Martin Bakole legt bei der IBF Protest ein und besteht auf seinem Kampfvertrag mit Tony Yoka. Bakole beantragt die IBF Kampfansetzung Hrgovic vs Yoka zu blockieren!
Der von der IBF angeordnete Eliminator-Kampf um den offiziellen Herausforderer des aktuellen IBF Champion Oleksandr Usyk zu finden, scheint langsam zur unendlichen Geschichte zu werden.
Nachdem schon vor mehr als einem halben Jahr Michael Hunter sich aus dem Eliminator-Fight gegen den Kroaten Filip Hrgovic, schon nachdem Eddie Hearn diesen Kampf ersteigert hatte, zurückgezogen hatte, hat die IBF als erstes den Sieger des Kampfes Luis Ortiz vs. Charles Martin, das war der Kubaner Luis Ortiz als neuen Hrgovic-Gegner nominiert. Doch auch Ortitz sagte den Ausscheidungskampf gegen Hrgobic ab.
Danach bestimmte die Ranglisten-Kommission der IBF den Neuseeländer Joseph Parker als nächste Gegner des Kroaten Hrgovic. Doch auch Parker sagte die Einladung der IBF ab. Nun ging die IBF Kommission in der Rangliste weiter nach unten und bestimmte ihren Ranglistensechsten den Olympiasieger Tony Yoka als den neuen Gegner für den Eliminatorkampf gegen Filip Hrgovic. Hrgovic forderte Yoka via Instagram-Video dann Yoka auf, den Kampf gegen ihn anzunehmen. Und Tony Yoka nahm das Angebot der IBF an und sagte, dass er bereit sei gegen Filip Hrgovic um die Nr. 1 Position bei der IBF zu kämpfen.
Aber inzwischen ist auch der Kampf Hrgovic vs. Yoka in Gefahr, denn bevor Tony Yoka die Einladung der IBF für den Final-Eliminator-Kampf bekam, hatte er und sein Team einen Kampfvertrag mit dem starken Schotten Martin Bakole (17-1-0, 13 KO-Siege), der auch bei IBF, WBC und WBA unter den Top15 gerankt ist, unterschrieben. Dieser Kampf sollte eigentlich schon am 15. Januar in der Accor Hotel Arena in Paris stattfinden und musste dann aber wegen den französischen Covid-Beschränkungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Nachdem nun das Team des Schotten Martin Bakole von der Zusage von Yoka für den IBF-Eliminator gegen Hrgovic gehört hatte, hat man dortseits bei der IBF interveniert. Martin Bakole und dessen Trainer/Manager Billy Nelson bestehen darauf, dass sie Unterlagen haben, aus denen hervorgeht, dass ihnen ein neuer Termin für den Kampf gegen Yoka für den kommenden März zugesichert wurde. Relevant für ihren Stopp-Antrag des Kampfes Hrgovic vs. Yoka, ist die schriftliche Garantie, dass die Veranstaltung lediglich verschoben und nicht vollständig abgesagt wurde, was aussagt, dass Tony Yoka von der Teilnahme an einem Titel-Eliminator oder einem auch einem Kampf gegen einen anderen Gegner disqualifiziert. Wie zu hören war soll die IBF sich am kommenden Wochenende mit dem Antrag von Martin Barkole befassen.
Diese Entwicklung stört jeden weiteren Fortschritt, der zwischen Yokas Team – Allstar Boxing France und Top Rank – und Hrgovics Promoter Nisse Sauerland von Wasserman Boxing erzielt wurde.
Eigentlich kann die IBF Tony Yoka nicht von seinem Kampfvertrag mit Martin Barkole entbinden, zumal der Vertrag schon geschlossen wurde, als die IBF Tony Yoka als nächsten Hrgovic-Gegner bestimmt hatte ….. und Verträge müssen gehalten werden, oder das Team von Barkole würde bei Nichteinhaltung des Kampfvertrages, Yoka sicher gerichtlich verklagen oder vorweg erst einmal eine Einstweilige gerichtliche Verfügung erwirken, dass Yoka bevor er seinen Kampfvertrag erfüllt, nicht gegen Hrgovic boxen darf. Sollte die IBF auf dem Kampf Hrgovic vs. Yoka bestehen, würde das Team Barkole wohl dann auch die IBF zu Schadenersatzforderungen verklagen.
Große Chance für den Deutschen Agit Kabayel
Es ist anzunehmen, dass die IBF Tony Yoka nicht verpflichten kann seinen Kampfvertrag mit Martin Barkole zu brechen und sicher möchte die IBF einer möglichen Klage seitens Barkole aus dem Wege gehen. Und das kann dann die große Chance für den deutschen Ex-Europameister Agit Kabayel sein. Denn die IBF würde dann in ihrer Rangliste weiter nach unten gehen und der nächste in der neuen IBF Rangliste ist der Engländer Joe Joyce, der allerdings seinerseits die Nr. 1 Position beim Weltverband WBO ist und deshalb sicher, eine Einladung der IBF zum Kampf gegen Hrgovic ablehnen wird. Und dann würde die IBF in ihrer Rangliste einen weiteren Rangplatz nach unten gehen und da steht auf Platz Nr. 7, der Deutsche in 21 Kämpfen unbesiegte Agit Kabayel (21-0-0, 13 KO-Siege).
Für Kabayel wäre das die größte Chance seiner bisherigen Profikarriere in seinem nächsten Kampf, vorausgesetzt er kann Hrgovic besiegen, der offizielle Herausforderer des IBF Weltmeisters Oleksandr Usyk zu werden. Es ist eigentlich nicht vorstellbar, dass Kabayel und sein Promoter Ulf Steinforth diese einmalige Chance nicht annehmen würde.
Aber warten wir erst einmal ab, wie sich die Ranglisten-Kommission der IBF zum Antrag vom Team Martin Barkole verhält.