Viktor Faust kehrt in Wiesbaden mit einem KO-Sieg zurück

Foto: Marco Baumann

Am Sonntag fand eine Boxveranstaltung in Wiesbaden statt. Im Hauptkampf sollte Viktor Faust ein gelungenes Comeback feiern.

Der Black Wolves Fight Club lud zu einer Haus-Gala ein, bei der neben einigen Debütanten auch große Namen im Schwergewicht zu sehen waren! Dies lag auch daran, dass Fatih „Kara Kurt“ Altunkaya Boxer von Erfolgspromoter Erol Ceylan gestellt bekommen hatte. Einer davon war das ukrainische Schwergewicht Viktor Faust/Vykhryst (12-1), der im Hauptkampf in Wiesbaden gegen den Argentinier Marcos Antonio Aumada (25-13) antrat. Aumada hatte sich in Deutschland einen Namen gemacht, indem er im November 2022 bei der ersten P2M-Boxveranstaltung in Hamburg die deutsche Schwergewichtshoffnung Kadiru KO schlug. Entsprechend sollte sich Faust gewarnt zeigen, der im Vorfeld auch schon gegen Iago Kiladze (27-6-1) mehrmals zu Boden gegangen war.

Faust war über ein Jahr inaktiv, nachdem er im Februar 2023 eine ärgerliche Niederlage in den USA gegen Lenier Pero (10-0) hinnehmen musste. In Führung liegend hatte Faust eine Rippenverletzung erlitten, wodurch er nach 7 Runden aufgeben musste. Das durchkreuzte Fausts große Ambitionen, die er mit einem Sieg über Aumada wiederbeleben wollte. Doch zunächst war es der Argentinier, der in Wiesbaden Eindruck zu machen schien. Immer wieder traf Aumadas trockene Linke, die Faust teilweise erreichte. Die erste Runde konnte man durchaus dem Argentinier zuschreiben, der zeigte, wie gefährlich er sein konnte.

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Doch es stellte sich schnell heraus, dass Aumada außer der langen Linken wenig in seinem Schlagrepertoire hatte. Folglich konnte sich Faust zunehmend besser einstellen und schlug mit einem Konter Aumada in der zweiten Runde nieder. Kurz darauf folgte ein weiterer Niederschlag, doch Aumada rettete sich noch über die Runde. Nach einer ausgeglichenen dritten Runde sollte jedoch in der darauffolgenden Schluss sein für den Argentinier. Ein Körpertreffer zwang Aumada erneut auf den Boden, was auch den Schlusspunkt setzte. Für Faust war es der achte KO in seinem zwölften Profisieg, und er positioniert sich für weitere große Kämpfe in naher Zukunft.

Ukrainischer Hulk ebenfalls vorzeitig erfolgreich

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Erol Ceylan betreut jedoch nicht nur Faust; zu seinen Boxern gehört auch das ukrainische Schwergewicht Ihor Shevadzutskyi (11-1). Der ukrainische Hulk konnte bei den Amateuren sogar Faust besiegen, was ihn bei den Profis automatisch interessant macht. Nach einigen Aufbaukämpfen unterzeichnete er einen Vertrag bei Ceylan und bekam die Gelegenheit, in Polen gegen Martin Bakole (20-1) anzutreten. Gegen den schlagstarken Mann aus dem Kongo erfolgte jedoch eine Niederlage. Nach dieser empfindlichen Erfahrung sollte sich Shevadzutskyi ebenfalls erfolgreich in Wiesbaden zurückmelden.

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Er traf auf den zuvor ungeschlagenen Edonis Berisha (7-1), einen 20-jährigen Deutschen mit kosovarischen Wurzeln. Berisha wurde von Shevadzutskyi sofort mit harten Powerpunches eingedeckt, wodurch er sich früh gezwungen sah, den Kampf lieber aufzugeben, um nicht schwer KO zu gehen. Entsprechend war es auch für den zweiten Schützling von Ceylan ein äußerst zufriedenstellendes Ergebnis in Wiesbaden, das verheißungsvoll in die Zukunft blicken lässt.

Ali Dakroub verliert erstmalig einen Profikampf

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Ebenfalls im Schwergewicht wollte Ali Dakroub (1-1) seinen zweiten Profisieg feiern. Er traf auf den erfahrenen Venezolaner Luis Jose Marin Garcia (14-6), der sich als große Herausforderung entpuppen sollte. Garcia hat nämlich im Vorfeld schon starke Männer wie Granit Shala (15-0) herausgefordert, der gegenwärtig mit einem Europameisterschaftskampf gegen Joe Joyce (15-2) in Verbindung gebracht wird. Gegen jenen Shala konnte Garcia nicht nur über 10 Runden gehen, sondern davon auch manche gewinnen. Entsprechend sollte es für Dakroub ein harter Test werden.

In der ersten Runde lief es durchaus auch solide für Dakroub, der seine Momente vorzuweisen hatte. Doch mit zunehmender Dauer war es Garcia, der den Ton angab. Immer wieder ging Garcia in den Vorwärtsgang und entlud harte Powerpunches, die Dakroub sichtlich zusetzten. Fortwährend musste man auch die Sorge teilen, dass Dakroub eventuell noch KO gehen könnte, weil er viele harte und klare Treffer einstecken musste. Doch das deutsche Schwergewicht blieb tapfer und standhaft, konnte in der sechsten und finalen Runde sogar noch die letzten Reserven mobilisieren und zum Schlussfinish ansetzen.

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Doch das änderte an der Punktniederlage nichts mehr. Luis Jose Marin Garcia bekam einen einstimmigen Punktsieg in Wiesbaden zugesprochen mit 59-55 und 2x 58-56. Für Dakroub, der großes Kämpferherz bewiesen hat, kam der erfahrene Gegner wohl zu früh. Der Kampf fand großen Gefallen bei den Zuschauern, was auch Rainer „The Brain“ Gottwald betraf, der fleißig in den sozialen Medien seine Begeisterung kundtat.

Weitere Resultate der Undercard

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Auf der weiteren Undercard gewann der 23-jährige Max Geier (5-0) seinen fünften Profikampf gegen einen erfahrenen ungarischen Gegner und soll demnächst um die WBC-Jugendweltmeisterschaft bei einer Rainer Gottwald-Veranstaltung kämpfen. Der starke Amateurboxer Samvel Gasoyan (1-0) gab zudem sein Profidebüt im Schwergewicht, wo er einen überzeugenden KO-Sieg in Runde 1 gegen Moustafa Moustafa (1-1) erzielte. Auch das Schwergewicht Calito Cumic (2-0) war in der ersten Runde siegreich.

Vorzeitig erfolgreich waren ebenfalls Alexander Lorch (13-1), Steven Bertucci (2-3-1) und Arion Kamaj (1-0). Die Veranstaltung ist unten kostenlos abrufbar.

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