SES Box-Gala Berlin: Siege für Reis, Vogel & Ochmann auf der Undercard

Auf der Undercard der ersten SES Box-Gala in diesem Jahr in der Verti Music Hall in Berlin standen insgesamt sechs Kämpfe auf der Undercard.

Lara Ochmann mit TKO-Sieg in Runde 1

Nach einem sportlich fragwürdigen ersten Kampf zwischen dem tschechischen Journey Zdenek Hrstka (jetzt 1-13, 1 KO) und dem Polen Daniel Bialek (jetzt 2-0, 2 KOs), der via TKO in Runde 2 endete, trafen im Federgewicht Lara Ochmann und Diana Kulinova aufeinander. Für Ochmann, die im vergangenen Jahr gegen Sarah Mahfoud ihren bisher größten Kampf um den WBC Silvertitel über die Punkte verlor, galt es, weitere Ringpraxis zu sammeln. Nach zuletzt zwei Siegen Ende 2023, sollte auch 2024 mit einem Sieg beginnen. Ochmann traktierte ihre Gegnerin von Beginn an und schlug sie zum Ende der zweiten Hälfte zu Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht gab Kulinova auf.

Bazargut Jugder siegt im Duell der Journey vorzeitig

In einem Duell zweier Journeymen trafen Bazargur Jugder (jetzt 10-24(1)-3, 4 KOs) aus der Mongolei und Sylwester Zieba (jetzt 2-7(4), 1 KO) aus Polen aufeinander. Beide Boxer konnte im Verlauf immer wieder Treffer beim anderen melden, wenngleich der 44-jährige Mongole, der in der Tschechei lebt, immer besser in den Kampf find und sich Vorteile erarbeitete. In der Vierten landete er dann gute Körpertreffer, die zu einem Niederschlag führten. Nach Anzählen und Freigabe des Kampfes, schlugen erneut Hände zum Körper ein, die abermals zum Niederschlag und schließlich zum Abbruch des Kampfes führten.

Julian Vogel siegt gegen toughen Tschechen Martin Balog nach Punkten

Im Superweltergewicht traf SES-Boxer Julian Vogel in seinem nunmehr vierzehnten Kampf als Profiboxer auf den Tschechen Martin Balog, der in fünf Kämpfen dreimal siegen konnte (einmal Unentschieden). Nachdem sich Vogel zu Beginn die Ringmitte sicherte und gute erste Treffer landen konnte, drehte auch Rechtsausleger Balog auf.

Nach einem Schlagabtausch fand sich Vogel kurzerhand auf dem Boden wieder, der aber korrekterweise nicht als Niederschlag gewertet wurde. Gegen Ende der ersten Runde, in der Vogel zweimal zu tief schlug, konnte er nochmal satte Treffer landen.

Balog erwies sich als ernstzunehmender Gegner, der von Vogels Treffern wenig beeindruckt war und selbst immer wieder seine Momente nutzte. Der „Team Deutschland“-Boxer blieb stets wachsam, arbeitete viel mit seinem Jab, setzte aber nur selten nach. In der sechsten und letzten Runde drehte der Schützling von Trainer Dirk Dzemski nochmal auf und versuchte über variable Aktionen Eindruck zu schinden.

Mit Schlägen zu Körper und Kopf trieb er seinen tschechischen Widersacher vor sich her und deckte ihn immer wieder mit Schlägen ein. Nach sechs unterhaltsamen Runden, in denen der SES-Boxer über weite Teile die Nase vorn hatte, werteten die Unparteiischen mit 2x 60-54 und 59-55 zugunsten von Julian Vogel.

Ibrahim Guemues siegt gegen Ibrahim Yildirim in Runde 1

Nach mehr als einem Jahr Auszeit vom aktiven Boxsport stieg in der Verti Music Hall auch der Berliner Mittelgewichtler Ibrahim Guemues (22-0, 21 KOs) wieder in den Ring. Er traf auf Ibrahim Yildirim, der trotz seines vermeintlich guten Kampfrekords (11-5, 10 KOs) als „leichte Kost“ gesehen werden sollte und bei seinen Niederlagen häufig fragende Blicke hinterließ. Yildirim verlor seine letzten drei Kämpfe vorzeitig, zwei davon in der ersten Runde.

Lediglich eine Runde sollte auch dieser Kampf dauern. Guemues boxte offensiv, aber technisch nicht attraktiv. Dennoch traf er seinen Widersacher gut, der wiederum vor allem durch Schlagfrequenz seine Momente suchte. Mit hängender Deckung agierte der Berliner Local Hero, der Yildirim so provozieren wollte. Nach einem guten Treffer zum Kopf, war der Boxer aus Düren erstmals am Boden, fand jedoch wieder auf die Beine. Nach Freigabe des Kampfes und weiteren Aktionen seitens Guemues, musste Yildirim abermals auf die Bretter, wo er dann aus dem Kampf genommen wurde.

Artur Reis knockt Robert Talarek in der Zweiten aus

Nach seiner vorzeitigen WM-Niederlage gegen IBO-Champion Osleys Iglesias im Oktober in Magdeburg, wollte sich in Berlin Supermittelgewicht Artur Reis mit einem Sieg zurückmelden. Der Wolfsbuger, der von Dirk Dzemski trainiert wird, traf auf den Polen Robert Talarek, der bereits 54 Kämpfe auf der Uhr hatte, von denen er mit 28 mehr als die Hälfte gewann.

Reis startete aggressiv in das Gefecht, trieb den Polen vor sich her und stellte ihn immer an den Ringseilen. Dort deckte er ihn mit Kombinationen ein. Vor allem zum Kopf kam Artur Reis immer wieder gut durch und setzte Talarek so zu, der sich allerdings wacker auf den Beinen hielt – bis in der zweiten ein harte Schlaghand zum Kopf einschlug, die den Polen niederstreckte und das ungleiche Duell beendete.