Castano mit vielen kurzen Händen, sodass der 30-Jährige nie sein Timing für konstruktive Offensivaktionen fand. Es war eine schmerzhafte Lehrstunde.
Immerhin bewies Teixeira Herz und Widerstandsfähigkeit, viele andere Boxer im Super-Weltergewicht hätten wohl alsbald die Segel gestrichen. Aber auch ihm merkte man im späteren Verlauf des Kampfes die Treffer an, doch er blieb auf den Beinen. Selbst in der letzten Runde, als Castano noch auf den Knockout ging und Teixeira merklich ausgelaugt durch den Ring torkelte, kam es zu keinem Niederschlag. Am Ergebnis änderte dies aber nichts: Alle drei Punktrichter sahen den Kampf beim nun neuen Weltmeister der WBO, Brian Carlos Castano. Mit 120-108, 119-109 und 117-111 fielen die Wertungen sehr deutlich aus.
Rios dominiert Negrete
Auf dem Papier kam das Duell im Super-Bantamgewicht zwischen Ronny Rios und Oscar Negrete als ausgeglichene Paarung daher. Im Ring waren die Vorteile dann aber klar auf der Seite von Rios. Zwar versuchte Negrete viel und bot eine hohe Schlagfrequenz an, doch sein Gegenüber blockte viele Hände und nutzte geschickte Meidbewegungen, um Negretes Offensive größtenteils zu neutralisierten. Im Gegenzug brachte Rios deutliche mehr klare und saubere Aktionen ins Ziel. Technisch starke Kombinationen, die meist zum Körper abschlossen wurden, sicherten Rios nahezu jede Runde. An einem Punktsieg des US-Amerikaners gab es letztlich nichts zu rütteln (Wertungen: 100-90, 100-90, 99-91).