Boxen1 war am 18.10. im Mach1-Gym in Karlsruhe zu Besuch, wo sich IBF International Champ Petro Ivanov (17-0-2) und Int. Deutscher Meister Benjamin Gavazi (17-1) in der Vorbereitung befinden.
Beide haben ihre nächsten Termin für einen Auftritt im Seilquadrat noch diesen Monat. Benjamin Gavazi sollte eigentlich diesen Samstag (19.10.2023) in Kaiserslautern auf der Veranstaltung von Boxing Academy kämpfen, doch eine Erkrankung seines Gegners kam dazwischen. Petro Ivanov hatte sich auf einen starken Gegner aus Afrika für seine zweite Vorstellung auf einer P2M-Card am 28.10. in München gefreut, doch muss sich jetzt mit einem schwächer gerankten Gegner zufrieden geben. Im exklusiven Interview mit Boxen1 sprachen beide Boxer über ihre aktuelle Situation und was das für ihre Karriere bedeutet.
Benjamin Gavazi – wenn einem deutschen Meister die Herausforderung fehlt.
Bereits vor zwei Monaten stand Benjamin Gavazi einem Gegner gegenüber, der ihn weder fordern, noch der Aufgabe eines Herausforderers um den internationalen deutschen Meistertitel im Halbschwergewicht gerecht werden konnte. Nach zwei Runden war Schluß, aufgrund einer Handverletzung – zu großem Unmut vieler Besucher, denen es schwer fiel den Grund der Aufgabe zu glauben.
Viel größer war der Unmut jedoch bei Gavazi selbst, der unbedingt eine starke Leistung zeigen wollte. Gleiches hatte er auch am 21.10. in Kaiserslautern vor, doch sagt ihm vor wenigen Tagen sein Gegner krankheitsbedingt ab.
„Es ist ja auch ein plausibler Grund, ich glaube nicht, dass er mit Absicht abgesagt hat.“, bestätigt Gavazi im Gespräch mit Boxen1.com. Doch statt der Frustration die Überhand zu gewähren, hoffte er noch auf ein „Last-Minute“-Einsatz eines Ersatzgegners. „Wir schauen mal was passiert, aber es wird natürlich dementsprechend schwer jetzt noch einen Gegner zu finden“, so Gavazi weiter.
Über die bittersüße Vergleichssituation mit seinem Ex-Teamkollegen Slawa Spomer verliert er in unserem exklusiven Video Interview auch noch ein paar positive Worte. „Man kann ihm den Erfolg den er grade hat nur wünschen“, beglückwünscht Gavazi seinen ehemaligen Zimmergefährten von gemeinsamen Sparringsausflügen.
Ivanov mit neuem Gegner in München
Etwas anders, jedoch auch etwas ähnlich, geht es Gavazis‘ aktuellem Gym- und Sparringspartner Petro Ivanov. Am 28.10. steht Ivanov erneut auf der Fightcard von P2M. Nachdem Ivanov auf der vergangenen „Rostock boxt!“ Veranstaltung seinen Ringrost abschütteln konnte, hatte er sich eigentlich auf einen starken Gegner mit guter Bilanz gefreut. Doch auf Grund von Problemen bei der Einreise und dem dazugehörigen Visa, kriegt das ukrainische Ausnahmetalent jetzt Juan Boada aus Kolumbien vor die Fäuste.
„Ich hätte lieber gegen den stärkeren Gegner geboxt“, erklärt Ivanov im Gespräch mit Boxen1. Dennoch rechnet er damit, dass sein neuer Gegner umso mehr eine einmalige Chance wittern wird, die Boxwelt zu schocken. „Er wird versuchen mich mit harten Schlägen zu treffen.“, ist sich Ivanov sicher.
Beachtlich ist wie gut und schnell Ivanov in weniger als anderthalb Jahren deutsch gelernt hat, und sich souverän in seinem ersten Interview auf deutsch in voller Länger mit Boxen1 stellt.
„Ich fühle mich inzwischen sehr wohl hier und möchte hier Fuß fassen“, bestätigt Petro Ivanov weiter im Gespräch mit Boxen1. Umso erfreulicher ist es daher auch, dass die Beziehung zwischen ihm und dem recht jungen deutschen Promoter P2M, gut zu laufen scheint. Mit der Verpflichtung von Ivanov hatte man zuletzt in Rostock einen wunderbaren Kampf auf der Card, der in den Augen Vieler schon der beste Kampf des damaligen Abends war.
Ob Ivanov erneut die volle Distanz brauchen wird, oder ob ihm sein neuer Coach Dominik Junge einen neuen Elan verpasst hat, wird sich am 28.10. in München zeigen.
